Sort by
Sort by

Der Schutz unseres Klimas ist für die Menschen in Deutschland die wichtigste Herausforderung unserer Zeit – noch vor dem Kampf gegen Corona und andere Krankheiten. Zu diesem Ergebnis kommt die Nestlé Studie «Klima und Ernährung» 2021. Die Untersuchung belegt auch: Fast alle Verbraucher:innen sind bereit, ihr eigenes Verhalten zum Wohl des Planeten anzupassen. Doch nur die wenigsten wissen, wie wichtig ihre Ernährung dabei ist. Die Bevölkerung fordert klare Orientierung und bessere Aufklärung - für mehr Klimaschutz auf ihrem Teller.

Stand Juni 2021

Lange Dürreperioden, häufige Unwetter, Missernten – was vor Jahren für viele Menschen lediglich ein Problem der Eisbären an den schmelzenden Polkappen war, erleben wir heute vor der eigenen Haustür. Das Klima hat sich spürbar verändert. Und das hat unser Bewusstsein verändert: Zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland macht sich heute große oder sehr große Sorgen über die Folgen der Erderwärmung – über alle Altersgruppen hinweg. Und so fordert die große Mehrheit der Menschen (82 Prozent), die für die repräsentative Untersuchung von Nestlé und dem Institut für Demoskopie Allensbach befragt wurden, schnelle und umfassende Maßnahmen gegen den Klimawandel.

Wichtigste Aufgabe

Klima retten: Viele Menschen sehen sich selbst in der Pflicht

Wer ist beim Klimaschutz gefordert? 90 Prozent der Befragten stimmen zu, dass jede:r einen Beitrag leisten kann und sollte. Die überwiegende Mehrheit (68 Prozent) sieht hier die Industrie in erster Linie gefragt, bereits dicht gefolgt von den Verbraucher:innen selbst, von denen 52 Prozent meinen, sie könnten sehr viel für den Klimaschutz tun. Und zwar noch mehr als etwa Handel, Landwirtschaft oder Politik.

Wo aber sieht die Bevölkerung den größten Handlungsbedarf? Die große Mehrheit glaubt, dass in den Bereichen Industrie (75 Prozent), Müllvermeidung (75 Prozent) und Verkehr (70 Prozent) am meisten bewirkt werden kann. Lediglich ein Drittel der Menschen hält die eigene Ernährung für eine entscheidende Stellschraube. Was nicht zuletzt daran liegen mag, dass nur knapp die Hälfte der Befragten nach eigener Einschätzung bisher sehr gut (4 Prozent) oder gut (43 Prozent) darüber Bescheid wissen, wie Ernährung den Klimawandel beeinflusst.

Fact 1
Fact 2
Fact 3
Fact 4
Fact 5

Große Mehrheit wünscht sich Klimalabel auf Produkten

Umfrage

Lediglich 31 Prozent der Menschen in Deutschland trauen sich eine Einschätzung zu, wie klimafreundlich bzw. -schädlich sie sich selbst ernähren. Es ist also wenig erstaunlich, dass die Bevölkerung mehr Informationen und klare Orientierung fordert. So wünschen sich fast drei Viertel (73 %) eine Kennzeichnung zur Klimaverträglichkeit des Produkts auf den Lebensmittelverpackungen.

Die gute Nachricht: Mehr als die Hälfte aller Befragten ist bereit, ihre Ernährung zum Wohle des Klimas in großem oder sehr großem Ausmaß umzustellen. Diese Bereitschaft zieht sich durch alle Altersgruppen. Frauen sind dabei etwas aktiver. 74 Prozent würden für klimafreundliche Produkte sogar mehr bezahlen. Schon heute achtet die Mehrheit darauf, weniger Lebensmittel wegzuwerfen, Mehrwegflaschen zu nutzen und möglichst oft frisch zu kochen. Wenn Veränderung jedoch bedeutet, auf etwas verzichten zu müssen, dann ergibt sich ein anderes Bild: Der Hälfte der Befragten fällt es aktuell schwer, auf Fleisch- und Milchprodukte zu verzichten. Speziell die Fleischesser:innen über 60 Jahre zeigen sich wenig geneigt, dauerhaft auf Fleischersatzprodukte umzusteigen, auch wenn sie grundsätzlich offen dafür sind, ihren Fleischkonsum zu reduzieren.

Infografik

Wer is(s)t wie? Die sechs Klima-Ernährungstypen

Aus den Ergebnissen der Nestlé Studie «Klima und Ernährung» 2021 ergibt sich eine Ableitung: Die Verbraucher:innen lassen sich sechs Klima-Ernährungstypen zuordnen. Alle haben eigene, teils sehr unterschiedliche Bedürfnisse und Haltungen, wenn es darum geht, Klimaschutz auf ihrem Teller umzusetzen. Besonders die sogenannten «Besorgten Behwahrer:innen», die «Aktiven Individualist:innen» und die «Umsichtigen Beobachter:innen», die zusammen 63 Prozent der Bevölkerung repräsentieren, wünschen sich mehr Unterstützung - zum Beispiel durch einheitliche Kennzeichnungen und Kontrollen.

Familie

Große Chance für Menschen und Umwelt

Die Nestlé Studie belegt: Die Menschen in Deutschland wollen sich verändern. Sie wollen ihren Beitrag leisten. Mit ein wenig Unterstützung lässt sich hier viel bewegen – für die Menschen und für die Umwelt. Denn: «Mit den Ableitungen aus der aktuellen Befragung haben Unternehmen der Ernährungsindustrie die Chance, mit ihrer Expertise künftig besser als Akteur und Begleiter auf dem Weg hin zu einer klimafreundlicheren Ernährung aktiv zu werden», erklärt die Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach, Prof. Dr. Renate Köcher. Marc-Aurel Boersch, Vorstandsvorsitzender der Nestlé Deutschland AG, plädiert dafür, noch einen Schritt weiterzugehen und Klimaschutz größer zu denken: «Es ist unsere Aufgabe und Chance als Unternehmen, den Menschen ein Stück weit Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. Und zugleich für eine soziale, ökologische und humane Marktwirtschaft einzutreten. Für eine Marktwirtschaft, die sich nicht allein an ökonomischen Kennzahlen, sondern immer auch am Menschen und an der Natur ausrichtet.»

Renate Marc
Klima und Ernährung 2021