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Generation Z: Essen nach dem Lustprinzip

Sorglos satt – ist das alles, was die Generation Z von ihrem Essen verlangt? Die neue Nestlé Studie findet heraus, dass die Jugendlichen impulsiv essen, Fleisch mögen und auf ihr Aussehen achten. Sie zeigt aber auch: So einfach ist das mit der Ernährung bei der Generation Z nicht. Die Einstellung der Mädchen ist zum Beispiel eine ganz andere als die der Jungen. Und auch Emotionen, Freundschaften und der Zeitdruck spielen eine besondere Rolle.

 
Generation Z – das sind junge Menschen, die von 1997 bis 2012 geboren wurden. Eine besondere Phase. Denn sie sind die erste Generation, die in eine digitale Welt hineingeboren wurde. Grund genug, um die Generation Z einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Befragt wurden Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 Jahren.

Nur 42 Prozent der 14- bis 19-Jährigen geben in der Studie an, dass Ernährung in ihrem Leben eine große Rolle spielt. Zum Vergleich: Bei den 14- bis 84-Jährigen sind es 64 Prozent. Dazu passt, dass sich die Jugendlichen auch weniger stark mit dem auseinandersetzen, was sie essen. Während 47 Prozent der Gesamtbevölkerung sich viel oder sehr viel mit ihrem Essen beschäftigen, sind es bei den 14- bis 19-Jährigen nur 32 Prozent. Doch das Thema hat spürbar an Bedeutung gewonnen. Vor zehn Jahren waren es fast zehn Prozent weniger. 
 

Hunger? Langeweile? Essen

Kompromisse eingehen? Für die Generation Z nicht unbedingt ein Thema. Stattdessen ist ihre Ernährung eher von einem Lustprinzip geprägt. 62 Prozent der Jugendlichen erklären zum Beispiel, dass sie immer das essen und trinken, was ihnen schmeckt. In der Gesamtbevölkerung stimmen diesem Punkt nur 39 Prozent zu. Darüber hinaus gönnen sich 54 Prozent der Teenager etwas zu essen, wenn der Heißhunger kommt. 28 Prozent greifen oft zu großen Portionen, die richtig satt machen. Das sind 15 Prozent mehr als bei der Gesamtbevölkerung. Und 13 Prozent der Generation Z essen sehr häufig, ohne wirklich Hunger zu haben. In der Gesamtbevölkerung sagen das gerade einmal vier Prozent.
 

Ich möchte schön sein, also esse ich

Das Lustprinzip auf der einen Seite – zielgerichtetes Essen auf der anderen. Denn viele Jugendliche wollen mit ihrer Ernährung auch etwas ganz Bestimmtes erreichen. Zum Beispiel fit sein oder gut aussehen. Im Vergleich zum Bevölkerungsschnitt fällt auf, dass die Jugendlichen dabei häufiger optische Ziele im Blick haben. Sie wollen durch entsprechende Ernährung zum Beispiel etwas für ihr Aussehen, ihre Haare oder Haut tun. Vornehmlich Jungs möchten Muskeln aufbauen. Die Jugendlichen liegen in diesem Punkt 14 Prozent über dem Bevölkerungsschnitt.  
 

Boys vs. Girls – zwei Ernährungswelten

Wie die Begeisterung für Muskeln schon zeigt: In einigen Punkten sind Jugendliche nicht gleich Jugendliche. Die Nestlé Studie findet zum Beispiel große Unterschiede im Ernährungsverhalten von Mädchen und Jungs. Um das herauszuarbeiten wurden die Jugendlichen in Gruppen eingeteilt. 

Die Nestlé Studie unterscheidet hierbei sieben Ernährungstypen, die jeweils ganz eigene Charakteristika aufweisen. Die „leidenschaftslosen Pragmatiker“ begegnen ihrer Ernährung zum Beispiel mit Distanz. Sie sind Lebensmitteln gegenüber emotionslos und haben generell eine geringe Wertschätzung des Themas Ernährung. Bei den „Nestwärmern“ wird gerne in Gemeinschaft gegessen und der Speiseplan ist abwechslungsreich. Bei den „sorglosen Sattessern“ hat Essen dagegen hauptsächlich mit Quantität und Bequemlichkeit zu tun.  

Bei den Jungs dominieren zwei Typen: 67 Prozent von ihnen sind „sorglose Sattesser“ oder „leidenschaftslose Pragmatiker“. Was das über ihr Essverhalten aussagt? Sie essen und trinken, was ihnen schmeckt, bevorzugen große Portionen, die richtig satt machen und geben oft ihrem Heißhunger nach. Außerdem finden sie, dass generell zu viel Wirbel um das Thema Ernährung gemacht wird.

Und die Mädchen? Sie teilen sich gleichmäßiger auf alle Foodtypen auf. Mit 20, 17 und 15 Prozent überwiegen bei ihnen die „Gehetzten“, „Multioptionalen“ und „Gesundheitsidealisten“. Ist für die Jungs gesunde Ernährung kein Thema, sehen die Mädchen das anders. Bei ihnen gehören Obst und Gemüse regelmäßiger zum Speiseplan. Auch Abwechslung und Genuss sind ihnen in ihrer Ernährung wichtig. Außerdem wollen sie im Vergleich zu den Jungs häufiger wissen, was in Nahrungsmitteln enthalten ist. 
 

Mahlzeiten unter Zeitdruck

Schule, Sportvereine, Hobbys – der Alltag der Jugendlichen ist dicht getaktet. Das hat Auswirkungen auf ihr Ernährungsverhalten. So nehmen sich nur 26 Prozent der Jugendlichen Zeit für das Frühstück. Im Bevölkerungsschnitt sind es hingegen 55 Prozent. Ein deutlicher Unterschied, der sich auch mittags und abends zeigt. Während sich im Schnitt 64 Prozent der Menschen in Deutschland Zeit für das Abendessen nehmen, machen dies nur 43 Prozent der Jugendlichen.

Dazu passt, dass viele Teenager unter der Woche keine festen Essenszeiten einhalten. 51 Prozent von ihnen essen dann etwas, wenn sie gerade Zeit oder Hunger haben. Obendrein entscheiden 46 Prozent eher spontan darüber, was sie essen. 

Gemeinsame Mahlzeiten mit der Familie haben daher eine deutlich geringere Bedeutung, als in der Gesamtbevölkerung. Zwar sagen 46 Prozent der Jugendlichen, dass ihnen das gemeinsame Essen wichtig ist. Sehr wichtig ist es aber gerade einmal für 17 Prozent. Zum Vergleich: 41 Prozent der Gesamtbevölkerung erklären, dass ihnen das Essen mit der Familie wichtig sei. Für 36 Prozent ist es sehr wichtig. 
 

Jugendliche lieben Fleisch und Snacks

Während vegetarische Ernährung in der Öffentlichkeit ein Top-Thema ist, spielt der Fleischverzicht für Jugendliche eine untergeordnete Rolle. 56 Prozent der 14- bis 19-Jährigen erklären in der Nestlé Studie, dass sie gerne Fleisch oder Wurst essen und auch in Zukunft nicht weniger essen wollen. In der Gesamtbevölkerung sind es nur 36 Prozent.

Außerdem hoch im Kurs: Snacking. 86 Prozent der Jugendlichen essen tagsüber zwischen den Hauptmahlzeiten zumindest ab und zu etwas. Auch zu später Stunde – nach dem Abendessen – sind Snacks beliebt.
 
Ab auf die Couch! Ein paar Snacks – Popcorn, Chips und Schoki zu Netflix gehen immer!Jugendlicher, Teilnehmer der Nestlé Studie
 

Die Generation Z is(s)t gerne auswärts

„Out of home“ ist angesagt. Nur 40 Prozent der 14- bis 19-Jährigen essen mittags zu Hause. 51 Prozent der Jugendlichen kaufen ihr Essen gelegentlich in Bäckereien, 60 Prozent besuchen ausländische Restaurants mit zum Beispiel griechischer oder asiatischer Küche. Noch beliebter sind Dönerbuden oder Fast-Food-Läden. Toppen können das lediglich Pizzerien, die 80 Prozent der Teenager zumindest hin und wieder mal besuchen.

Bei Restaurantbesuchen geht es den Jugendlichen nicht nur um die Nahrungsaufnahme. Sie haben auch eine soziale Komponente. 57 Prozent der 14- bis 19-Jährigen gehen in ein Restaurant, um sich mit anderen zu treffen. 41 Prozent wollen sich dabei gut und entspannt unterhalten.
 

Eat it, tweet it

Als die erste Generation, die in eine digitale Welt geboren wurde, ist die Generation Z mit Internet und Smartphone aufgewachsen. Beides spielt deshalb auch in ihrer Ernährung eine große Rolle. Social Media gehört einfach dazu. Getreu dem Motto: eat it, tweet it. 27 Prozent der 14- bis 19-Jährigen fotografieren zumindest gelegentlich ihr Essen und posten die Fotos online. 33 Prozent schreiben dort etwas bzw. posten Bilder zu den Themen Ernährung und Kochen. In beiden Kategorien sind es in der Gesamtbevölkerung gerade einmal je 17 Prozent. 

Bei den Jugendlichen ist das Handy also selbst beim Essen mit dabei. Dazu passt, dass 57 Prozent der 14- bis 19-Jährigen sagen, dass es bei Mahlzeiten mit der Familie gelegentlich vorkommt, dass jemand etwas auf seinem Smartphone liest oder Nachrichten schreibt.

Was angesichts dessen überrascht: Jugendliche haben kein großes Vertrauen in die Informationen, die zum Thema Ernährung aus dem Internet stammen. Gerade einmal sieben Prozent vertrauen den Internetseiten von Zeitschriften, wenn es um Ernährung geht. Neun Prozent vertrauen Food Blogs. Auch Social Media kann da nicht punkten. Nur fünf Prozent der Jugendlichen halten bei Ernährungsfragen die Kanäle von bekannten Persönlichkeiten oder Influencern für zuverlässige Informationsquellen.
 

Interviews geben tiefe Einblicke

Neben der repräsentativen Umfrage wurden für die Nestlé Studie auch Interviews mit ausgesuchten Jugendlichen geführt. Sie geben tiefe Einblicke in das Ernährungsverhalten der Generation Z.
 

Essen in der Leistungsgesellschaft

Wie die älteren Generationen erleben auch die befragten Jugendlichen den Druck, den das Leben in der Leistungsgesellschaft mit sich bringt. Deshalb nutzen sie Ernährung, um sich dafür zu rüsten. So wird zum Beispiel „Brain- und Body-Doping“ durch die gezielte Auswahl von Nahrungsmittel betrieben. Dadurch soll der eigene Körper leistungsfähiger werden. Außerdem soll er mehr dem Ideal entsprechen, das durch die Peergroup gesetzt wird. 

Aber wie sieht das in der Praxis aus? Beim Sport geht es zum Beispiel darum, mit Ernährung das Training optimal zu unterstützen. Bei den Jungs sind vor allem Nahrungsergänzungsmittel wie Protein-Drinks beliebt, die den Muskelaufbau unterstützen sollen. Die Jugendlichen sehen Essen und Trinken als gutes Mittel, etwas für ihr Aussehen zu tun. 
 
Wer gesund und fit aussieht, hat auch eine bessere Ausstrahlung und Wirkung auf andere“.Jugendlicher, Teilnehmer der Nestlé Studie
 
Nach den körperlichen Aktivitäten gilt es, den Körper mit Nährstoffen zu versorgen. Nahrungsmittel – gerne auch in Snack-Form – und Getränke helfen, die Batterien wieder aufzuladen. Um die mentale Leistungsfähigkeit zu steigern, greifen die Jugendlichen zu Nervennahrung. Dafür sind auch Wachmacher oder kleine Energy-Booster gefragt.
 
Vor Mathe brauche ich immer Schokolade, damit ich Energie habe.Jugendlicher, Teilnehmer der Nestlé Studie
 
Darüber hinaus nutzen die Jugendlichen Essen als emotionalen Ausgleich. So sind Snacks, vor allem Süßigkeiten, die idealen Stimmungsaufheller. Sie sind ein beliebtes Mittel, um ein Tief nach einem anstrengenden Tag zu überstehen und bieten eine kleine Flucht aus dem stressigen Alltag. 
 
Ich habe immer eine Tüte Chips unter meinem Bett. Nichts kann mich besser trösten, wenn ich mal wieder down bin.Jugendlicher, Teilnehmer der Nestlé Studie
 
Auch wenn die befragten Teenager Langeweile haben oder auf etwas warten müssen, essen sie. Selbst kleine Pausen im Alltag sollen sinnvoll genutzt werden – zur Not auch, indem ein Happen gegessen wird. Ein Beispiel: Einen Spaziergang ohne Ziel finden die Teenager aus den Interviews langweilig. Deshalb gehen sie dann gerne bei einem Imbiss oder Supermarkt vorbei, um sich etwas zu essen zu kaufen. Das Ziel dabei: etwas zu tun haben.
 

Ernährung als sozialer Kitt

Neben der Selbstoptimierung und den emotionalen Funktionen hat Essen für die befragten Jugendlichen auch einen sozialen Wert. Mahlzeiten bringen Menschen zusammen, sei es in der Familie oder unter Freunden. Sie sind die Momente, in denen man sich mit anderen austauscht. 

In ihrer Peergroup dient das gemeinsame Essen dem Zusammenhalt. Diese „Quality Time“, also wertvolle gemeinsame Zeit mit Freunden, soll nach Möglichkeit nicht gestört werden. Smartphones werden deshalb auch möglichst nicht genutzt. Sie kommen nur zum Einsatz, um abwesende Freunde auf dem Laufenden zu halten oder um sich, die Freunde und das Essen auf den Social Media Plattformen in Szene zu setzen.
 

Essen als Ausdruck der eigenen Identität

Always on – die befragten Jugendlichen definieren sich über Social Media. Das bedeutet, dass sie nicht nur ständig online sind, sondern auch in den sozialen Netzwerken „performen“. Hier stellen sich die Jugendlichen selbst dar und vergleichen sich mit anderen. Auch Vorbilder finden sie hier: nahbare Influencer, bei denen sich die Jugendlichen über Trends informieren und Inspiration holen. 

All das gilt auch beim Thema Ernährung. Bei Social Media finden und diskutieren die Teenager aus den Interviews die geltenden Schönheitsideale. Außerdem nutzen sie die Plattform, um „up to date“ zu sein und mitreden zu können. Essen und Getränke dienen den Jugendlichen als Statussymbol, welches sie auf Social Media zur Schau stellen. Es geht darum, seinen „healthy Lifestyle“ zu demonstrieren oder sich mit bestimmten Marken zu inszenieren. Das Ziel: dazugehören. Dabei zählt vor allem die Meinung der Freunde.
 

Ernährungserziehung – Wer beeinflusst wen?

Ob Schule, Social Media oder Gleichaltrige – die befragten Jugendlichen sind diversen Einflüssen ausgesetzt, auch beim Thema Ernährung. Ganz maßgeblich prägen aber die Eltern das Ernährungsverhalten ihrer Kinder. Sie steuern, welche Ernährungsroutinen und Einstellungen gegenüber Lebensmitteln, Marken und Einkaufsorten die befragten Jugendlichen entwickeln. 

Die Kinder aus den Interviews haben beim Thema Ernährung durchaus Mitspracherecht. Sie werden von ihren Eltern in die Einkaufsplanung mit einbezogen und geben Impulse, indem sie zum Beispiel Rezepte vorschlagen. Am meisten bestimmen in Familien aber nach wie vor die Mütter die Ernährung. Sie kaufen ein, kochen und beeinflussen so, was auf den Teller kommt.
 
Meistens kauft meine Mutter ein. Sie weiß ganz gut, was ich mag und was nicht, und berücksichtigt das auch.Jugendlicher, Teilnehmer der Nestlé Studie
 
Die Mütter sind es auch, die besondere Ernährungsweisen in die Familie einführen. Wenn es beispielsweise um Diäten, Flexitarismus oder Low Carb geht, sind sie die Influencer.

Zunehmend machen sich jedoch die Berufstätigkeit der Eltern, die schulischen Verpflichtungen der Jugendlichen und ein durchgeplanter Alltag bemerkbar. Da Familien meistens nur noch morgens und abends zusammen essen, schwinden die Einfluss- und Kontrollmöglichkeiten der Eltern. Die Mahlzeiten müssen außerdem flexibler und spontaner geplant werden. Es  Es bleibt weniger Zeit zum Kochen und warme Mahlzeiten verlieren an Bedeutung. 
 

 

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