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Will Nestlé die Wasservorkommen privatisieren?
Einfach gesagt: Nein. Wir kaufen keine Quellen. Wir privatisieren kein Wasser. Wir haben keinerlei Ambitionen in diese Richtung. Auch wenn uns das immer wieder unterstellt wird. Ganz im Gegenteil. Bereits 2010 – noch vor der UNO – haben wir in unseren Unternehmensgrundsätzen festgelegt, dass jeder Mensch ein Recht auf Wasser hat. Und dafür setzen wir uns ein. Mehr dazu findest du auch hier.
Sag mal, nehmt ihr Menschen das Wasser weg?
Vorneweg: Nein, das tun wir nicht. Als Unternehmen stehen wir nicht in der Konkurrenz zu lokalen Wasserversorgern. Sie stellen die Hauptversorgung jedes Haushalts sicher – mit dem klassischen Leitungswasser. Im Gegensatz dazu kaufen wir Wassernutzungsrechte für eine bestimmte Menge und einen bestimmten Zeitraum. Auch aus den Quellen, für die wir solche Wassernutzungsrechte erworben haben, können wir nicht einfach unbegrenzt abfüllen. Wir halten uns hier an strenge Mengen- und Nutzungsvorgaben. Dafür zahlen wir die vor Ort üblichen Steuern und Abgaben.
Nehmt ihr Menschen in Südafrika das Wasser weg?
Nein, absolut nicht. Viele haben ein falsches Bild unserer Arbeit dort – beispielsweise wegen des Films „Wem gehört das Wasser“. Hier versucht man einen Konflikt zwischen dem Menschenrecht auf Wasser und der kommerziellen Nutzung zu erzeugen. Aus unserer Sicht trifft das so nicht zu. Beispielsweise ermöglichen wir mit unserer Abfüllanlage den lokalen Bewohnern kostenlosen Zugang zu Wasser – auch außerhalb des Fabrikgeländes. Wir verbessern nach und nach die Zusammenarbeit mit lokalen Ansprechpartnern, um den verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource weiterhin zu garantieren. Dazu gehört auch die Zertifizierung unserer Wasserstandorte nach dem anerkannten Standard der Alliance for Water Stewardship, zu der beispielsweise auch der WWF (World Wide Fund For Nature) gehört. Das machen wir aber nicht nur in Südafrika, sondern weltweit.Macht ihr mit Wasser großen Gewinn?
Um als Unternehmen langfristig zu bestehen, möchten wir natürlich auch Gewinn machen – so wie alle Unternehmen. Unser Gewinn ist hier aber nicht größer als bei anderen Produkten. Wie der Preis zustande kommt, ist auch schnell erklärt: Zuerst muss der Verkaufserlös alle Vorabinvestitionen abdecken: zum Beispiel die Erschließung neuer Quellen, die Verpackung, den Transport und weitere Positionen. Was übrig bleibt, ist dann der Gewinn – du siehst also, kein wirklicher Unterschied zu anderen Produkten.
Warum transportiert ihr Wasser durch Europa?
Grundsätzlich verkaufen wir unser Wasser zu einem Großteil in der Region, wo wir es abfüllen. Ganz einfach deshalb, weil es ökologisch sinnvoll ist. Wasser ist allerdings nicht gleich Wasser und schmeckt auch nicht immer gleich. Darum verkaufen wir wenige Marken wie S.Pellegrino und Acqua Panna auch in andere Länder, zum Beispiel von Italien aus nach Deutschland. Hier achten wir aber darauf, so wenig Emissionen wie möglich zu verursachen. Zum Beispiel transportieren wir das Wasser größtenteils mit dem Zug über die Schiene.
Übrigens: Wir exportieren zwar bestimmte wenige Mineralwässer aus Europa in die Welt, aber umgekehrt transportieren wir kein Wasser nach Europa. Und wir führen vor allem kein Wasser aus Afrika aus. Alles Wasser, das wir in den 3 afrikanische Länder abfüllen, in denen wir vor Ort sind, verkaufen wir auch nur dort.
Tragt ihr mit euren Abfüllanlagen zur Wasserverknappung bei?
Nein. Wir sind zwar in Summe der größte Hersteller von Lebensmitteln und Getränken weltweit, das gilt allerdings nur, wenn man all unsere Produkte zusammenrechnet: von Babynahrung über Tierfutter, Pizza, Schokolade und eben auch Wasser. Wenn wir nur auf den Verkauf von Wasser und anderen Getränke schauen, sind wir allerdings einer von vielen Herstellern. Für unsere gesamte Produktion von Lebensmittel und Getränken nutzen wir insgesamt etwa 0,003 Prozent des weltweiten Trinkwassers. Für die Abfüllung von Wasser in Flaschen nutzen wir 0,0009 Prozent. Umgerechnet entspricht das einem Fingerhut Wasser auf 1.000 Badewannen.
Der Film „Bottled Life“ macht euch für die Austrocknung einer Region in Pakistan verantwortlich? Stimmt das?
Nein, das stimmt nicht. Dem Thema „Bottled Life“ haben wir sogar einen eigenen Beitrag mit mehreren Korrekturen gewidmet. Da findest du die lange Antwort. Die sehr verkürzte ist: Unser Werk in Sheikhupura nutzt das Wasser aus zwei Tiefbrunnen in der Gegend von insgesamt rund 680.000 Brunnen in der Region. Unsere Brunnen unterliegen dabei strengen Kontrollen – was leider nicht die Norm in dieser Region ist. Sie sind mit aller notwendigen Technik ausgerüstet und werden rund um die Uhr überwacht. Bei Problemen können wir also sofort reagieren. So vermeiden wir negative Auswirkungen auf das Grundwasser in Sheikhupura.Für Hintergrund & Hinterkopf
Was viele nicht wissen: In unseren Grundsätzen ist nicht nur verankert, dass sich durch unsere Arbeit für niemanden der Zugang zu Wasser verschlechtern soll. Wir verpflichten uns auch zur Wasserregeneration. Heißt, dass wir nicht nur Wasserquellen schützen, sondern auch Wasserkreisläufe wiederherstellen. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, haben wir einen Lesetipp für dich: Jeder Tropfen zählt.
Wir unterstützen die Alliance for Water Stewardship und ihren internationalen Standard, bei der beispielsweise auch Google, WWF oder das World Resources Institute dabei sind. Ihre Mission ist es, dass der Wert des Wassers erkannt, anerkannt und gesichert wird. Sozial, kulturell, ökonomisch und ökologisch. Gleichzeitig verpflichtet sie uns dazu, unsere Quellen liebevoll zu umsorgen, zu schützen und auch die Interessen der Bevölkerung mit einzubeziehen.
Die Initiative wurde von uns mitgegründet. Sie unterstützt Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen, die den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser zum Ziel haben. Die Themen „Policy Engagement“, „Transparenz zum Wasserverbrauch“ und „Menschenrecht auf Wasser“ liegen dabei ganz oben auf dem Schreibtisch.
Gemeinsam mit verschiedenen Unternehmen, staatlichen Einrichtungen und Privatpersonen haben wir uns zur Water Resources Group zusammengetan. Unser Ziel: Praktische Lösungen entwickeln, um einen verantwortungsvolleren Umgang mit Wasser in Entwicklungsländern voranzubringen. Konkrete Projekte werden zum Beispiel in Indien, Südafrika oder in der Mongolei umgesetzt.