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Der Klimawandel zählt zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Ein gesellschaftliches, politisches und wirtschaftliches Umdenken ist für die Eindämmung der Krise nicht nur zwingend erforderlich, sondern auch längst im Gange. Auch wir, als Unternehmen Nestlé, setzen uns deshalb ambitionierte Klimaziele und streben die «Grüne Null» bis 2050 an. Außerdem wollen wir die Menschen in Deutschland dazu motivieren, sich einzubringen und mitzumachen.

Unser Ziel der Studie: Herausfinden wie die Menschen in Deutschland über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Klimawandel denken und wie viel sie darüber wissen. Außerdem wollen wir das Konsumverhalten der Menschen in Deutschland aufzeigen: Welchen Stellenwert hat der Klimaschutz im Alltag? Wer ist bereit, seine oder ihre Ernährung für den Klimaschutz umzustellen? In welchen Bereichen besteht aus Sicht der Menschen in Deutschland dringender Handlungsbedarf? Dank unserer Studie konnten wir Antworten auf diese Fragen finden.

 

Um alle Menschen mitnehmen zu können, haben wir gemeinsam mit dem Institut für Demoskopie Allensbach eine Studie zum Thema „Klima und Ernährung“ durchgeführt. Dazu wurden im März 2021 im Rahmen von Online-Interviews 2.511 Bundesbürger:innen befragt. Die Teilnehmer:innen bilden einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung im Alter von 14 bis 84 Jahren ab.

Die Kernergebnisse im Überblick

Erkenntnis 1

Als wichtigste globale Herausforderung sehen 68 Prozent der Menschen in Deutschland die Bekämpfung des Klimawandels – noch vor der Bekämpfung von Krankheiten und Epidemien, Umweltverschmutzung, der Sicherung der Welternährung und der Eindämmung von Flüchtlingsströmen.

Erkenntnis 2

90 Prozent der Menschen denken, dass es auf das Verhalten jedes/r Einzelnen ankommt. Dabei sehen die Befragten vor allem die Industrie in der Pflicht, für einen besseren Klimaschutz zu sorgen - gefolgt von den Verbraucher:innen selbst sowie Politik und Handel.

Erkenntnis 3

Ein Klimalabel zur Orientierung hat für die Menschen in Deutschland große Bedeutung. Rund drei Viertel der Befragten fänden ein Klimalabel auf Lebensmittelverpackungen wichtig oder sehr wichtig. - Insbesondere Personen, die sich klimafreundlich ernähren (möchten) und bereit sind, dafür mehr Geld auszugeben.

Erkenntnis 4

Sich möglichst mit regionalen – aber auch saisonalen – Produkten zu ernähren, ist vor allem Menschen ab 60 Jahren wichtig. Andere gesellschaftliche Gruppen setzen andere Schwerpunkte für eine klimafreundliche Ernährung.

Erkenntnis 5

Beim Lebensmitteleinkauf geht etwa ein Drittel der Menschen in Deutschland sehr planvoll vor und kauft entsprechend eines klaren Essensplanes für die nächsten Tage ein. Knapp über die Hälfte macht sich zwar eine Einkaufsliste, ist aber offen für Inspirationen im Laden.

Erkenntnis 6

Die Mehrheit der Bevölkerung zeigt große Bereitschaft, ihre Ernährung für den Klimaschutz umzustellen. Aber nur wenige haben schon etwas geändert, das ihnen auch schwerfiel. Auf dem Teller hat das klimafreundliche Verhalten die „Wohlfühlzone“ noch kaum verlassen.

Erkenntnis 7

Die Menschen in Deutschland würden eine Reihe an Innovationen testen. Ganz vorn: Supermärkte, die über die Klimabelastung der Produkte informieren; Gemüse, speziell für die Bewässerung mit Salzwasser oder Nahrungsmittel auf Algenbasis.

Die Menschen in Deutschland wollen den Klimawandel stoppen

Eine überraschende Erkenntnis unserer Studie: In der Wahrnehmung der Menschen ist der Klimawandel durch die Corona-Pandemie nicht in den Hintergrund getreten. 68 Prozent der Befragten bewerten den Klimawandel und die damit verbundene Erderwärmung als größte globale Herausforderung unserer Zeit. Damit schreiben sie dem Klimaschutz eine höhere Bedeutung zu als zum Beispiel der Bekämpfung von Krankheiten und Epidemien (65 Prozent) oder der Sicherung der Welternährung (56 Prozent).

Ähnlich verhält es sich mit den Maßnahmen gegen den Klimawandel. 82 Prozent der Teilnehmer:innen sprechen sich für schnelle und umfassende Maßnahmen aus, um den Klimawandel zu stoppen. Davon nehmen sie sich selbst nicht aus: 90 Prozent der Befragten finden, dass es auf jede:n Einzelne:n ankommt. Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) sieht die Verbraucher:innen – also sich selbst – in der Mitverantwortung. Das spiegelt sich auch beim individuellen Ernährungsverhalten wider: 45 Prozent haben eigenen Angaben zufolge ihre Ernährung für den Klimaschutz umgestellt. Die grundsätzliche Bereitschaft hierzu ist bei 56 Prozent der Befragten sehr hoch. 74 Prozent können sich sogar vorstellen, für den Klimaschutz künftig tiefer in die Tasche zu greifen. Zugleich tun sich 31 Prozent schwer dabei, einzuschätzen, wie klimaschädlich oder -freundlich sie sich heute ernähren.

Wir leiten daraus eine klare Richtung ab: Neben unserem Engagement hin zur «Grüne Null», müssen wir auch daran arbeiten, den Verbraucher:innen klare Informationen an die Hand zu geben, damit sie die CO2e-Bilanz von Lebensmitteln besser einschätzen können. Nur so können sie sich auch für eine klimabewusste Ernährung entscheiden. Und das will ein Großteil: 88 Prozent der Befragten gibt es ein positives Gefühl, selbst etwas für den Klimaschutz zu tun.

Zugleich plädieren 86 Prozent der Teilnehmer:innen dafür, beim Klimaschutz positive Anreize zu schaffen statt Verbote zu erlassen. Sie fordern die Ernährungsindustrie auf, klimafreundliche Alternativen bereitzustellen. Dabei zeigen sich die Befragten offen für Innovationen. Beispielsweise können sich 34 Prozent vorstellen, Nahrungsmittel auf Basis von Algen auszuprobieren und 15 Prozent halten Insekten als Fleischersatz für eine interessante Idee.

Klima und Ernährung 2021