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Unterstützung für eine gesündere Ernährung 2021

Kinder beim Essen
   

2021 – ein weiteres Jahr im Zeichen des Nutri-Scores

Vielleicht hat man die Vorstellung, dass es langweilig wird, wenn erneut für ein Jahr das bunte Lebensmittelkennzeichnungssystem ganz hoch auf der Agenda steht. Weit gefehlt, denn unsere Arbeit rund um Nutri-Score ist super vielfältig. Wir haben Gas gegeben und einen riesigen Schritt bei der Umsetzung von Nutri-Score auf unseren Produkten gemacht: Waren Ende 2020 erst 23 % unserer Produkte im Geltungsbereich mit der Lebensmittelampel gekennzeichnet, standen wir Ende 2021 bei mehr als 87 % (bezogen auf den Umsatz).

Klar gab und gibt es dabei verschiedene Herausforderungen: Die Pandemie und die damit verbundenen Einflüsse auf die Produktion haben unsere Planung für die Umsetzung ganz schön durcheinandergewirbelt. Ein weiterer Punkt ist die Reformulierung von Produkten, die manchmal länger dauert als geplant. Denn der Nutri-Score ist Anlass, das Nährwertprofil unserer Produkte – auch im Vorfeld der Implementierung – zu überarbeiten.

Außerdem mussten gemeinsame Verpackungen mit anderen Ländern, die Nutri-Score nicht unterstützen, getrennt werden. Das wiederum hat die Komplexität erhöht. Gleichzeitig haben wir nach Möglichkeit die Umsetzung des Nutri-Scores mit weiteren Maßnahmen kombiniert: beispielsweise der Umstellung auf umwelt-freundlichere Verpackungen. Daher sind wir richtig stolz, so viel in einem Jahr erreicht zu haben, worüber wir hier berichten können.


Dr. Annette Neubert
Leiterin Nutrition, Health &
Wellness Nestlé Deutschland

Höhepunkte 2021

>87 %
9 %
3 Mio.
4,1 Mio.

Unsere Engagements

Grün, Gelb, oder Rot?
Das ist der Nutri-Score

Mit der fünfstufigen Farb- und Buchstabenskala hilft der Nutri-Score schon während des Einkaufs dabei, die Nährwertqualität eines Lebensmittels mit anderen aus derselben Kategorie auf einen Blick zu vergleichen. Anfang 2020 hat Nestlé begonnen, die ersten Produkte mit der bunten Kennzeichnung auf den Markt zu bringen. Seitdem ist viel passiert: Bis Ende 2021 hatten wir bereits mehr als 87 % des Umsatzes der Produkte im Geltungsbereich der Nestlé Deutschland gekennzeichnet (insgesamt 750 Produkte). Seit Juli 2022 tragen inzwischen sogar 870 Nestlé Produkte den Nutri-Score. Damit erzielen wir fast 100% unseres Umsatzes (im Geltungsbereich) mit Produkten, die das Logo tragen. Die Verteilung auf der fünfstufigen Skala ist dabei genauso bunt wie der Nutri-Score selbst. Von den bisher (Stand Juli 2022) auf der Verpackung umgesetzten Produkten tragen 30 % eine grüne Kennzeichnung
(8 % ein „A“, 22 % ein „B“), 43 % liegen mit „C“ im gelben Bereich und 28 % sind mit einem roten Nutri-Score gekennzeichnet
(15 % „D“ und 13 % „E“):

Auch online finden interessierte Verbraucher:innen den Nutri-Score. Beispielsweise neben vielen Produktseiten auf der Homepage des Nestlé Ernährungsstudios. Auch auf Nestlé.de finden Interessierte umfassende Informationen. Und wir gehen noch einen Schritt weiter: Bei unseren Produkten der Nestlé Professional für Großküchen und die Außer-Haus-Verpflegung informieren wir online über den jeweiligen Nutri-Score. Damit möchten wir Köch:innen und Küchenleiter:innen eine Unterstützung bieten, die hinsichtlich der Nährwerte jeweils beste Produktvariante auszuwählen.

Durch unterschiedliche Informationsangebote – beispielsweise einem spielerischen Quiz auf der Homepage des Nestlé Ernährungsstudios – sowie digitalen Informationskampagnen wollen wir dazu beitragen, dass immer mehr Menschen in Deutschland den Nutri-Score kennen und verstehen.

Im März 2021 starteten wir deshalb eine erste digitale Nutri-Score-Kommunikationskampagne, die sich über einen Zeitraum von 3,5 Wochen erstreckte.

Mit unserer Kampagne wollten wir unter anderem das Bewusstsein von Verbraucher:innen für das Nährwertkennzeichnungssystem steigern und gleichzeitig Wissen rund um dessen Funktion vermitteln.

Um eine hohe Reichweite zu erzielen, kombinierten wir organische Inhalte auf unseren Unternehmenskanälen mit einer Medienkampagne auf Instagram, Facebook und LinkedIn. Um Wissen zu Nutri-Score aufzubauen, spielten wir informative Native Ads aus, welche zu einem Nutri-Score-Hub auf unserer Unternehmenswebsite verlinkten. Außerdem haben unsere Nestlé Botschafter:innen als Testimonials ihre Projekte zum Nutri-Score auf unseren Unternehmenskanälen gezeigt.

Wir erreichten dadurch 6,2 Millionen Menschen. Die Verweildauer auf unserem Nutri-Score Hub auf unserer Unternehmenswebsite von über drei Minuten zeigt, dass das Interesse an Inhalten rund um die bunte Nährwertkennzeichnung hoch ist.

Eine zweite digitale Kommunikationskampagne zum Nutri-Score fand im November 2021 für einen Zeitraum von vier Wochen statt. Neben den Zielen, die wir im März verfolgten, wollten wir zeigen, was wir zu diesem Zeitpunkt bereits bei der Umsetzung des Nutri-Scores auf unseren Produkten erreicht hatten. Und auch, dass die Kennzeichnung ein Ansporn für uns ist, unsere Produkte weiter zu verbessern. Wichtig ist uns, darauf hinzuweisen, dass sich der Nutri-Score positiv auf die Kaufentscheidungen von Verbraucher:innen auswirken kann* und wir uns deshalb weiterhin für eine verpflichtende Nährwertkennzeichnung in ganz Europa einsetzen.

Annette

Die Umsetzung und Herangehensweise dieser Kampagne unterschieden sich von der ersten. Wir erstellten sechs informative Kurzvideos mit verschiedenen Botschaften und mit Menschen aus dem Unternehmen, die bei der Umsetzung des Nutri-Scores einen wichtigen Beitrag leisteten.

Mit der Kampagne erreichen wir 3,6 Mio. Menschen. Der Erfolg der beiden Ansätze zeigte uns, dass das Thema Nutri-Score sehr relevant für Verbraucher:innen ist und sie mehr erfahren möchten. Das bestätigt die hohe Verweildauer auf dem Nutri-Score-Hub auf unserer Unternehmenswebsite, die wir erneut auf durchschnittlich 6:33 Minuten steigern konnten.

Gemeinsam mit anderen Unternehmen und Interessensgruppen setzt sich Nestlé dafür ein, den Nutri-Score als ein einheitliches Kennzeichnungssystem europaweit verpflichtend einzuführen. Wir begrüßen daher, dass sieben europäische Länder – darunter auch Deutschland – im Februar den Startschuss für eine länderübergreifende Koordination des Nutri-Score-Systems gegeben haben. Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer EU-weit einheitlichen Kennzeichnung.

Kein System ist perfekt, auch der Nutri-Score nicht. Daher hat sich Nestlé im September 2021 an der öffentlichen Konsultation in Deutschland zum Nutri-Score-Algorithmus beteiligt. Wir befürworten beispielsweise, Vollkorn als positiven Nährstoff im Algorithmus aufzunehmen. Außerdem braucht es Kriterien für pflanzliche Milchalternativen, um diese unter gewissen Voraussetzungen mit dem Nutri-Score bewerten zu können.

Grundsätzlich ist es uns wichtig, dass der Nutri-Score in allen Ländern weiterhin einheitlich angewendet wird, also auch in Zukunft ein identischer Algorithmus und dieselben Verwendungsvorschriften gelten. Zudem braucht es auch eine verpflichtende Vorgabe, den Nutri-Score EU-weit auf allen im Lebensmitteleinzelhandel erhältlichen Produkten abzubilden, die den Nutri-Score nach Vorgaben der Santé Publique France tragen können. Denn nur, wenn Verbraucher:innen den Nutri-Score auf allen Produkten entdecken können und sie einheitlich gekennzeichnet sind, kann das System seinen Nutzen voll entfalten und eine Vergleichbarkeit innerhalb der jeweiligen Produktkategorie ermöglichen.

* Quellen:

  • PLOS Medicine, Impact of color-coded and warning nutrition labelling schemes, Oct. 2021
  • QUANTILOPE, Nutri-Score-Befragung, Okt. 2021
  • POS pulse, Lebensmittel-Ampel, 2019

 

Bessere Nährwerte? Wir arbeiten daran!

Noch bessere Nährwerte: eine Zielsetzung, an der Nestlé bereits seit Jahren arbeitet. Wir passen Rezepturen gezielt an, um beispielsweise den Gehalt an Zucker oder Salz schrittweise zu reduzieren.

2021 haben wir weitere Fortschritte erzielt: Beispielsweise wurden bei den Original Wagner Steinofen Piccolinis der Salzgehalt um durchschnittlich 18 % und gesättigte Fettsäuen um durchschnittlich 17 % reduziert. Bei den Thomy Delikatess-Remouladen in der Tube und im Glas haben wir eine Salz-Reduktion von durchschnittlich 31,5 % umgesetzt. Und bei neun Varianten der Maggi 5 Minuten Terrinen sind gesättigte Fettsäuren um durchschnittlich 36 % verringert worden. Bei drei Sorten der Nesquik Cerealien wurde der Zuckergehalt um durchschnittlich 10 % reduziert.

Das Thema Reformulierung profitiert dabei auch von der Einführung des Nutri-Scores. Das farbige Kennzeichnungssystem ist für uns ein zusätzlicher Anreiz – bei der Überarbeitung bestehender Rezepturen sowie der Entwicklung neuer Produkte. Durch die Kennzeichnung werden schrittweise Verbesserungen der letzten Jahre indirekt sichtbar gemacht. Beispielsweise arbeiten wir seit 2013 daran, sukzessive die Rezepturen unserer Cerealien zu verbessern, indem wir den Zucker- und Salzgehalt reduzieren und den Vollkornanteil erhöhen. Von allen Produkten, die wir bereits mit dem Nutri-Score kennzeichnen, erhielten aufgrund von Rezepturveränderung 9 % einen besseren Nutri-Score (Stand Ende 2021) im Vergleich zur Vorgängerrezeptur.

So konnten wir beispielsweise im Oktober 2021 die Bewertung des Nesquik Knusperfrühstücks von Nutri-Score „B“ zu Nutri-Score „A“ verbessern und die Cerealien-Riegel haben jetzt ein „C“ statt eines „D“. Außerdem haben seit Anfang 2021 neun Sorten der Maggi 5 Minuten Terrinen ein „B“ statt eines „C“. Und auch die Thomy Mayonnaise konnte überarbeitet werden und hat mit der neuen Rezeptur Nutri-Score „D“. Die Backfrische von Wagner wurde von Nutri-Score „D“ auf „C“ verbessert.

Ein weiteres Thema, an dem wir bei der Entwicklung neuer Rezepturen arbeiten, sind pflanzlich basierte Produkte. Der Produktbereich Garden Gourmet bietet ausschließlich vegetarische oder vegane Fleischalternativen an. Und mit unserem Garden Gourmet Thun-Visch gibt es eine leckere vegane Fischalternative.

In anderen Produktbereichen konnten wir 2021 ebenfalls unser Angebot an vegetarischen oder veganen Produkten weiter ausbauen. Beispielseise bieten wir bei Nestlé Wagner seit 2021 mit dem neuen Rustipani Ofenbrot „Vegetarische Filetstückchen“, den Original Wagner Steinofen Piccolinis „Bolognese Style“ sowie der BIG CITY Pizza „Sydney Veggy“ drei Produkte an, die mit dem Hinweis „No meat today“ dazu einladen, mal eine fleischlose Leckerei in den Ofen zu schieben. Und mit den Original Wagner Steinofen Piccolinis „BBQ Chicken Style“ und „Spinach Creamy Style“ sowie dem Rustipani Dunklem Ofenbrot Pilz-Trio haben wir unser Angebot um drei vegane Varianten erweitert.

Viele unserer Maggi Produkte sind so konzipiert, dass sie eine vegetarische Ernährung unterstützen. Beispielsweise haben wir die Rezeptur der Maggi Basis für Bolognese bewusst so gewählt, dass sie entweder mit einer pflanzlichen Fleischersatzalternative oder mit tierischem Hackfleisch ergänzt werden kann. Und mit den seit Januar 2021 neuen veganen Nescafé Dolce Gusto Flat White Sorten (Oat, Almond und Coconut) bieten wir auch Kaffeevarianten mit pflanzlichen Milchalternativen an.

Kürzere und verständlichere Zutatenlisten

Geht es kürzer? Geht es verständlicher? Genau das schauen wir uns auf unserer Zutatenlisten kritisch an. Wir möchten bei den Produkten, wo es möglich ist, auf eher unbekannte Inhaltsstoffe verzichten. Stattdessen verwenden wir Zutaten, die in fast jedem Küchenschrank zu finden sind. 2021 konnten wir im Vergleich zum Jahr 2019 (44 %) den umsatzbezogenen Anteil unserer kulinarischen Produkte, die kürzere und/oder verständlichere Zutatenlisten haben, auf insgesamt 54 % erhöhen.

Beispielsweise haben wir die Zutatenlisten der Maggi Fix Produkte umfassend überarbeitet. Dabei haben wir zum Beispiel – je nach Rezeptur – auf Zutaten wie Palmöl, Hefeextrakt, Glukosesirup und Emulgatoren verzichtet. Die 40 beliebtesten, also am häufigsten gekauften Fix Produkte, haben wir 2021 mit der neuen Rezeptur in den Handel gebracht. Die weiteren Produkte folgen im Jahr 2022.

Bei Pizzen von Wagner haben wir im Jahr 2021 ebenfalls die Zutatenlisten überarbeitet. Hier geht es vor allem darum, nach Möglichkeit auf Zutaten wir Maltodextrin oder modifizierte Stärke zu verzichten. Einige Produkte wie Die Backfrische Thunfisch und Die Backfrische Mozzarella sowie BIG CITY Pizza Sydney und BIG CITY Pizza Rome sind bereits im Handel erhältlich. Andere Produkte folgen im Laufe des Jahres 2022.

Wir haben aber nicht nur Verbraucher:innen im Blick, sondern möchten auch Gastronom:innen unterstützen. Daher verzichten wir nach Möglichkeit bei Produkten für die Gemeinschaftsverpflegung darauf, kennzeichnungspflichtige Zusatzstoffe zu verwenden. Diese müssten in der Speisekarte eines Restaurants oder in einer Kantine ausgewiesen werden. Inzwischen kommen 84 % unserer Produkte der Nestlé Professional ohne kennzeichnungspflichtige Zusatzstoffe aus.

 

Für Familien unterwegs - Das E-Team

Im Auftrag von Nestlé for Healthier Kids für Familien unterwegs

Gerade während der Pandemie standen Familien auch zu Hause vor neuen Herausforderungen. Mahlzeiten wurden fast ausschließlich daheim gegessen, die Nachfrage nach Snacks stieg und Langeweile war ein Dauerthema. Darum wollten wir Familien bei diesen Herausforderungen digital begleiten und neue Wege bieten, Ernährungswissen kinderleicht und spielerisch zu vermitteln.

Anfang des Jahres 2021 brachten wir daher unter anderem eine 6-teilige Podcast-Reihe heraus. „Das É Team“ ist ein werbefreier Podcast rund um die Themen Ernährung, Gesundheit und Umweltschutz für Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren. Das É-Team sind Lili, Felix, Nina und Alex – vier junge Detektiv:innen, die kleine und große Fragen unseres Alltags ganz genau unter die Lupe nehmen. Ihre Fälle behandeln sie so, dass kleine Zuhörer:innen einfach und unterhaltsam lernen, welche Rolle zum Beispiel Nachhaltigkeit, eine ausgewogene Ernährung und Achtsamkeit im Leben spielen sollten. Praktische Tipps & Tricks gibt es gleich mit dazu. Gegen die Langeweile haben wir außerdem in Kooperation mit Influencer:innen auf Instagram Basteltipps zum Nachmachen veröffentlicht. Beispielsweise für nachhaltige Wasserbomben.

Durch die Pandemie wurde in den Schulen der Fokus auf Hauptfächer gelegt. Ernährungsinhalte in Schulstunden fielen häufig kleiner aus oder verschwanden ganz aus dem Stundenplan. Für den Schulunterricht haben wir daher unser Themenangebot für Lehrer:innen ausgebaut, insbesondere was den Nachhaltigkeitsbereich angeht. Beispielsweise in Form von Arbeitsblättern rund um die Wichtigkeit von Bienen, oder zur Frage nach der richtigen Mülltrennung. Die Arbeitsblätter sind mit Expert:innen gestaltet und schnell im Unterricht sowie zu Hause einsetzbar.