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Regenerative Landwirtschaft

Flusslandschaft

 

Unser Weg zur Grünen Null zeigt, dass fast zwei Drittel unserer Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft stammen. Um unsere Ziele zu erreichen, müssen wir diese Emissionen herunterfahren.

Gemeinsam mit Farmer:innen, Lieferant:innen und Partner:innen bauen wir regenerative Landwirtschaft aus. Dadurch verbessern wir die Bodengesundheit, binden Kohlenstoff, gewährleisten Ernährungssicherheit, erneuern Wasserressourcen und fördern die Artenvielfalt.

Mehr regenerative Methoden in landwirtschaftlichen Betriebe

Title
Anteil unserer wichtigsten Rohstoffe, die von Farmer:innen stammen, die regenerative Methoden anwenden

Subtitle
in Prozent
Bottom Text

Anmerkung: Im Jahr 2023 sind die folgenden Zutaten im Zähler enthalten: Milchprodukte (Frischmilch und Milchprodukte), Kaffee (ohne gemischten Rohkaffee und Blue Bottle), Kakao, Getreide und Körner, Soja und Gemüse. Der Nenner umfasst alle erfassten Rohstoffe: Kaffee, Kakao, Milchprodukte, Zucker, Getreide und Körner, Fleisch, Geflügel und Eier, Palmöl, Soja, Gemüse, Fisch und Meeresfrüchte.

20 %
50 %

 

Was ist regenerative Landwirtschaft?

Regenerative Landwirtschaft ist ein ganzheitlicher Ansatz, der die drei wichtigsten landwirtschaftlichen Ressourcen – biologische Vielfalt, Wasser und Boden – aktiv unterstützt. Durch einen gerechten Übergang kommt er auch den Farmer:innen und ihren Gemeinschaften zugute.

Wir fördern regenerative Landwirtschaft in fünf Bereichen: biologische Vielfalt, Wassersicherheit und -qualität, Bodengesundheit, vielfältige Anbausysteme und Integration der Viehzucht sowie gemeinschaftliche Maßnahmen für ganze Landschaften.

Die wichtigsten Bereiche der regenerativen Landwirtschaft

  • Biologische Vielfalt
    Wir möchten Biodiversität über und unter der Erde fördern: Der Anbau verschiedener Kulturen sowie Zwischen- und Deckfrüchte sorgen für pflanzliche Artenvielfalt. So erhalten Mikroben, Pilze und wirbellose Tiere gute Bedingungen, um die Nährstoffkreisläufe im Boden zu verbessern. Gleichzeitig können Vögel und Insekten die Bestäubung bzw. Samenverbreitung und dadurch die Produktivität steigern.

    Ökosysteme in einem natürlichen Gleichgewicht sind resistenter gegen die Auswirkungen des Klimawandels und stärken so auch die Lebensgrundlage der Farmer:innen. Darum unterstützen wir Bäuerinnen und Bauern z. B. durch die Bereitstellung von Schatten- und Obstbäumen zum Schutz ihrer Ernten.
    Blühstreifen auf einem Feld
  • Wassersicherheit und -qualität
    Der Schutz natürlicher Gewässer und ein besserer Umgang mit den knappen Wasserressourcen sind für ihre Regeneration entscheidend. Wir sind uns bewusst, dass wir unseren Teil zum Schutz der Wasserquellen beitragen müssen: bei Nestlé Waters und unserem Geschäft mit abgefülltem Wasser, in unserer gesamten landwirtschaftlichen Versorgungskette und unseren Produktionsbetrieben sowie in den Gemeinden, in denen wir tätig sind.

    So kann ein strategischerer Ansatz bei der Bewässerung – wie Sprinkler-, Tröpfchen- oder Unterflurbewässerung – Verdunstung minimieren. Auch digitale Technologien helfen den Farmen. Sie zeigen an, wann das Land Wasser braucht, und verhindern so eine übermäßige Nutzung.

    Darüber hinaus wollen wir den Einsatz von Chemikalien in der Landwirtschaft verringern. Darum fördern und verbessern wir organische Düngung und biologische Schädlingsbekämpfung, um den Wasserabfluss zu verringern.
    Wasseroberfläche
  • Bodengesundheit
    Um die Lebensmittel anzubauen, die wir und unsere Haustiere essen, brauchen wir Ackerland und gesunde Böden. Diese lebenswichtige Ressource wurde durch jahrzehntelange Veränderungen, wie Verstädterung und Abholzung, geschädigt. Sie hat auch unter dem übermäßigen Einsatz von Herbiziden und Pestiziden sowie dem Anbau von Monokulturen gelitten.

    Wir helfen dabei, landwirtschaftliche Methoden zu verbreiten, die die Gesundheit des Bodens schützen und seine organische Substanz erhöhen: In unserem Farmer-Connect-Programm arbeiten wir dazu eng mit mehr als 500.000 Landwirt:innen, 150.000 Zuliefernden sowie mit lokalen Gemeinschaften zusammen.

    Die Methoden umfassen Fruchtwechsel, Mulchen, organische Düngemittel und eine Minimierung der Bodenbearbeitung. Denn organisch „reiche“ Böden sind ertragreicher, schützen das Land vor Bodenerosion, halten mehr Wasser zurück und können erhebliche Mengen an Kohlenstoff speichern.
    sustainability-regen-ag-soil-model-card-bottom.jpg
  • Vielfältige Anbausysteme und Integration der Tierhaltung
    Wir fördern die Nutztier- und Weidehaltung innerhalb landwirtschaftlicher Systeme, wenn dies machbar und sinnvoll ist.

    Dazu gehört der Einsatz von Waldweiden, auf denen Nutztiere unter Bäumen grasen können. Außerdem die gemischte Landwirtschaft mit Viehzucht und Ackerbau, der Anbau von Deckfrüchten zum Schutz des Bodens und ein verbessertes Dungmanagement.

    Die Vorteile sind Schutz vor Sonne und Wind (für Pflanzen und Tiere), organische Düngung, ein verbessertes Wassermanagement sowie zusätzliche Lebensräume für andere Arten wie Insekten und Vögel. Diese Ansätze können auch zusätzliche Einkommensquellen für die Landwirt:innen erschließen.
    livestock on open pasture
  • Kollektive landschaftliche Maßnahmen
    Regenerative landwirtschaftliche Methoden lassen sich über einzelne Betriebe hinaus auch auf ganze Landschaften ausdehnen. Gefährdete natürliche Ressourcen können so geschützt werden: z. B. durch Nutzungsregeln für Gemeindeland, regionale Aufforstungsprojekte, den Schutz gemeinsamer Wasserressourcen und die Schaffung grüner „Korridore“ zur Förderung der Artenvielfalt.

    Die Vorteile kommen nicht nur den Landwirt:innen zugute, sondern ganzen Gemeinschaften in Form von Wohlstand, Rentabilität und geringeren Emissionen.
    a river running through a green landscape

Ein gerechter Übergang

Regenerative Landwirtschaft stellt die Menschen in den Mittelpunkt und unterstützt Lösungen, die für ihre Regionen und Kulturen geeignet sind. Wir wollen die Menschen in unseren Lieferketten in die Lage versetzen, sich selbst und ihre Familien zu ernähren. Zusammen mit der Achtung und Förderung der Menschenrechte streben wir einen gerechten Übergang zu regenerativen Lebensmittelsystemen an. Nestlé investiert bis 2025 CHF 1,2 Milliarden, um regenerative Landwirtschaft in unserer Versorgungskette zu fördern.

In Indonesien und Mexiko unterstützt unser finanzielles Pilotprogramm Kaffeebäuer:innen beim Übergang zu einer regenerativen Landwirtschaft durch höhere Einkommen. Es umfasst rund 1.000 kleinen Anbaubetriebe in jedem Land.

In Côte d’Ivoire ermöglicht unser Income Accelerator Programm Kakaoanbaufamilien, ihr Einkommen zu erhöhen, ihre Kinder in die Schule zu schicken und die lokale Umwelt zu schützen. Dazu erweitern sie ihre Fähigkeiten und Kenntnisse und wenden Techniken an, um die Qualität der Böden zu verbessern. Gleichzeitig erschließen die Familien dadurch neue Einnahmequellen, da sie eine größere Vielfalt an Feldfrüchten anbauen.

In Indonesien testen wir ein Wetterversicherungsprogramm für mehr als 800 Kleinbäuerinnen und -bauern, die Kaffee für die Marke Nescafé liefern. Das Versicherungsprogramm wurde in Zusammenarbeit mit dem Spezialisten für Klimaversicherungen Blue Marble, entwickelt. Es sichert Farmer:innen gegen unvorhersehbare Wetterereignisse wie schwere Regenfälle und Dürren ab.

Erfolgreiche Pilotprojekte

Unser Landwirtschaftskonzept ist ein ganzheitliches Modell, das auf agrar-ökologischen Grundsätzen und Methoden basiert. Es betrachtet gesunde, organisch reiche Böden als entscheidend für den Schutz und die Wiederherstellung von Land.

Unsere Strategie beginnt mit Pilotprojekten in landwirtschaftlichen Betrieben, um neue Technologien und naturbasierte Lösungen zu erproben. Wenn sich die Pilotprojekte als erfolgreich erweisen, expandieren wir zu Referenzbetrieben von „Agripreneuren“ oder unternehmerisch denkenden Landwirt:innen in verschiedenen Ländern und Regionen, da sich die Böden und die klimatischen Bedingungen unterscheiden. Wir fördern auch die Abstimmung der Branche auf gemeinsame Rahmenbedingungen und Messgrößen für die regenerative Landwirtschaft.

Ein harmonisierter Ansatz

2023 schloss sich Nestlé mit Branchenführenden, Bauernverbänden und Gemeinschaften zusammen, um einen neuen harmonisierten und ergebnisorientierten Ansatz für eine regenerative Landwirtschaft zu entwickeln.

Die von der Sustainable Agriculture Initiative (SAI) Platform ins Leben gerufene Initiative „Regenerating Together“ umfasst einen ganzheitlichen Ansatz für die Landwirtschaft, der sich an agrarökologischen Prinzipien orientiert. Er unterstützt die drei wichtigsten landwirtschaftlichen Ressourcen – Boden, Wasser und biologische Vielfalt – und zielt darauf ab, bäuerliche Gemeinschaften zu unterstützen.

Regenerative Landwirtschaft in Aktion

Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Techniken 

Nestlé Frankreich arbeitet mit verschiedenen Akteur:innen zusammen, um wichtige Rohstoffe von Bauernhöfen zu beziehen, die auf regenerative Landwirtschaft umstellen. Das Konsortium, dem die Earthworm Foundation, Kermap, Inrae und Agro-transfer angehören, hilft bei der Entwicklung regenerativer Techniken wie Deckfrüchte, Fruchtfolge und reduzierte Bodenbearbeitung. Das Projekt zielt darauf ab, die organische Substanz in den Böden zu erhöhen, was die Fruchtbarkeit und die Erträge steigert.

Landwirt:innen unterstützen die Umstellung der Milchwirtschaft

Das Zertifizierungsprogramm Nature por® in Brasilien belohnt Landwirt:innen für die Anwendung regenerativer landwirtschaftlicher Methoden. Die mehr als 100 Teilnehmenden des Programms, die den Expertenstatus erreicht haben, berichten über Verbesserungen der Bodengesundheit und der Biodiversität sowie über positive Auswirkungen auf die Wasserressourcen.

Die Frischmilchlieferant:innen von Nestlé im Vereinigten Königreich verfolgen seit Dezember 2021 einen Regenerationsplan, der sich unter anderem auf die biologische Vielfalt sowie die Gesundheit von Böden und Tieren konzentriert. Ihre bisherigen Bemühungen haben dazu geführt, dass die durchschnittlichen Treibhausgasemissionen der Betriebe in den ersten zwei Jahren um 19 % gesunken sind.

Bauernhöfe kühl halten

Gemeinsam mit unseren Partner:innen, der Krakauer Universität für Landwirtschaft, dem Bauernverband, Agrosimex und Syngenta, haben wir polnische Landwirt:innen dabei unterstützt, die Gesundheit ihrer Böden wiederherzustellen. Außerdem konnten sie im Rahmen des EU-Green-Deals in ihren landwirtschaftlichen Betrieben das Potenzial zur Bindung von Kohlenstoff quantifizieren. Der EU-Green-Deal soll Europa bis 2050 klimaneutral machen.

Im Rahmen des Projekts wurden 220 Hektar Ackerland mit Bodendeckern bepflanzt und auf weiteren 180 Hektar Huminsäuren ausgebracht. Anschließend haben wir die Daten zur Bodengesundheit, die organische Substanz, Schädlinge und das Wetter überwacht, um künftige Entscheidungen zu verbessern und Inputs zu geben.

Die Ergebnisse der Bodenproben und die Primärdaten des Betriebs werden mit dem Cool Farm Tool (CFT) und den von der Landwirtschaftsuniversität Krakau durchgeführten Ökobilanzen von Anfang bis Ende verarbeitet. Die ersten Berichte sind ermutigend. Sie liefern Informationen darüber, wie regenerative landwirtschaftliche Methoden gestaltet sein müssen, um die organische Bodensubstanz und das Potenzial für die Kohlenstoffbindung zu erhöhen.

 Creating Shared Value and Sustainability Report