Nestlé Studie: Digitale Welt verändert Ernährungs- und Einkaufverhalten
Vor dem Essen seine Mahlzeit fotografieren und online posten – für viele Verbraucher längst ein Ritual. Vor allem Frauen wollen sich so als Teil einer großen Gemeinschaft fühlen, ergibt die neue Nestlé Studie 2016 „So is(s)t Deutschland“. Doch das ist nur einer der vielen Trends, denen die Untersuchung auf den Grund geht.
Digitalisierung, Qualität, Genuss: Diese Aspekte spielen eine wesentliche Rolle für Verbraucher, wenn sie über Lebensmittel nachdenken. Insbesondere die Zahl derer, die ihre Mahlzeiten via Blogs, Facebook, Instagram oder anderen Social-Media-Plattformen mit ihren Freunden teilen, steigt. Fast jeder Zweite (46 Prozent) hat schon einmal sein Essen fotografiert und online gepostet, ergibt die Nestlé Studie 2016 „So is(s)t Deutschland“. Ein Sechstel (17 Prozent) tut dies mehrmals im Monat oder sogar täglich.
„Indem Menschen Fotos von den Gerichten auf ihren Tellern posten oder Rezepte veröffentlichen, laden sie sozusagen virtuell andere Menschen zu sich nach Hause ein und lassen sie an ihren Mahlzeiten teilhaben“, erklärt Katja Popanda, Leiterin Marktforschung Nestlé Deutschland. „Auf diese Weise kann jeder auch ohne direktes Gegenüber als ‚Social Eater‘ agieren und sich als Teil einer großen Gemeinschaft fühlen.“ Dieses Bedürfnis haben der Studie zufolge vor allem Frauen. Sie tauschen sich auch intensiver über Ernährungsthemen aus als Männer und essen gesundheitsbewusster.
Ein weiterer Trend ist der Online-Handel mit Lebensmitteln. Jeder Dritte bestellt mehr oder weniger regelmäßig Lebensmittel oder Tiernahrung über das Internet. Unter den Anbietern finden sich sowohl große Online-Versandhäuser als auch auf Bio- und regionale Produkte spezialisierte Fachhändler.
Weg von der „Geiz-ist-geil“-Mentalität
Eine deutlich steigende Zahl der Verbraucher stellt sich heute auch die Frage, wie die im Supermarkt erhältlichen Produkte hergestellt werden. Für die Kaufentscheidung bleiben zwar der gute Geschmack und die Lebensmittelsicherheit die wichtigsten Kriterien. Doch ethische Kriterien wie eine artgerechte Tierhaltung und eine gentechnikfreie Herstellung sind für jeweils 53 Prozent der Befragten ebenfalls wichtige Qualitätsmerkmale.
46 Prozent der Menschen in Deutschland sind heute auch bereit, für eine gute Qualität einen höheren Preis in Kauf zu nehmen. Das ist ein Plus von zwölf Prozent gegenüber der Erhebung in 2011.
Dabei ist unverkennbar, dass sich Deutschland zu einem Volk der Genießer entwickelt. Zwei von drei Befragten gaben an, dass sie sich hin und wieder mit einem guten Essen belohnen würden. Sogar 95 Prozent sagen, gutes Essen und Trinken sei für sie ein wesentliches Kennzeichen für eine hohe Lebensqualität.
Zu den ausführlichen Ergebnissen der Nestlé Studie 2016 „So is(s)t Deutschland“.
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