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Verpackung und Kreislaufwirtschaft 2022

Verpackungen tragen dazu bei, Lebensmittel und Getränke zu schützen, die Produktqualität und -sicherheit zu gewährleisten sowie Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Außerdem liefern sie wichtige Informationen, etwa über Zutaten, Nährstoffgehalt oder Haltbarkeit.
Gleichzeitig ist die unsachgemäße Entsorgung von Verpackungen ein weltweites Umweltproblem, das auch für Menschen zu gefährlichen Bedingungen führen kann. Die Verringerung des Verpackungsabfalls, die Verbesserung der Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit von Verpackungen sowie die effiziente Handhabung der recycelten Materialien sind daher von entscheidender Bedeutung für die Gesellschaft. Auch bei der Infrastruktur für die Sammlung, Sortierung und das Recycling von Verpackungen besteht in vielen Ländern nach wie vor großer Handlungsbedarf.
Gemeinsam mit anderen Konsumgüterunternehmen machen wir die nachhaltige Umgestaltung unserer Verpackungen zu einer wichtigen Priorität. Die Verbesserung des Verpackungsdesigns, der Produktionsprozesse, der Wiederverwendungs- und Recyclingquoten und des Abfallmanagements sind daher wichtige Beiträge, bis 2050 Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen. Verpackungen sind für uns unverzichtbar. Mithilfe von Innovationen arbeiten wir daran, die mit ihnen verbundenen Umweltauswirkungen zu minimieren.
Highlights in Deutschland 2022
97
%
72
%
Über 200 Produkte
Technischer Praxistext
2022 von Nestlé Deutschland eingesetzte Verpackungen

Unser jährlicher Verpackungsverbrauch hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht wesentlich verändert. Verschiebungen gab es zu Gunsten von Mehrwegglas. Im Gegenzug nahm der Verbrauch von Einwegflaschen aus PET um nahezu 63% ab. Das liegt vor allem daran, dass wir Vittel nicht mehr im deutschen Markt vertreiben. Im Vergleich zu 2018 setzen wir in Deutschland über 50% weniger Neukunststoff ein. Auch hierzu haben die Veränderungen im Wassergeschäft maßgeblich beigetragen.
Bei der Umsetzung unserer Roadmaps hinsichtlich recyclinggerechter Gestaltung liegen wir nach wie vor im Plan. Wir haben 2022 über 200 Produkte auf recyclinggerechte Verpackungen umgestellt. Der Leuchtturm war dabei die Umstellung der Maggi Verbundfolien für Suppen und Soßen auf recyclingfähige Monofolien. Mit der Anpassung unserer Verpflichtung bezüglich recyclinggerecht gestaltete Kunststoffverpackungen haben wir auch unsere Kennzahl entsprechend angepasst. Im Jahr 2022 waren nach Gewicht 72% unserer in Deutschland verkauften Kunststoffverpackungen recyclinggerecht gestaltet. Bei den verbleibenden 28% handelt es sich ausschließlich um Verbundfolien, die wir im Laufe der kommenden zwei Jahre sukzessive auf recyclinggerechte Monofolien oder Papiere umstellen werden.
In den Bereichen Mehrweg- und Nachfüllkonzepte leisten wir mit dem Startup circolution Pionierarbeit und freuen uns sehr über die bisher positive Bilanz und Resonanz. Im nächsten Schritt gilt es, die qualitativen Ergebnisse aus den Tests in drei regionalen Supermärkten quantitativ zu bestätigen und den Test auszuweiten. Natürlich wünschen wir uns auch, dass circolution weitere Partner, Marken und Produkte von dem Konzept überzeugen und für die Nutzung der wiederverwendbaren Behälter gewinnen kann. Denn je mehr Hersteller und Händler auf das Mehrwegsystem setzen, desto effizienter wird die ökologische und ökonomische Gesamtbilanz des Systems.
Beim Recycling von flexiblen Verpackungen müssen wir nach wir vor das hochwertige Recycling weiter voranbringen und die Kreisläufe schließen. Eine wesentliche Rolle muss hier das chemische Recycling spielen – als Ergänzung zum mechanischen Recycling und als kreislauffähige Alternative zur Verbrennung. Dies wollen wir gemeinsam mit unseren Wettbewerbern innerhalb der Flexible Packaging Initiative erreichen.
Mein besonderer Dank gilt auch in diesem Jahr den Verpackungsteams in unseren Werken und den zentralen Funktionen aber auch unseren Lieferanten und Partnern entlang der Wertschöpfungskette, die uns ebenfalls mit großer Hingabe, Motivation und Überzeugung unterstützen, unsere ehrgeizigen Verpackungsziele zu erreichen.

Leiter Corporate Packaging
Nestlé Deutschland
Unsere langfristige Vision ist ehrgeizig: eine Welt, in der keine Verpackung von Nestlé in der Umwelt landet.
Als Mitglied der „New Plastics Economy"-Initiative der Ellen MacArthur Foundation haben wir uns verpflichtet, branchenübergreifend an der Schaffung einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu arbeiten. Die ersten Schritte sind die Eliminierung von unnötigen und problematischen Kunststoffen in unseren Verpackungen. Außerdem wollen wir bis 2025 den Anteil an Neukunststoffen um ein Drittel reduzieren und weltweit über 95 % unserer Kunststoffverpackungen recyclinggerecht gestalten.
Wir arbeiten weiter daran, 100 % zu erreichen. Doch der Erfolg unserer Selbstverpflichtung hängt nicht nur von unserer eigenen Verpackungsgestaltung ab, sondern auch von der Weiterentwicklung der Infrastruktur für Sammlung, Sortierung, Wiederverwendung und Recycling auf der ganzen Welt – insbesondere für flexible Kunststoffe. Die Regierungen haben große Fortschritte beim Ausbau der Infrastruktur für die Abfallwirtschaft gemacht, aber das Ausmaß entspricht noch nicht dem notwendigen Bedarf. Aus diesem Grund haben wir unser Ziel nun auf die Bereiche ausgerichtet, auf die wir direkt Einfluss nehmen können - Design für Recyclingsysteme und Verringerung von Neukunststoffen.
Wir sind zudem Mitglied der Plastic Waste Coalition for Action des Consumer Goods Forum. Im Zentrum dieser Initiative stehen neun „Goldene Regeln“. Auf diese haben sich alle Mitglieder verständigt, um Fortschritte bei der Gestaltung und Neuentwicklung von Verpackungen hin zu einem Kreislaufmodell zu erzielen. Beispielsweise lautet die zweite Regel: „Entfernung problematischer Verpackungselemente". Auf dieser Grundlage haben wir eine Negativliste von Verpackungsmaterialien erarbeitet, bei denen es unwahrscheinlich ist, dass sie je von öffentlichen Recyclingsystemen auf der ganzen Welt erfasst und recycelt werden können. Darunter fallen auch mehrere Kunststoffarten, etwa Polystyrol. Seit 2019 entfernen wir diese Materialien schrittweise aus unseren Verpackungen.