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Kinderarbeit bekämpfen
So begegnen wir Armut und fördern die Schulbildung

Jedes Kind soll Kind sein können – und nicht arbeiten müssen. Doch das ist leider nicht der Fall. Noch nicht. Wir als Nestlé setzen uns aktiv gegen Kinderarbeit ein. Wie? Indem wir Armut bekämpfen und Bildung fördern.
5 Fakten zum Kampf gegen Kinderarbeit
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Kinderarbeit – Ein Problem aus der Not
Kinderarbeit ist auch heute noch vielerorts traurige Realität: in den Goldminen in Burkina Faso, auf den Baumwollfeldern in Indien, auf Kaffeefarmen in Lateinamerika und auf Kakaoplantagen in Afrika. Weltweit gelten 152 Millionen Mädchen und Jungen als Kinderarbeiter:innen. Das schätzt die Internationale Arbeitsorganisation (ILO). Fast die Hälfte – rund 73 Millionen – leidet unter gefährlichen oder ausbeuterischen Bedingungen.
Wir als Nestlé bauen selbst keinen Kakao an. Wir kaufen ihn von unabhängigen Farmer:innen bzw. Zwischenhändlern ein. 55 Prozent unseres Kakaos kommt aus der Elfenbeinküste. In diesem Land ist Kinderarbeit auf den Kakaoplantagen leider keine Seltenheit. Der Grund dafür: meist Armut. In den meisten Fällen arbeiten Kinder auf den Plantagen ihrer eigenen Familien, um den Lebensunterhalt der Familien zu sichern. Wie es zur Armut bei den Kakaobäuerinnen und -bauern kommt, ist vielfältig. Einige Ursachen:
- Schlechte Grundbildung: Die Eltern haben oft keine Bildung.
- Sehr kleine Farmen: Die eigene Farm ist zu klein, als dass die Familie von den Erträgen leben könnte.
- Kein alternatives Einkommen: Es fehlt an Wissen um alternative Erwerbsmöglichkeiten. So sind einige Familien nur vom Kakaoverkauf abhängig. Eine schlechte Ernte können sie sich schlichtweg nicht leisten.
- Schlechte Erträge: Auf manchen Farmen kommen alte und kranke Pflanzen zum Einsatz, die nur noch wenig Früchte tragen. Auch die klimatischen Veränderungen können zu einer geringen Ernte führen.
Zu den Ursachen kommt, dass der Kakaoanbau viel Handarbeit erfordert. Um den Kakao zu ernten, schlagen die Farmer:innen die Früchte, oder besser gesagt die Schoten, mit Macheten von den Bäumen. Anschließend werden die Schoten gespalten und die Bohnen einzeln aus dem Inneren herausgeschabt. Nach der Ernte werden die Bohnen fermentiert (gegärt) und getrocknet – ebenfalls in Handarbeit. Da sich die Familien selten Erntehelfer:innen leisten können, müssen die Kinder mitanpacken.
Was wir gegen Kinderarbeit tun
Um die Armut und damit die Kinderarbeit zu bekämpfen, müssen sich die Bedingungen zum Leben, Lernen und Arbeiten für die Farmer:innen und ihre Familien verbessern. Genau hier setzen wir an. Mit verschiedenen Projekten verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz. Wir schaffen Anreize für die Einschulung von Kindern und fördern gleichzeitig regenerative landwirtschaftliche Praktiken und die Gleichstellung der Geschlechter.
Zu diesen Projekten gehören:
1. Unser Nestlé Cocoa Plan
Mit dem Nestlé Cocoa Plan gehen wir die Verbesserung des Kakaoanbaus ganzheitlich an. Wir unterstützen die Menschen vor Ort dabei, ihre Anbaumethoden zu verbessern, damit sie mit ihrem Kakao höhere Erträge erzielen können. So verbessern wir ihre Lebensbedingungen und die ihrer Familien und sorgen schließlich für transparentere Lieferketten und einen verantwortungsvoll bezogenen Kakao.
Der Nestlé Cocoa Plan – ein Ziel, drei Säulen
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Besserer Anbau Damit Bäuerinnen und Bauern ihre Erträge und Einkommen steigern können, sind sie auf gesunde Pflanzen, passendes Klima und entsprechende Düngemittel angewiesen. Hier können wir helfen. Beispielsweise unterstützen wir dabei Schattenbäume zu pflanzen, liefern organischen Dünger und helfen mit solaren Trocknungsanlagen. Zusätzlich vermitteln wir in Schulungen umweltfreundliche und effizientere Anbau- und Erntemethoden. -
Besserer Kakao Zukünftig wollen wir weltweit eine vollständige Rückverfolgbarkeit und die ausschließliche Verwendung von zertifizierten Kakaoprodukten erreichen, um die Qualität unseres Kakaos zu garantieren. Seit 2016 beziehen wir deshalb in Deutschland unseren Kakao zu 100 Prozent aus dem Cocoa Plan. Zudem bauen wir seit 2021 auf die Rainforest Alliance-Zertifizierung (Nachfolge der UTZ-Zertifizierung): Ein Siegel, das sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit Klima, Umwelt und Menschenrechten einsetzt – über die ganze Lieferkette hinweg. -
Besseres Leben Wir unterstützen Gemeinden, fördern Frauen, helfen beim Aufbau weiterer Einkommen, schaffen Zugang zu Bildung und bauen sogenannte Brückenschulen für Kinder, die die Regelschule schon verpasst haben. Kurz: Wir tun alles, um die Lebensbedingungen der Kakaobäuerinnen und -bauern zu verbessern und schon frühzeitig die Ursachen für Kinderarbeit zu beseitigen.
2. Unser Child Labor Monitoring and Remediation System (CLMRS)
Als erstes Unternehmen in unserer Branche haben wir auch ein gezieltes Kontrollsystem gegen Kinderarbeit ins Leben gerufen, das Child Labor Monitoring and Remediation System (CLMRS). Das System ermöglicht es uns, gefährdete Kinder durch regelmäßige Besuche vor Ort zu identifizieren, bei unseren Partner:innen vor Ort darauf aufmerksam zu machen und Hilfen bereitzustellen – individuell auf jedes Kind und jede Familie zugeschnitten. So unterstützen wir beispielsweise das Bauen und Sanieren von Schulen, das Bereitstellen von Schulmaterialien und helfen Familien dabei, Geburtsurkunden für ihre Kinder zu erhalten. Denn die Urkunden sind eine Voraussetzung für den Schulbesuch.
Seit dem Start im Jahr 2012 haben wir gemeinsam mit den Partner:innen vor Ort 178.553 Kinder begleitet. Heute stammen weltweit 85,5 Prozent unseres Kakaos aus dem Nestlé Cocoa Plan. Bis 2025 sollen es weltweit 100 Prozent sein. In Deutschland haben wir die 100 Prozent für Süßwaren bereits erreicht. Wer also heute in Frankfurt oder Bielefeld eine Packung SMARTIES kauft, kann sicher sein: Der Kakao stammt aus dem Nestlé Cocoa Plan.
dass Nestlé keine eigenen Kakaofarmen besitzt? Unsere Kakaobohnen kommen meist aus kleinen Familienbetrieben, die in sogenannten Kooperativen organisiert sind und ihre Kakaobohnen gemeinschaftlich an unsere Lieferant:innen verkaufen. Und schon heute stammt 100% der Kakaomasse in unserem Schokoladenwerk in Hamburg aus dem Income Accelerator. Das Programm wurde 2022 ins Leben gerufen, um die Einkommenslücke von Kakaobauernfamilien zu schließen und das Risiko von Kinderarbeit zu verringern.
3. Unser Income Accelerator
Mit dem „Income Accelerator“ möchten wir das Leben der Farmer:innen verbessern, indem wir ihnen ein zusätzliches Entgelt zahlen. Das Entgelt wird nicht nur für die Menge und Qualität ihrer Kakaobohnen ausgezahlt, sondern auch für Praktiken, die gut für die Umwelt und die Gemeinschaft sind.
Was wir fördern:
- Einschulung aller Kinder im Haushalt im Alter von 6-16 Jahren.
- Gute landwirtschaftliche Praktiken, wie zum Beispiel den Baumschnitt, für bessere Ernten und höhere Erträge und das Verwenden von organischem Dünger.
- Agroforstwirtschaftliche Aktivitäten für bessere Klimaresistenz, indem zum Beispiel Schattenbäume gepflanzt werden. Damit sind die Kakaopflanze vor direkter Sonneinstrahlung geschützt und leben länger.
- Diversifiziertes Einkommen, zum Beispiel durch den Anbau anderer Feldfrüchte, Viehzucht (wie Hühner- oder Bienenzucht) oder die Verarbeitung anderer Produkte wie Maniok (ein Grundnahrungsmittel in Afrika).
Wo stehen wir heute? Was ist der nächste Schritt? Schon 2020 beim Testlauf mit 1.000 Farmer:innen in Elfenbeinküste haben wir Fortschritte gemacht – mehr Kinder konnten zur Schule gehen. Seit 2022 weiten wir das Programm nun auf 10.000 Familien aus. 2024 starten wir in Ghana. Und ab 2030 wollen wir global bis zu 160.000 Familien erreichen.
Unsere Erfolgsgeschichten
Mit diesen Partner:innen arbeiten wir zusammen gegen Kinderarbeit
- ICI: Die International Cocoa Initiative ist eine Schweizer Stiftung, in der sich die Bemühungen der Kakao- und Schokoladenindustrie, Zivilgesellschaft, Farmgemeinschaften und nationalen Regierungen bündeln. Die Initiative setzt sich für den Schutz von Kindern in Kakaogemeinschaften ein – mit dem Ziel, Kindern und ihren Familien eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
- Jacobs Foundation: Die Stiftung setzt sich für die Zukunft junger Menschen ein. Dazu unterstützt sie die weltweite Forschung im Bereich des Lernens sowie der Kinder- und Jugendentwicklung, fördert innovative Wissenschaftler:innen und setzt Praxisprojekte um.
- ILO: Die International Labour Organisation bzw. Internationale Arbeitsorganisation (IAO) ist eine unabhängige Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Ihr Auftrag: Die soziale Gerechtigkeit sowie Menschen- und Arbeitsrechte fördern. Ihr gehören 187 Mitgliedsstaaten an.
- FLA: Die Fair Labor Organisation ist eine unabhängige Organisation, die weltweit für bessere Arbeitsbedingungen sorgen möchte.
- Rainforest Alliance: Die internationale, gemeinnützige Organisation arbeitet an der Schnittstelle von Handel, Land- und Forstwirtschaft. Ihr Zertifizierungsprogramm verfolgt das Ziel, durch soziale, ökonomische und ökologische Standards der beteiligten Unternehmen eine kontinuierliche Verbesserung hin zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft zu bewirken.