
Ohne Familie, in einem fremden Land, kein anerkanntes Zeugnis und kaum Berufserfahrungen – für den damals 21-jährigen Ayman Abiyad gestaltet sich der Start in ein neues Leben voller Hürden. Der junge Syrer kam in die Hansestadt mit der Hoffnung auf Schutz, Frieden und natürlich auch auf Ausbildung und Arbeit. Ohne Unterstützung würde Ayman Abiyad heute nicht da stehen, wo er steht: Nämlich voller Stolz als frisch gebackener Auszubildender im Nestlé Chocoladen-Werk. Seit dem 1. August lernt er in Wandsbek den anspruchsvollen Beruf des Elektronikers.
Hilfe gab es zuerst in der Jugendberufsagentur Hamburg, vom Jobcenter. Die erfahrende Integrationsfachkraft war die erste, die neben Status, Zeugnissen und Abschlüssen nach Aymans Interessen und Leidenschaften fragte. „Mein Vater war Elektroniker und hatte seinen Beruf geliebt“, erinnert sich Ayman und hatte schon damals eine klare Vorstellung, im Bereich Elektronik und Mechanik arbeiten zu wollen.
Über das Jobcenter kam Ayman zum Projekt JOBLINGE. Bundesweit werden benachteiligte junge Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen Startschwierigkeiten haben, zu JOBLINGEN und auf ihrem Weg in Ausbildung professionell begleitet mit Workshops, Coachings, Praxis-Elementen und Beratung durch persönliche Mentoren. Um auch junge Geflüchtete so früh wie möglich zu qualifizieren und in den Arbeitsmarkt zu integrieren, wurde 2016 das Programm JOBLINGE Kompass in Hamburg ins Leben gerufen.
„Sprache und Bildung sind der Schlüssel zur Arbeit. Wir brauchen das Engagement der Unternehmen, die Praktika- und Ausbildungsplätze anbieten. Ein Programm wie JOBLINGE hat hierbei Vorbildcharakter. Mit der Kombination aus praktischen Elementen und begleitenden Sprachkurs wird Integration machbar“, so Dirk Heyden, Geschäftsführer von Jobcenter team.arbeit.hamburg.
Anja Meyfarth, Standortleiterin der Hamburger JOBLINGE ergänzt: „Wir begleiten die jungen Geflüchteten bei ihrem ersten Grundstein in ihrer Berufsbiografie – und darüber hinaus. Wir vermitteln nicht nur Know-how, sondern auch neues Selbstvertrauen, nehmen unsere JOBLINGE ernst und an die Hand und lassen niemanden allein, auch wenn es manchmal schwierig wird.“
Für Nestlé war Migration und Integration schon immer ein Thema, nicht erst seit 2014 und 2015 Tausende von Schutzsuchenden in die Hansestadt strömten. Bereits seit 2013 fördert Nestlé auf europäischer Ebene mit der „Youth Employment Initiative“ die Chancen junger Menschen auf dem Arbeitsmarkt. Vorrangig eröffnet die Initiative Beschäftigungsperspektiven in Regionen mit hoher Jugendarbeitslosigkeit. Im Rahmen von „Nestlé hilft“ hat das Unternehmen seine Initiative 2016 erweitert und die Patenschaft für die Unternehmensinitiative „Wir zusammen“ übernommen. Darin bietet Nestlé Einstiegsqualifikationen, Sprachkurse, Praktika und Ausbildungsplätze für Flüchtlinge. Ergänzend zu den eigentlichen Ausbildungsangeboten übernimmt Nestlé die Kosten für notwendige Sprachkurse.
„Bei uns arbeiten Menschen aus über 30 verschiedenen Nationen. Es ist nicht entscheidet, woher jemand kommt, sondern ob jemand zu uns und in unser Team passt“, sagt André Goldenbaum, Personalleiter /HR-Manager im Werk Hamburg. Ausbildungsverantwortliche Marlies Lach ergänzt: „Bei Ayman stimmte die Chemie. Seine Motivation und sein starker Wille war spürbar und hat uns überzeugt.“
Mit dem Ausbildungsbeginn startet für Ayman Abiyad das eigentliche Ankommen in seinem neuen Leben – auch wenn er noch vor etlichen Herausforderungen steht. Um seine berufliche Perspektive weiterzuverfolgen, muss der junge Syrer u.a. in der Berufsschule die sprachlichen Hürden erst noch bewältigen. Wie gut, dass die Versorgung von süßer Nervennahrung sichergestellt ist.
Pressekontakte:
Nestlé Deutschland AG: Alexander Antonoff, Telefon 069/6671-2557, E-Mail: [email protected]
JOBLINGE.: Anja Meyfarth, Telefon 040/180241745 und 0176/80657206, E-Mail: [email protected]
Jobcenter team.arbeit.hamburg: Heike Böttger/Kirsten Maaß, Telefon 040/60098-104/135, E-Mail: [email protected] oder [email protected]