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Nachhaltig erzeugtes Palmöl
Palmöl ist ein kostengünstiges, vielseitiges und weitverbreitetes Pflanzenöl. Wenn es verantwortungsbewusst produziert wird, kann es Millionen von Menschen eine Lebensgrundlage bieten sowie Wälder und empfindliche Ökosysteme schützen.
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Unsere Fortschritte auf dem Weg zu nachhaltig produziertem Palmöl
Palmöl ist in vielen unserer Lebensmittel enthalten. Um die Probleme in unseren Lieferketten in den Griff zu bekommen, müssen wir zuerst verstehen, wo das Palmöl herkommt und wie es produziert wird. Wir kaufen bei Verarbeitungsunternehmen ein, die Palmöl in Malaysia, Indonesien, Lateinamerika und Westafrika beziehen. Außerdem arbeiten wir mit Expertenorganisationen und der Branche zusammen, um die ökologischen und sozialen Praktiken beim Anbau kontinuierlich zu verbessern.
Bei unserem Quiz "Beneath the Surface" erfährst du mehr darüber, wie wir mit Kleinbauern und -bäuerinnen zusammenarbeiten, um verantwortungsvollere Praktiken in unserer Palmöl-Lieferkette zu fördern und zu verankern.
Unser Ansatz für nachhaltig produziertes, entwaldungsfreies Palmöl
Wir arbeiten mit unseren Lieferant:innen und Partner:innen zusammen, um die Praktiken in unserer Lieferkette für Palmöl immer weiter zu verbessern.
Dazu gehört auch, dass wir Entwaldungsrisiken erkennen und dagegen vorgehen. Schon seit mehr als zehn Jahren setzen wir dafür verschiedene Instrumente ein, z. B. die Kartierung der Lieferkette, Zertifizierung, Satellitenüberwachung und Vor-Ort-Besichtigungen. Außerdem wollen wir unser Verständnis von Menschenrechts- und Landrechtsrisiken verbessern. So können wir sehen, welche Initiativen wir auch für andere Rohstoffe übernehmen können.
Im Jahr 2023 kam unser gesamtes Roh-Palmöl aus Quellen, die vom Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) zertifiziert waren. Doch aufgrund von Marktknappheit konnten wir nur 54 % unseres Kernölvolumens aus RSPO-Quellen beziehen. Wir wollen künftigen Versorgungsproblemen vorbeugen und setzen deshalb jetzt ein deutliches Marktsignal. Für die Herstellung einer Tonne Kernöl braucht man im Schnitt zehn Tonnen Roh-Palmöl. Wir haben uns Zertifikate für RSPO-zertifiziertes Roh-Palmöl besorgt, die dem 20-fachen der fehlenden Menge an zertifiziertem Kernöl entsprechen. Außerdem haben wir rund 53.700 unabhängigen Kleinbäuerinnen und -bauern geholfen, sich RSPO-zertifizieren zu lassen.
Die Arbeit an entwaldungsfreien Lieferketten ist das A und O unsererForest Positive Strategie. Sie soll auch auf die umliegende Landschaft einen positiven Einfluss haben – ein weiterer Schritt auf unserer Roadmap zur Grünen Null (pdf, 8 MB).
Unser Palmöl-Team hat sich die Beschaffungsregionen mit den größten Risiken in Bezug auf Landrechte angesehen und dabei verglichen, wie viel Palmöl aus diesen Regionen kommt. Mit den Ergebnissen wollen wir übergreifende Projekte auf breiter Ebene finden und unterstützen. Auch für andere Rohstoffe wollen wir diesen Ansatz nutzen.
Als Teil unseres Human Rights Framework haben wir Aktionspläne für die wichtigsten Herausforderungen in unseren Lieferketten eingeführt. Bei Palmöl konzentrieren wir uns auf folgende Themen: Landrechte indigener Völker und lokaler Gemeinschaften, Zwangsarbeit und verantwortungsvolle Rekrutierung sowie existenzsichernde Einkommen und Löhne.
Wegweisende Satellitenüberwachung
Wir haben uns mit Airbus und der Earthworm Foundation zusammengetan, um Starling einzuführen. Mit diesem satellitengestützten Dienst können wir unsere weltweiten Palmöl-Lieferketten lückenlos überwachen. Starling liefert hochdetaillierte Aufnahmen und Radarbilder von der Umgebung von über 9.000 Farmgrenzen und von mehr als 1.700 Ölmühlen. So können wir sicherzustellen, dass die Gegenden nachweislich frei von Abholzung sind. Stellen wir Unregelmäßigkeiten fest, binden wir unsere Lieferant:innen ein und führen weitere Untersuchungen durch.
Mit den Daten von Starling haben wir ein Transparenz-Dashboard erstellt, um unsere Stakeholder zu informieren und unsere Erkenntnisse zur Produktion von entwaldungsfreiem Palmöl zu teilen.
Nachhaltigkeit auf Landschaftsebene
Wir betrachten Plantagen, Gemeinden und Verarbeitungsbetriebe in unserer Lieferkette als Teil einer zusammenhängenden Landschaft. Deshalb setzen wir jetzt noch mehr auf „Landschaftsinitiativen“. Das sind gemeinsame Anstrengungen mehrerer Interessengruppen, die über verschiedene Branchen hinweg und auf rechtlicher Ebene in größerem Maßstab zusammenarbeiten. So können wir die Ursachen von Problemen ganzheitlich betrachten und bekämpfen.
In Malaysia arbeiten wir mit der Earthworm Foundation zusammen, um Landschaftsinitiativen zu unterstützen. Ein Beispiel ist Sabah im Norden Borneos, wo 2020 ganze 6,2 % des weltweiten Palmöls herkamen. Dort wollen wir Kleinbäuerinnen und -bauern fördern und zeigen, was möglich ist, wenn sie regenerative landwirtschaftliche Praktiken wie Zwischenfruchtanbau und Waldschutz kombinieren.
In Mexiko gibt es das Mexico Palm Oil Holistic Program. Das ist eine gemeinsame Aktion von Nestlé, PepsiCo, Oleopalma, RSPO, Proforest und Femexpalma, um den mexikanischen Palmölsektor nachhaltiger zu gestalten. Das Programm wurde 2017 gestartet und Nestlé ist seit 2018 mit dabei. Wir wollen die Anbaugemeinden widerstandsfähiger gegen Veränderungen auf dem Markt machen, ihre Lebensgrundlage verbessern und gleichzeitig die Wälder vor Ort schützen. Das Programm soll bewirken, dass beim Einkauf von Palmöl in Mexiko mehr darauf geachtet wird, dass es nachhaltig produziert wird. Es bezieht auch die Kleinbäuerinnen und -bauern mit ein, damit sie bewährte Methoden anwenden, weniger Wälder abgeholzt werden und es zu weniger Menschenrechtsverletzungen kommt.
Erhaltung und Wiederherstellung
Wir setzen uns dafür ein, dass Wälder und andere wichtige Ökosysteme erhalten und wiederhergestellt werden. Seit 2021 haben wir unsere Investitionen dafür erhöht und neue Möglichkeiten bei der Finanzierung und Zusammenarbeit entwickelt. So wollen wir positive Auswirkungen auf Menschen, Klima und Natur erzielen.
In Malaysia unterstützen wir mit dem Projekt RELeaf unsere Forest-Positive-Strategie, um Kohlenstoffemissionen zu senken und den Klimawandel zu bekämpfen. Dafür erhalten wir die Wälder und die biologische Vielfalt Malaysias und fördern gleichzeitig nachhaltige Lebensgrundlagen für die Gemeinschaften. In 10 Jahren wollen wir insgesamt 700.000 Tonnen Kohlenstoff binden.
Nach einer Verzögerung durch die Corona-Pandemie will Nestlé Malaysia bis 2025 landesweit 3 Millionen Bäume pflanzen, um Ufer- und Waldökosystemen wiederherzustellen und die Tierwelt sowie die Wasserversorgung zu schützen. Das Projekt REleaf wurde im Juni 2023 durch die Zusammenarbeit mit TDM Plantation (TDMP) erweitert, die Nestlé Malaysia weitere Flächen zur Verfügung stellt, um Bäume zu pflanzen.
Wir arbeiten mit Forest Carbon und unserem Lieferanten Golden Agri-Resources zusammen, um in der Biodiversitätszone von Südsumatra Merang großflächig Sumpfwälder zu erhalten und wiederherzustellen. Das Projekt umfasst mehr als 22.000 Hektar tropischen Sumpfwald, in dem Sumatra-Tiger und 20 andere seltene, bedrohte oder gefährdete Arten leben. Das Projekt zielt darauf ab, Brände zu verhindern und der Atmosphäre durch nachwachsende Vegetation Kohlenstoff zu entziehen.
Bessere Richtlinien für mehr Nachhaltigkeit
Wir arbeiten mit unseren direkten Lieferant:innen zusammen, um die Methoden in unserer vorgelagerten Lieferkette bis hin zu den Plantagen kontinuierlich zu verbessern. Gemeinsam mit externen Partner:innen prüfen und bewerten wir die Maßnahmen unserer Lieferant:innen und identifizieren Potenziale. Aus den Ergebnissen entwickeln wir Aktionspläne mit definierten Meilensteinen und Fristen, um Risiken zu beseitigen und Verbesserungsmöglichkeiten umzusetzen.
- Einhaltung der Nestlé Responsible Sourcing Core Requirements
- Einhaltung der lokalen Gesetze und Vorschriften
- Keine Nutzung von nach dem 31.12.2015 gerodeten Naturwaldflächen
- Respektierung des Rechts lokaler und indigener Gemeinschaften auf freie, vorherige und informierte Zustimmung
- Schutz von Landflächen mit hoher Speicherung von Kohlenstoff
- chutz von Torfgebieten
Wenn ein Lieferant Probleme nicht löst oder vereinbarte Fristen nicht einhält, ergreifen wir Maßnahmen. So haben wir seit 2018 die folgenden 20 Unternehmen aus unserer Lieferkette entfernt.
- DTK Opportunity
- Korindo Group
- Indonusa
- PACIFIC INTER-LINK (HSA)
- PTT Green Plc
- Salim Group/Indofood
- Noble
- Posco Daewoo
- Cilandri Anky Abadi
- PT. Indo Sawit Perkasa
- PT. Kallista Alam
- PT. Laot Bangko
- PT. Surya Panen Subur
- Samling
- PT Agro Nusa Abadi (ANA)
- PT Lestari Tani Teladan (LTT)
- PT Mamuang
- Sulaidy
- Jhonlin
- Rimbunan Hijau
Transparente Lieferketten
Wir können 99 % unseres Palmöls bis zur Fabrik zurückverfolgen. Um aber die Anbaubedingungen vor Ort noch besser beurteilen und kontrollieren zu können, möchten wir die Rückverfolgbarkeit bis zu den einzelnen Plantagen ermöglichen. Im Jahr 2023 ist uns dies zu 96 % gelungen. Für mehr Transparenz innerhalb der Branche haben wir eine Liste unserer Tier-1-Palmöl-Lieferant:innen, ihrer Herkunftsländer und der Fabriken in unserer Lieferkette veröffentlicht.
Schutz der Existenzgrundlage und der Menschenrechte von Arbeiter:innen und Kindern
Herausforderungen erkennen
Wir arbeiten seit vielen Jahren daran, Menschenrechtsverletzungen in unserer Palmöl-Lieferkette zu verhindern. Seitdem haben wir ein viel besseres Verständnis für die Ursachen der Probleme gewonnen. Im Rahmen unseres Aktionsplans für Palmöl, haben wir ein Framework entwickelt, das unsere Lieferant:innen miteinbezieht. So wollen wir systematisch Maßnahmen ergreifen, um gemeinsam mit ihnen Arbeitsrechtsfragen anzugehen. Gleichzeitig arbeiten wir mit externen Partner:innen zusammen, um Verbesserungsmaßnahmen für Lieferant:innen zu entwickeln und unsere Vorgaben zu überwachen, um dringende Probleme zu lösen.
Arbeiter:innen erhalten eine Stimme
Im Jahr 2018 haben wir gemeinsam mit unserem Lieferanten Sime Darby Plantation eine Hotline für Palmölarbeiter:innen in Malaysia eingerichtet. So können Menschenrechts- und Arbeitsrechtsverletzungen direkt und sicher gemeldet werden. Im Jahr 2021 wurde die Abdeckung der Helpline auf alle Sime Darby Plantagen mit ca. 35.000 Arbeiter:innen ausgeweitet. Mehr als 4.500 Angestellte haben außerdem an persönlichen Schulungen teilgenommen und viele weitere erhielten Informationsmaterial ode Videos, zu ihren Rechten. Wir beteiligen uns auch an der Entwicklung von branchenweiten Beschwerdemechanismen. Dazu gehört MY VOICE, ein Projekt der Social Accountability Initiative (SAI), das es Angestellten ermöglichen soll, mehr Einfluss auf die Einhaltung sozialer Standards im Palmölsektor in Malaysia zu nehmen.
Verantwortungsbewusste Rekrutierung
Nestlé hat mehrere Schlüsselinitiativen zur Förderung einer verantwortungsvollen Rekrutierung von Arbeitskräften unterstützt:
- Finanzierung der Entwicklung eines Tools für ethische Rekrutierung.Es unterstützt Palmölproduzent:innen dabei, Transparenz zu schaffen und Risiken zu identifizieren. Anhand einer Leistungsmatrix können die Lieferant:innen die Fortschritte bei ihren Einstellungspraktiken verfolgen und messen.
- Schulung von Gutachter:innen, um mögliche Zwangsarbeit bei Wanderarbeiter:innen aufzudecken und zu verhindern.
- Unterstützung von Recherchen der Earthworm Foundation zu Rekrutierungspraktiken und -kosten bei kleinen und mittleren Drittanbieter:innen vor Ort.
Schutz von Kindern auf Plantagen
Die Anwesenheit von Kindern ist auf einigen Plantagen ein Risiko. Tausende wandern mit ihren Familien ohne Papiere ein und haben dadurch keinen Zugang zu Schulen und Bildung. In Zusammenarbeit mit Earthworm haben wir das Child Risk Assessment Framework entwickelt, um Plantagenbetriebe beim Schutz von Kindern zu unterstützen. Es deckt Themen wie Bildung, Kinderbetreuung, Mutterschutz, Gesundheitsfürsorge, Ernährung, Geburtenregistrierung und Prävention der sexuellen Ausbeutung von Kindern ab. Mithilfe eines eigens entwickelten Schulungsmodells setzen wir das Konzept in die Praxis um.
Wilmar Child Protection Policy
Wir unterstützen ein Programm zum Schutz von Kindern auf Plantagen, das von unserem Lieferanten Wilmar in Zusammenarbeit mit Business for Social Responsibility entwickelt wurde. In einer Reihe von Workshops für indonesische Plantagenunternehmen, Regierungsvertreter:innen, Gewerkschaften und Industrieverbände wurden die Wilmar’s Child Protection Policy (pdf, 3Mb) definiert. Im Anschluss veröffentlichte Wilmar sein Handbuch zur Umsetzung der Richtlinien, das derzeit weiter ausgearbeitet wird, damit auch andere Betriebe es verwenden können.
Alle an einem Tisch
Die Abholzungsraten sind zwar zurückgegangen, aber das Problem besteht in einigen wichtigen Ökosystemen fort. Sie sind wertvolle Kohlenstoffspeicher und Heimat für eine einzigartige Flora und Fauna. Zusammen mit lokalen Interessengruppen und verschiedenen Partner:innen aus der Industrie bekämpfen wir die Abholzung, entwickeln Aktionspläne und definieren Meilensteine, um gemeinsam dauerhafte Veränderungen zu erreichen.
Im indonesischen Ost-Kalimantan unterstützen wir die Earthworm Foundation bei der Zusammenarbeit mit Regierung und Zuliefernden zu zwei wichtigen Themen: Kinder auf Plantagen und faire Beschäftigungsbedingungen für Gelegenheitsarbeiter:innen. So konnten mehrere Treffen sowie ein Workshop organisiert werden, an dem 54 Vertreter:innen von Palmölunternehmen, Regierung, gesellschaftlichen Organisationen und Gewerkschaften teilnahmen.
Weitere Partner:innen und Projekte:
Gemeinsam mit Branchenverbänden wollen wir das Bewusstsein der Erzeuger:innen für nachhaltige Methoden und die Zertifizierung schärfen, um den Marktmangel an nachhaltig produziertem Palmöl zu beheben.
Als Vorstandsmitglied des CGF beteiligen wir uns aktiv an zahlreichen Initiativen, unter anderem im Palmölsektor. Dabei arbeiten wir mit anderen Mitgliedern in der Palmöl-Arbeitsgruppe zusammen, die sich mit Umwelt- und Arbeitsrechtsfragen auf Branchenebene befasst.
Als Mitglied der POCG engagieren wir uns gemeinsam mit anderen Marken, Händler:innen und Produzent:innen, um die wirksame Umsetzung der Verpflichtungen zu "No Deforestation, No Peat, No Exploitation" (NDPE) zu beschleunigen.
In der POTC überprüfen wir mit den anderen Mitgliedsunternehmen die Importeure von Palmöl hinsichtlich ihrer Maßnahmen gegen Abholzung und Ausbeutung. So fördern wir Transparenz und erzielen Fortschritte, die über die Zertifizierung hinausgehen.