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Nestlé News
Mit regenerativer Landwirtschaft zu gesünderen Böden

Das Leben auf der Erde hängt unter anderem von gesunden Böden ab. Gesunde Böden sind eine wichtige Grundlage unserer Nahrungsmittelsysteme. Sie binden CO2 und bieten Lebensräume für die biologische Vielfalt. Und damit ist auch Nestlé als Lebensmittelherstellerin auf eine nachhaltige Landwirtschaft angewiesen. Denn wir brauchen für die Herstellung unserer Produkte wie Pizza, Schokoriegel und vegane Frikadellen viele landwirtschaftliche Zutaten wie Getreide, Milch oder Soja.
Zwischen Böden und dem Klima bestehen komplexe Wechselbeziehungen. Klimaänderungen beeinflussen Böden, veränderte Bodenverhältnisse haben negative Auswirkungen auf die CO2-Speicherkapazität im Boden. Bodenschutz muss daher auch Teil der Lösung des Klimaproblems sein. Hier kommt die regenerative Landwirtschaft ins Spiel – also landwirtschaftliche Maßnahmen zur Verbesserung der Bodengesundheit, zum Schutz und zur Förderung der biologischen Vielfalt, zum Schutz des Wasserkreislaufes und zur integrierten Viehhaltung. Ziel dieser Maßnahmen ist es, gesunde und nachhaltige Ökosysteme in der Landwirtschaft unter Einbindung aller regionalen Akteur:innen wiederherzustellen oder aufzubauen.
Foto: Blühwiese in der Region Bliesgau
Unser strategischer Ansatz: Nestlé Regenerative Agriculture Framework
Nestlé unterstützt international den Übergang zu einem regenerativen Ernährungssystem. Bis 2025 wollen wir 20 Prozent und bis 2030 die Hälfte unserer wichtigsten Rohstoffe aus regenerativer Landwirtschaft beziehen. Dafür investiert Nestlé weltweit in den nächsten fünf Jahren 1,2 Milliarden Schweizer Franken in die Förderung der regenerativen Landwirtschaft entlang der gesamten Lieferkette. Und wir arbeiten mit mehr als 500.000 Landwirt:innen sowie 150.000 Lieferant:innen eng zusammen, um sie bei der Anwendung von regenerativen Anbauverfahren zu unterstützen. 2022 haben wir das sogenannte Nestlé Regenerative Agriculture Framework veröffentlicht, das unsere Vision und Ansätze einer regenerativen Landwirtschaft veranschaulicht. Es spiegelt sowohl unsere langjährige Erfahrung als auch den intensiven Austausch mit Expert:innen in diesem Bereich wieder.
Gemeinsam mit Partner:innen zu neuen Erkenntnissen
Auf der Basis dieses Frameworks hat Nestlé auch in Deutschland bereits einige Projekte auf den Weg gebracht. Gemeinsam mit unseren Lieferant:innen und deren Landwirt:innen erproben wir in Pilotprojekten verschiedene Ansätze, um Erkenntnisse über erfolgreiche Maßnahmen zu gewinnen und zu teilen. Dabei stellen wir uns Fragen wie: Welche Praktiken sind besonders effektiv, um Böden in einer Anbauregion gesund und fruchtbar zu halten? Mit welchen Maßnahmen können wir die biologische Artenvielfalt besonders schützen und fördern?
Foto: Nützlingsstreifen auf dem Feld im Bliesgau: Hier wächst eine Ansaatmischung mit 13 Pflanzenarten (Dill, Acker-Hundskamille, Echter Kerbel, Leindotter, Kornblume, Wiesen-Flockenblume, Wegwarte, Koriander, Buchweizen, Klatschmohn, Gelbe Resede, Acker-Lichtnelke, Ackersenf).
Gemeinsam mit dem Global Nature Fund und weiteren Partner:innen unterstützt Nestlé Deutschland beispielsweise mehr als 25 Pilotbetriebe im Rahmen des EU-LIFE-Projekts „Insektenfördernde Regionen“. In den vergangenen Jahren wurden in den drei Regionen Bliesgau, Wendland und der Südpfalz verschiedene Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt und Bodengesundheit auf rund 500 Hektar landwirtschaftlicher Fläche umgesetzt. Dazu gehört etwa das Anlegen mehrjähriger Blühflächen und Nützlingsstreifen für mehr Artenvielfalt. Oder der Gemengeanbau, also ein Anbau von zwei oder mehr Kulturen in Mischung zur gleichen Zeit auf demselben Ackerschlag wie Hafer-Erbse oder Mais-Stangenbohne. Dies verbessert die Bodenstruktur und bietet Lebensraum für Insekten. Ein weiteres Beispiel: Leguminosen als Untersaat auf einem Getreideacker. Dadurch wird der Boden aufgelockert, was gut für den Humuserhalt ist. Zudem kann der Boden besser Wasser aufnehmen. „Nährstoffreiche, fruchtbare Böden, die luftig wie ein Schwamm aufgebaut und von langen Wurzeln durchzogen sind, haben einen hohen Humusanteil“, erklärt Andrea Schwalber, Nachhaltigkeitsmanagerin bei Nestlé Deutschland. „Das Geniale: Humus kann sehr viel Kohlenstoff aus der Luft binden. Je dicker und reichhaltiger also die Humusschicht ist, desto besser“.
Mit dem Unternehmen Klim arbeitet Nestlé Deutschland in einem weiteren Pilotprojekt zusammen. Klim hat eine digitale Plattform für landwirtschaftliche Betriebe entwickelt, mit der sich regenerative Maßnahmen dokumentieren lassen. So werden Emissionen eines Betriebes messbar und Landwirt:innen für die Reduzierung von CO2 vergütet. Zu diesen Maßnahmen gehört beispielsweise das Pflanzen von Sommerzwischenfrüchten oder Blühstreifen, welche zu klimaresistenten Böden und mehr Artenvielfalt beitragen.
Auch auf der Klima-Milchfarm in Nordhessen , die Nestlé Deutschland 2021 gemeinsam mit Partner:innen ins Leben gerufen hat, werden bereits verschiedene Maßnahmen im Bereich Acker- und Grünlandbewirtschaftung umgesetzt. Beispielsweise setzt Landwirt Mario Frese anstelle von Mineraldünger vermehrt auf organischen Dünger. Der Einsatz von organischen Düngemitteln fördert die Bodengesundheit und das Bodenleben – und damit die Fähigkeit, CO2 im Boden zu speichern. Gemeinsam mit den Projektpartner:innen BASF und Rauch Landmaschinen testet das Projektteam außerdem ein neues digitales Tool. Dieses ermöglicht eine gezielte Bewirtschaftung der Felder und optimiert damit den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln.
Pilotprojekte unterstützen den Weg zur regenerativen Landwirtschaft
Nestlé arbeitet bereits seit vielen Jahren mit Landwirt:innen zusammen, um regenerative Praktiken zu fördern. „Ein wichtiger Aspekt ist die Förderung von gesunden Böden, damit sie widerstandsfähiger gegen Auswirkungen des Klimawandels werden und somit die Verfügbarkeit von Ressourcen positiv beeinflussen. Denn mehr als 70 Prozent der Emissionen von Nestlé entstehen in der Landwirtschaft“, sagt Andrea Schwalber und ergänzt: „Unsere Erfahrung aus dem Projektteam zeigt, dass es für die Landwirt:innen wichtig ist, schnell an Finanzierungen zu kommen, wenn es um große Investitionen geht. Aktuell haben Landwirt:innen in Deutschland einen sehr hohen bürokratischen Aufwand, wenn sie Naturschutzmaßnahmen umsetzen möchten."