Seit diesem historischen Datum ist die Herstellung im Nestlé Chocoladen-Werk stetig gestiegen: Aktuell sind es achtzig Tonnen pro Tag – im Jahr ergibt das rund 16 Milliarden Schokolinsen. Natürlich sind diese nicht alle nur für den deutschen Markt bestimmt: Nestlé exportiert das beliebte Naschwerk auch in Nachbarländer wie Frankreich, die Niederlande oder Italien.

„In der Smarties Abteilung arbeiten 150 Personen“, erzählt Jens Kassel, Leiter der Produktion im Hamburger Werk. „800 sind es im gesamten Werk, denn hier entstehen auch andere Produkte wie KitKat, Choco Crossies oder After Eight“. Smarties gibt es in verschiedenen Größen: in der Riesenrolle, in der Hexagon-Rolle und als Mini im Beutel. Die Farbpalette ist über die Jahre gleich geblieben: In den Verpackungen finden sich rote, grüne, gelbe, blaue, violette, pinke, braune und orange Linsen.
Nachhaltig und frei von künstlichen Stoffen
Verändert hat sich jedoch die Rezeptur. So enthalten Smarties keine künstlichen Farb- und Aromastoffe. Bereits seit 2007 werden die Schokolinsen ausschließlich mit Lebensmitteln (Frucht- und Pflanzenkonzentraten) wie etwa Hibiskus, Zitrone und schwarzer Karotte und mit dem Spirulina-Konzentrat gefärbt, das aus einer Alge gewonnen wird. „Die beliebten Farben aus diesen natürlichen Rohstoffen zu erzeugen, war eine echte Innovation“, sagt Produktionsleiter Jens Kassel. „Im Übrigen heißt auch bei uns der Trend ‚zurück zur Natur‘: Wir verwenden ausschließlich Lecithin aus Sonnenblumen. In den letzten Jahren hat sich der Schoko-Kern um 60 Prozent vergrößert.“
Seit 2013 stammt die verwendete Schokolade aus nachhaltigem Anbau im Rahmen des Cocoa Plans. Dadurch stellt das Unternehmen eine gleichbleibend hohe Produktqualität für Smarties und die anderen Schokoladenprodukte sicher. „Wir haben uns der Zeit angepasst. Da Smarties gerne von Kindern gegessen werden, sind die Anforderung hinsichtlich natürlicher Inhaltsstoffe in den letzten Jahren enorm gestiegen“, erläutert der Produktionsleiter.
Die Produktion der bunten Schokolinsen ist hochkomplex: Das Chocoladen-Werk bekommt von seinen Lieferanten geröstete und zermahlene Kakaobohnen. Anschließend fügen die Experten Milchpulver und Zucker dazu, die Masse wird fein zerrieben und schonend erwärmt. „Nach diesem Arbeitsschritt fließt die Schokolade zwischen zwei gegeneinander laufenden, eisgekühlten Prägewalzen hindurch. Dadurch erstarrt sie und die typische Smarties Form entsteht“, so Kassel.
Anschließend werden die Linsen in acht Trommeln verteilt. Feine Düsen überziehen sie mit flüssiger Zuckerlösung, Stärke und Mehl. Dadurch entsteht eine weiße Hülle, die in jeder Trommel mit einer der natürlich hergestellten Farben besprüht wird. „Eine Mischung von Bienen- und Carnaubawachs sorgt für schönen Glanz, bevor zum Schluss wieder alle acht verschiedenfarbigen Schokolinsen durcheinander gemischt werden“, erläutert der Produktionschef.
Riesige Produktionskapazitäten, großes Know-how

„All dies erfordert gut ausgebildete Mitarbeiter“, sagt Jens Kassel. Sechs Tage pro Woche wird produziert, ein riesiger Maschinenpark läuft ständig auf Hochtouren. Auch die Dragier-Anlagen, in denen die kleinen Schokolinsen ihren farblichen Feinschliff erhalten, sind in der Größe beeindruckend. „Die Einhaltung hoher Sicherheits-, Hygiene- und Qualitätsstandards spielt hierbei eine entscheidende Rolle.“ Produktionsleiter Jens Kassel ist stolz, diese hohen Standards erreicht zu haben: „Jeden Morgen um 8.15 Uhr findet der Qualitäts-Check statt. Dann testet eine große Runde von Mitarbeitern, ob die Schokolinsen genauso schmecken, wie sie sollten und ob unsere Smarties die genau richtige Farbe haben.“ Nur dann verlassen sie das Werk in Hamburg, um Kindern und Erwachsenen den Alltag zu versüßen – und das seit 50 Jahren.
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