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Umweltschutz und Biodiversität 2022

Wir wissen, wie eng die Ernährungssysteme mit den natürlichen Ressourcen unserer Erde verbunden sind. Für unser Geschäft ist der Schutz der Umwelt daher von entscheidender Bedeutung. Gleichzeitig sind landwirtschaftliche Aktivitäten für etwa ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich und tragen beispielsweise durch Intensivierung und Flächennutzungsänderungen zum Verlust biologischer Vielfalt, natürlicher Lebensräume und wertvoller Ökosysteme bei. Deshalb unterstützen wir den Ansatz der regenerativen Landwirtschaft, fördern Biodiversitätsmaßnahmen, schonen lokale Wasserressourcen und schützen Wälder im Umfeld der Anbauregionen, aus denen wir unsere Rohstoffe beziehen.
Höhepunkte 2022
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Unsere Engagements
Regenerative Landwirtschaft für einen nachhaltigeren Anbau unserer Zutaten
Die regenerative Landwirtschaft hat zum Ziel, landwirtschaftlich genutzte Flächen und ihre Ökosysteme zu erhalten und wiederherzustellen. Sie basiert auf grundlegenden agrarwissenschaftlichen Prinzipien wie etwa der permanenten Bedeckung des Bodens, abwechslungsreichen Fruchtfolgen oder dem Pflanzen von Zwischenfrüchten. Diese tragen zum Schutz und zur Wiederherstellung der natürlichen Ressourcen bei. Damit spielt die regenerative Landwirtschaft eine entscheidende Rolle bei der Steigerung der Bodengesundheit, der Wiederherstellung von Wasserkreisläufen und der langfristigen Verbesserung der Biodiversität. Sie bildet die Grundlage einer nachhaltigeren Lebensmittelproduktion und trägt entscheidend dazu bei, unsere ambitionierten Klimaziele zu erreichen.

Nestlé unterstützt weltweit den Übergang zu einem regenerativen Ernährungssystem. Dafür haben wir uns konkrete Ziele gesetzt: bis 2025 wollen wir global 20 % und bis 2030 die Hälfte unserer wichtigsten Rohstoffe aus regenerativer Landwirtschaft beziehen. Im Jahr 2021 haben wir deshalb angekündigt, bis 2025 weltweit 1,2 Mrd. CHF in die Förderung der regenerativen Landwirtschaft zu investieren. 2022 haben wir 6,8 % unserer wichtigsten Rohstoffe aus regenativer Landwirtschaft bezogen. Und wir arbeiten mit mehr als 500.000 Bäuer:innen sowie 150.000 Lieferant:innen eng zusammen, um sie bei der Anwendung regenerativer Anbauverfahren zu unterstützen. Dabei setzen wir auf drei wesentliche Hebel:
- Wissenschaft fördern
Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen, insbesondere aus den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Agrar. Beispielsweise, um ertragreiche und zugleich umweltfreundliche Anbausorten zu entwickeln und den Austausch von Best Practices zu fördern. - Investitionen unterstützen
Unterstützung von Landwirt:innen, indem sich das Unternehmen an Investitionen beteiligt, die Kreditvergabe erleichtert oder bei der Beschaffung von Darlehen für besondere Ausrüstung hilft. - Prämien anbieten
Bezahlung von Prämien und Erhöhung der Abnahmemengen für zahlreiche Rohstoffe aus regenerativer Landwirtschaft. Somit werden die Landwirt:innen zusätzlich auch für den Umweltnutzen vergütet, den sie erbringen.
Umsetzung regenerativer Landwirtschaft in Deutschland
Ein Beispiel in Deutschland ist unser Kräuter- und Gemüselieferant Steinicke. Der Familienbetrieb zählt in Deutschland zu den Vorreitern im Bereich der regenerativen Landwirtschaft. Bereits seit 2018 ist Steinicke Teil des Gemüseprogramms von Nestlé. Unsere Fördergelder hat das Unternehmen unter anderem genutzt, um zusammen mit seinen Partner-Landwirt:innen Blühflächen und Hecken für mehr Artenvielfalt anzulegen, Brachflächen zur Verbesserung der Bodengesundheit zu fördern. Außerdem wird durch den Aufbau von Meteostationen der Bedarf an Pflanzenschutzmitteln reduziert und der Wasserverbrauch mithilfe von GPS-Steuerung gesenkt. So werden die landwirtschaftlichen Flächen langfristig erhalten, damit auch zukünftige Generationen noch von ihnen leben können.
Nestlé Deutschland unterstützt das EU LIFE Projekt „Insektenfördernde Regionen“ für mehr Artenvielfalt
Nestlé Deutschland ist Teil des von der EU-Kommission geförderten LIFE Projekts „Insektenfördernde Regionen“. Weitere Projektpartner:innen sind der Global Nature Fund, das Netzwerk Blühende Landschaft und die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall.Koordinatorin des gesamten Projekts ist die Bodenseestiftung. Das gemeinsame Ziel ist es, Insekten und biologische Vielfalt nachhaltig zu fördern und zu schützen – und dafür konkrete Maßnahmen auf die Fläche bringen.
Im Projekt sollen besonders wirkungsvolle Maßnahmen, Systeme und Monitoring-Tools zum Insektenschutz getestet und optimiert werden. Auch innovative Ansätze sollen ausprobiert werden. Um neuen Lebensraum und Nahrungsquellen für Insekten zu schaffen, hat das Projektteam insbesondere landwirtschaftliche Nutzflächen im Blick. Mit verschiedenen Maßnahmen soll ein Mehrwert für Insekten geschaffen werden. Beispielsweise mit blühenden Untersaaten in Getreide oder der bevorzugten Verwendung von organischem Dünger. Zudem werden ökologische Strukturen wie zum Beispiel Brachen, Blühflächen oder Bäume geschaffen. Das stiftet Lebensraum für Vögel, Insekten und Pflanzen. Auch moderne landwirtschaftliche Techniken sollen genutzt werden. Zum Beispiel digitale Gelbschalen auf dem Feld, um den Schädlingsdruck zu messen und dadurch Insektenschutzmittel einzusparen.

Um Insektenschutz auf die Fläche zu bringen,fokussiert sich die Arbeit des Projektteams auf die wichtigsten Landnutzer:innen in der Region: Kommunen, Unternehmen, Verbände und Landwirtschaft. Gemeinsam erarbeiten Vertreter:innen dieser Stakeholder:innen – allen voran der Landwirtschaft – einen regionalen Biodiversity Action Plan (BAP). Die landwirtschaftlichen Betriebe tragen mit einem betriebsspezifischen BAP zu den Zielen bei. Ein sogenanntes Biodiversity Performance Tool unterstützt die Landwirt:innen bei der Überprüfung der Maßnahmen. Die regionalen Arbeitsgruppen überwachen die Entwicklung in den Regionen mit Hilfe eines Monitoringsystems. So wird deutlich, ob die gewählten Maßnahmen effektiv und erfolgreich sind, und wo noch optimiert werden muss. Das Monitoring dient auch als Nachweis für die erreichten Ziele, insbesondere für die EU als Projektförderin.
Nestlé Lieferanten aus dem Wendland und dem Bliesgau nehmen am Projekt teil
Für Nestlé Deutschland ist die Beteiligung am EU-LIFE Projekt „Insektenfördernde Regionen" ein wichtiger Schritt bei der Förderung einer regenerativen Landwirtschaft und damit auf unserem Weg zur Grünen Null. Gemeinsam mit dem Global Nature Fund sind wir in zwei „Insektenfördernden Regionen" mit Lieferant:innen und Landwirt:innen aktiv.
Im niedersächsischen Wendland und in der Südpfalz setzt unser Kräuter- und Gemüselieferant Steinicke, einer von mehr als 500 Rohstofflieferanten von Nestlé Deutschland, mit fünfzehn Partner-Landwirt:innen unter anderem auf Blühstreifen, Bäume und Bodenerhaltung durch Brachflächen. Viele der hier angebauten Kräuter gelangen vom Feld bis in die Maggi-Produkte. Im saarländischen Bliesgau startete Nestlé mit dem Weizenlieferanten Bliesmühle, der den Rohstoff für den Teig der Original Wagner Pizza liefert. Auch hier entstehen neue Blühflächen. Außerdem sollen Bäume und überwinternde Zwischenfrüchte für biologische Vielfalt und Bodengesundheit sorgen.
Als Gründungsmitglied der neuen Brancheninitiative „Food for Biodiversity“will Nestlé Deutschland gemeinsam mit anderen Mitstreiter:innen einen Beitrag dazu leisten, den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen – und so den Weg für regenerative und zukunftsfähige Ernährungssysteme ebnen. Als Lebensmittelhersteller sind wir auf die landwirtschaftliche Produktion unserer Rohstoffe angewiesen. Dementsprechend ist die Lebensmittelbranche auch einer der Wirtschaftssektoren, die am meisten von der biologischen Vielfalt abhängig sind. Das übergeordnete Ziel der Initiative ist eine nachhaltige Verbesserung der biologischen Vielfalt – und zwar über die gesamte Branche hinweg. Es ist an der Zeit, dass alle relevanten Akteur:innen mit Hilfe von einheitlichen Standards gemeinsam daran arbeiten, die Produktion von Lebensmitteln biodiversitätsfreundlicher zu gestalten.
Dazu haben sich die Mitglieder der Initiative gemeinsame Ziele gesetzt. So wird zum Beispiel im Rahmen von Pilotprojekten ein Basis-Set an Biodiversitätskriterien beim Anbau von Risiko-Rohstoffen (wie Getreide, Soja, Kernobst, Kaffee oder Bananen) getestet. Nach einem Zeitraum von drei Jahren wollen die Mitglieder ihre Erfahrungen und Erkenntnisse auswerten und eine gemeinsame Roadmap verabschieden, um effektive und umsetzbare Basiskriterien für Einkaufs- und Standardvorgaben zu verankern. Weitere wichtige Aspekte der Zusammenarbeit sind die Umsetzung eines einheitlichen Biodiversitäts-Monitorings, Fortbildungen für Mitarbeiter:innen, Landwirt:innen, Berater:innen und Auditor:innen, sowie die Förderung von Forschungsvorhaben und gemeinsamen Projekten zu biologischer Vielfalt, um Wissen aufzubauen.
Auch Nestlé Deutschland will im Rahmen des Engagements ihre Initiativen in der Landwirtschaft ausweiten. Durch die Wiederherstellung von Böden, die Wiederanpflanzung von Bäumen und die Förderung der biologischen Vielfalt wollen wir unsere Wertschöpfungsketten nachhaltig verändern und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zu unseren Klimazielen leisten.
Etwa 48 Prozent der Wildbienenarten in Deutschland sind bestandsgefährdet oder bereits ausgestorben. Auch die Zahl der Insekten auf und im Boden hat rasant abgenommen. Verstummt das Summen von Biene, Hummel und Co., hat das fatale Folgen für die Lebensmittelwirtschaft. Drei Viertel der globalen Nahrungspflanzenarten sind von Bestäubern abhängig.
Unser Weg zu einer waldfreundlicheren Zukunft
Wälder speichern jährlich etwa 2,6 Milliarden Tonnen CO₂e. Das entspricht einem Drittel des Kohlendioxids, das durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe freigesetzt wird. Und auch für die Erhaltung der biologischen Vielfalt sind Wälder wichtig. Nach Angaben der Vereinten Nationen beherbergen Wälder 80 % der an Land lebenden Arten. Außerdem bilden sie die Lebensgrundlage für rund 1,6 Milliarden Menschen. Doch aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung und der damit verbundenen steigenden Nachfrage nach Nahrungsmitteln werden Wälder und andere natürliche Ökosysteme zunehmend in Nutzland umgewandelt. Auf diese Weise verschwinden weltweit jedes Jahr 4,7 Millionen Hektar Wald.

Deshalb reicht uns die Vermeidung von Entwaldung in unseren landwirtschaftlichen Lieferketten künftig nicht mehr aus. Wir wollen mehr tun: wir wollen aktiv zur Erhaltung und Wiederherstellung der Wälder beitragen. Und auch dazu, dass die Menschen, die von ihnen abhängig sind, eine nachhaltige Lebensgrundlage haben. Dabei berücksichtigen wir Kriterien wie die biologische Vielfalt, die Speicherung von CO2, die Wasserqualität sowie die Existenzgrundlagen und Landrechte indigener Völker und lokaler Gemeinschaften. 2021 haben wir zur Bündelung unserer Maßnahmen die globale Strategie „Forest Positive - Auf dem Weg zu einer waldfreundlichen Zukunft“ vorgestellt.
Der erste Schritt: Entwaldungsfreie Lieferketten
Ein wichtiger erster Schritt ist es, die Gründe für Entwaldung und Walddegradierungen zu verstehen und Maßnahmen zu entwickeln, mit denen wir effektiv entgegenwirken können. Dabei helfen uns die Erkenntnisse, die wir in über zehn Jahren enger Zusammenarbeit mit zahlreichen Partner:innen und Lieferant:innen auf dem Weg zu entwaldungsfreien Lieferketten gesammelt haben. Bis Ende 2022 wurden 99,1 Prozent unserer wichtigsten globalen Rohstoffe - Palmöl, Zucker, Soja, Fleisch sowie Zellstoff und Papier - als abholzungsfrei eingestuft. Für Kaffee und Kakao wollen wir bis 2025 ebenfalls entwaldungsfreie Lieferketten erreichen.
Wie wir einschätzen können, ob Lieferketten entwaldungsfrei sind? Indem wir:
- transparente Wertschöpfungsketten schaffen,
- Zertifizierungssysteme einsetzen,
- die Situation vor Ort überprüfen und
- Satellitensysteme wie Starling oder Global Forest Watch für die Überwachung von Waldflächen nutzen.
Darüber hinaus arbeiten wir mit Landwirt:innen, Gemeinschaften und Lieferant:innen vor Ort zusammen.
Langfristige Bewahrung und Wiederherstellung der Wälder in unseren Lieferketten
Mit unserem globalen Aufforstungsprogramm (Global Reforestation Program) wollen wir zur Erhaltung und Wiederherstellung von Land und natürlichen Ökosystemen in den Regionen, in denen unsere Rohstoffe angebaut werden, beitragen. Dabei ist es uns wichtig, die Rechte indigener Völker und lokaler Gemeinschaften zu respektieren und nachhaltige Lebensgrundlagen fördern. Die ausgewählten Projekte sind so konzipiert, dass sie langfristig positive Auswirkungen auf Mensch, Natur und Klima haben. Unser Ziel ist es, bis 2030 200 Millionen Bäume zu pflanzen.
Nachhaltige Landschaften
Wir können keine echte Transformation bewirken, wenn wir uns nur auf Plantagen und landwirtschaftliche Betriebe in unseren Lieferketten fokussieren. Lieferketten sind keine isolierten Systeme, sondern ein Teil eines größeren Kontextes, einer größeren Landschaft. So sind etwa verschiedene Industrien und Landnutzer:innen in einer Region aktiv und dadurch miteinander verbunden. Auf diese Weise entstehen sogenannte direkte und indirekte Entwaldungsrisiken. Daher müssen wir die verschiedenen Risiken wie Landkonflikte oder Landbesitzfragen sowie die beteiligten Interessengruppen identifizieren und herausarbeiten, wie wir unterstützen können. Mit dem Ziel, Lebensgrundlagen und Einkommen zu stärken und Betriebe produktiver zu gestalten, aber Wälder gleichzeitig zu erhalten. Wir müssen gemeinsam handeln und integrierte Strategien entwickeln, die die unterschiedlichen Treiber für Entwaldung adressieren. Dazu bedarf es Multistakeholder:innen-Initiativen. Also Zusammenschlüsse verschiedener Akteur:innen, beispielsweise Unternehmen, Regierungen, Kleinbäuer:innen und lokaler Gemeinschaften. Denn gemeinsam können wir Anreize so gestalten, dass Initiativen zur Erhaltung der Wälder umgesetzt werden. So tragen wir zu regenerativen und gerechteren Agrarsysteme bei. Bis Ende 2023 wollen wir 15 Initiativen für nachhaltige Landschaften unterstützen.Ein Beispiel für die Umsetzung eines solchen Ansatzes zur Erhaltung und zum Schutz des Waldes einer weitergefassten Region ist unser Projekt im Waldreservat „Cavally“. Das Reservat ist mit einer Fläche von über 67.000 Hektar eines der größten Waldgebiete in Côte d'Ivoire. Es ist Teil eines größeren natürlichen Korridors, der nach Liberia führt und viele bedrohte Tierarten wie Schimpansen, Waldelefanten und Zwergflusspferde beheimatet. Wie ein Großteil des Landes, hat auch das Reservat in den letzten 50 Jahren unter einer schnell voranschreitenden Abholzung gelitten, sodass nur noch 54 % des Waldes intakt sind.
Da wir Kakao aus Gebieten beziehen, die an das Reservat angrenzen, ist uns dessen Schutz ein wichtiges Anliegen.Im Jahr 2020 haben wir deshalb in Zusammenarbeit mit dem ivorischen Ministerium für Wasser und Wälder (MINEF) und der Earthworm Foundation das Projekt zum Schutz und der Wiederherstellung des Waldreservats Cavally gestartet.

Ursachenforschung und gemeinschaftliches Handeln
Zu Beginn wurden in 46 Dörfern Interviews mit Gemeindemitgliedern durchgeführt. So konnten wir uns vor Ort ein Bild von den Ursachen der Abholzung im Reservat machen und erfahren, wie die Gemeinden darüber denken. Die Befragungen ergaben, dass keine ausreichenden landwirtschaftlichen Flächen zur Verfügung stehen, sodass die einzige Alternative innerhalb des Reservats liegt. Um diesem Umstand zu begegnen, setzen wir auf eine Verbesserung der Produktivität durch bessere landwirtschaftliche Praktiken. Dadurch können die Landwirt:innen höhere Einkommen erwirtschaften, ohne zusätzliche Flächen zu benötigen. Das verringert den Druck auf die Waldflächen.
Dennoch finden nach wie vor Fälle von Entwaldung statt. Deshalb wurden Gruppen aus Einheimischen gebildet, die zusammen mit der staatlichen Waldbehörde und Naturschutzorganisationen wie der Wild Chimpanzee Foundation zehn- bis 15-tägige Patrouillen in den Wald unternehmen. Die Teams bewegen sich zu geschädigten Gebieten, die mit Hilfe des Satellitensystems Starling identifiziert wurden. Das Satellitensystem überwacht Veränderungen im Waldbestand. Dadurch kann die Abholzung im Reservat wirksam reduziert und die natürliche Regernation des Waldes gefördert werden. 2022 sind auf diese Weise 5.486 Hektar im Cavally-Reservat überwacht worden.
Aktive Wiederaufforstung statt bloßer Verhinderung von Entwaldung
Doch Ziel des Projekts ist nicht nur die Verhinderung von Entwaldung, sondern auch die aktive Wiederaufforstung und Pflege des Waldes. Deshalb wurden mit 200 Mitgliedern der lokalen Gemeinschaften Vereinbarungen mit diesem Ziel getroffen. Bis Ende 2022 wurden dadurch mit einheimischen Baumsetzlingen 634 Hektar wieder aufgeforstet. Diese stammen aus lokalen Baumschulen, deren Kapazität erweitert wurde, um die Wiederbepflanzung schneller voranzutreiben. Außerdem sind die Baumschulen auch eine Möglichkeit, die Frauen in den Gemeinden finanziell zu stärken. Denn die Arbeit dort ist körperlich weniger anstrengend ist als beispielsweise das Ausbringen der Setzlinge.

Der Mehrwert des Projekts wird bereits sichtbar: inzwischen haben sich mehrere Gemeinden an die Organisator:innen gewandt und darum gebeten, mitzumachen – insgesamt konnten so bisher 1.400 Menschen finanziell von dem Projekt profitieren. Ein Gewinn für die Initiative und für den Wald. Am 1. Juli 2023 beginnt eine neue dreijährige Projektphase mit höheren Zielen und neuen Partnern.
Auch in anderen Regionen von Côte d’Ivoire und Ghana arbeiten wir an Projekten zum Schutz von Wäldern mit und fördern Agroforstwirtschaft. Neben unserem Engagement im Cavally-Reservat haben wir fünf kleinere Projekte zum Schutz und zur Wiederherstellung von Wäldern auf Ebene lokaler Gemeinschaften aufgesetzt. Weitere Informationen zu den Fortschritten unserer Projekte in den verschiedenen Regionen im Jahr 2022 finden sich in unserem globalen Bericht „Towards Forest Positive Cocoa 2023“.