Sort by
Sort by

Fakt oder Fake: Ist der Schoko-Osterhase ein verkappter Weihnachtsmann?

Zugegeben: Sie bringen das gleiche Gewicht auf die Waage und haben ein ähnlich süßes Innenleben. Es ist auch nicht rechtlich verboten, Schoko-Hohlkörper einzuschmelzen und neu zu formen. Trotzdem ist es höchstens theoretisch möglich, Schoko-Weihnachtsmänner als Osterhasen wieder auferstehen zu lassen.

Zum einen wäre es ein enormer und höchst unwirtschaftlicher Aufwand, die nicht verkaufte Weihnachtsware zurückzunehmen, auszupacken, einzuschmelzen, umzuformen und wieder in den Handel zu bringen.

Zum anderen widerspricht es den hohen Qualitätsansprüchen und Hygienebestimmungen von Nestlé. Unsere Schokoladenwerke nehmen generell keine Ware aus dem Handel zurück, um sie neu zu verkaufen. Damit alle Schokoladenprodukte unsere Kunden in der bestmöglichen Qualität erreichen, verwenden wir ausschließlich frische und hochwertige Rohwaren.

Mehr Osterhasen als Weihnachtsmänner

Würde man die im Herbst und Winter hergestellten Nikoläuse tatsächlich einschmelzen, wäre es kaum möglich den frischen, feinen Schokoladengeschmack der neu hergestellten Ware zu erreichen. Das gilt besonders für die beliebte Vollmilchschokolade. Denn mehrfaches Erhitzen verändert den Fettgehalt der Schokoladenmasse und kann den Geschmack stark beeinträchtigen.

Die Weihnachtsmänner, die im Januar noch in den Regalen stehen, würden auch nicht genügen, um die Nachfrage nach Schoko-Osterhasen auch nur annährend zu decken. Zahlenmäßig sind die Nikoläuse den Häschen sowieso deutlich unterlegen: Laut Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie sind rund 57 Prozent aller hergestellten Schokoladenhohlfiguren Osterhasen und nur rund 43 Prozent Weihnachtsmänner. Allein zum Osterfest 2017 werden in Deutschland rund 202 Millionen Schoko-Hasen hergestellt.

Bleibt die Frage, was aus den Nikoläusen wird, die im Januar nicht mehr gefragt sind. Stehen sie nach Rabattverkäufen noch im Regal, kommen die Schokomänner nicht zurück ins Nestlé-Werk. Im Idealfall sorgen sie für eine süße Überraschung – als Spende an gemeinnützige Organisationen.


Grafik des BDSI