Wir starten eine neue Initiative, um die Herausforderungen in der Kakaobranche zu bewältigen.
Unsere Unternehmenskultur basiert auf Kontakten und Zusammenarbeit; unsere Führungskräfte besuchen und engagieren sich in allen Betrieben. Ja, wir haben ein formelles Berichtswesen und PowerPoint-Präsentationen sind uns nicht fremd, aber auf allen Ebenen sind wir auch direkt vor Ort, um zu lernen. Das ist etwas, das ich von meinem Team und von mir selbst erwarte. Und so konnte ich (vor COVID) einige Zeit in Côte d'Ivoire, Ghana und Nigeria verbringen, um die Details unseres Kakaoanbaus vor Ort kennenzulernen.
Einige der Orte, die ich besuchte, eröffneten mir eine völlig neue Perspektive. Selbst in ländlichen Gebieten mit begrenzter Infrastruktur traf ich auf lokale Nestlé-Teams, die mit den Farmer:innen an der Verbesserung der Anbaumethoden für Kakao arbeiteten. Meine Reisen in diese Gemeinden und die unermüdliche Arbeit unserer lokalen Teams zusammen mit den Farmer:innen vor Ort haben zu unserem jüngsten Vorhaben geführt: den Bauernfamilien in unserer Lieferkette für Kakao zu einem existenzsichernden Einkommen zu verhelfen.
Letztes Jahr habe ich Ihnen meine Vision vorgestellt, wie Nestlé bei einem Übergang zu regenerativen Praktiken unterstützen kann. Wir möchten den Farmer:innen zu einem existenzsichernden Einkommen verhelfen. Teil unserer Vision der Generation Regeneration ist es, dass die Farmer:innen die Kosten für die Umstellung der Praktiken nicht allein tragen müssen. Wir beschleunigen diese Bemühungen zunächst beim Kakao, um soziale Ungerechtigkeit und Kinderarbeit zu bekämpfen.
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Unsere langjährigen Bemühungen haben geholfen, aber es ist noch mehr nötig. Wir starten einen ganzheitlichen Ansatz, um Kinder in die Schule zu bringen, das Einkommen der Bäuer:innen zu steigern und Familien zu unterstützen. Noch wichtiger ist jedoch, dass unsere neuen Ansätze darauf abzielen, einen dauerhaften, positiven Wandel herbeizuführen. Wir sind davon überzeugt, dass diese drei Schlüsselkriterien unserer Initiative dazu beitragen können, den Kakaoanbau nachhaltig zu verändern:
1. Innovativ sein: Anreize anders nutzen
Als ich zum ersten Mal eine Schule an der Elfenbeinküste besuchte, traf ich die Mutter einer kürzlich eingeschriebenen Schülerin. Sie erzählte mir, dass sie froh ist, dass ihre Tochter zur Schule geht. Doch ihre Tochter kann die Schule nur besuchen, solange ihr Einkommen es auch zulässt. Das macht unsere Mission deutlich: Unser Programm hilft den Familien, ihr Einkommen zu steigern und ihre Kinder in die Schule zu schicken.
Die Anreizzahlungen tragen auch zur Geschlechtergerechtigkeit bei, da wir die Zahlungen zu gleichen Teilen zwischen der Frau und dem Mann aufteilen. Durch diese Aufteilung entstehen für die Menschen mehr Möglichkeiten, das Geld in Bildung und Gemeinnützigkeit zu reinvestieren.
2. Zusammenarbeiten: Gemeinsame Entwicklung von Lösungen, die sich an den lokalen Gegebenheiten orientieren
Lösungen müssen lokal angepasst werden. Bei Nestlé wenden wir diesen Grundsatz auf vielfältige Weise an. Unsere F&E-Einrichtung in Abidjan legt zum Beispiel Wert auf die Erforschung von lokalen Bedingungen anstatt nur Lösungen zu "importieren", die für den lokalen Kontext möglicherweise nicht geeignet sind. Die Einrichtung arbeitet auch eng mit regionalen Universitäten und Start-Ups zusammen, um sicherzustellen, dass sie in das lokale Innovationsökosystem eingebunden sind. Auch unsere Ansätze für soziale Wirkung und Nachhaltigkeit stammen von unseren lokalen Teams sowie von Partner:innen und Fachleuten vor Ort.
Unsere Teams in Westafrika helfen dabei, Gemeinden, Regierungen, Kakaobäuer:innen, Lieferant:innen und andere Interessengruppen zusammenzubringen. Wir arbeiten kollaborativ und stützen uns auf die Erkenntnisse aller Beteiligten, um Probleme gemeinsam anzugehen und in Echtzeit auf der Grundlage unserer Erkenntnisse anzupassen.
3. Skalieren: Ansätze so gestalten, dass sie selbsttragend sind
Was wird diesen Wandel nachhaltig machen? Das war eine unserer Kernfragen bei der Konzeption des Programms. Wir haben im Jahr 2020 ein Pilotprogramm durchgeführt, um unser Vorhaben zu testen. Dabei stellten wir fest, dass die Farmer:innen, die an dem Programm teilnahmen, wichtige Praktiken wie nachhaltige Agroforstwirtschaft und Baumschnitt verstärkt anwendeten. Zuvor hatten weniger als 18% der Farmer:innen diese Praktiken beibehalten, doch mit der Unterstützung und den finanziellen Anreizen durch das Programm waren es nun mehr als 80%. Die Praktiken helfen den Farmer:innen dabei ihr Einkommen und die Widerstandsfähigkeit ihrer Kakaopflanzen Saison für Saison deutlich zu steigern.
Ein weiteres Schlüsselelement unserer Initiative ist die transparente Kommunikation unserer Lieferkette gegenüber unseren Verbraucher:innen. Wir möchten die Art und Weise, wie wir Kakao beziehen, nachhaltig verändern, um eine vollständige Rückverfolgbarkeit unserer Schokoladenprodukte zu erreichen. Ich bin davon überzeugt, dass unser Programm den Verbraucher:innen helfen wird, volles Vertrauen in unsere Schokolade zu haben. Mehrere kleine Unternehmen haben dazu beigetragen, diese Reise für unsere Branche zu beginnen. Nun möchten wir gemeinsam die Rückverfolgbarkeit von Schokoladenprodukten verbessern und so einen positiven Wandel für die ganze Lebensmittelbranche bewirken.
Unsere bisherigen Bemühungen haben die Basis gelegt für diese Initiative. So konnten wir mithilfe des Cocoa Plans dazu beitragen, dass mehr als 145.000 Kinder geschützt werden. Jetzt gehen wir den nächsten Schritt zur Bekämpfung von Kinderarbeit und für bessere Lebensstandards der Farmer:innen.
Wir spielen dabei eine einzigartige Rolle, sowohl aufgrund unserer globalen Präsenz als auch aufgrund unserer Erfahrung mit der täglichen Ernährung von Familien aller Einkommensschichten in 190 Ländern. Wir kennen die alltäglichen Lebensumstände dieser Familien. Für uns sind diese Gemeinschaften keine Zahlen in einem Jahresbericht - sie sind echte Menschen, mit denen wir jeden Tag zu tun haben. Die Unterstützung einer nachhaltigen Zukunft für Kakao, sowohl in Bezug auf die Umwelt als auch in Hinblick auf soziale Auswirkungen, ist wirtschaftlich sinnvoll, aber es geht um viel mehr. Es geht darum, einer Generation von Kindern den Zugang zu Bildung zu bieten und ihnen ein Aufwachsen in einer sicheren und gesunden Umgebung zu ermöglichen.
Mit den neuen Ansätzen in unserer Initiative können wir gemeinsam dazu beitragen, Leben zu verbessern, Gemeinschaften zu stärken und die Kakaoindustrie langfristig zu verändern. Wir beginnen diese neue Ära unserer Reise mit Hoffnung, Bescheidenheit und der Verpflichtung, bei jedem Schritt des Weges weiter zu lernen.