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Wie lassen sich Emissionen auf einem Milchviehbetrieb reduzieren? Genau das möchte die Molkerei Hochwald gemeinsam mit der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) und Nestlé Deutschland (Original Wagner Pizza GmbH) auf einer Klima-Milchfarm in Nordhessen herausfinden. Seit fast zwei Jahren arbeitet ein Team aus Wissenschaftler:innen, Landwirt:innen und Nachhaltigkeitsexpert:innen daran, den Fußabdruck des gesamten Betriebs so weit wie möglich zu reduzieren.

Im September 2023 hatte das Projektteam zu einem Stakeholder-Tag auf den Betrieb von Landwirt Mario Frese eingeladen, um sich intensiv über Fortschritte auf der Klima-Milchfarm, aber auch über Zielkonflikte und Herausforderungen auszutauschen. Mit dabei waren Vertreter:innen aus Politik (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Hessischer Landtag, Schweizerisches Generalkonsulat, Lokalpolitik), von NGOs (Greenpeace, Deutscher Tierschutzbund, Global Nature Fund) sowie von der Verbraucher Initiative, QM Milch e.V. und der Universität Gießen. „Der Konsum tierischer Produkte ist ein Treiber für den Klimawandel. Ein emissionsärmerer Milchviehbetrieb leistet deshalb einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz“, erklärte Georg Abel, Bundesgeschäftsführer der Verbraucher Initiative e.V, sein Interesse am Vor-Ort-Besuch.

 

Meeting

Foto: Prof. Stephan Schneider (HfWU) erklärt, wie sich Emissionen im Bereich Futtermittel und Ernährung reduzieren lassen.

In einem Rundgang über den Betrieb diskutierten die knapp 20 Teilnehmer:innen mit Expert:innen von HfWU, Hochwald, Nestlé Deutschland und Projektpartnerin BASF über bereits umgesetzte sowie geplante Maßnahmen. Sie tauschten sich intensiv darüber aus, wie sich Emissionen in den Bereichen Acker- und Grünlandbewirtschaftung, Futtermittel und Ernährung, Herdenmanagement sowie Güllemanagement und Energie senken lassen. „Uns ist es wichtig, offen und konstruktiv mit Stakeholdern zu diskutieren – und auch kritisches Feedback zu erhalten. Denn wir wollen sicherstellen, dass unsere Maßnahmen wirken und die Erkenntnisse daraus auf weitere Höfe übertragbar sind“, sagt Anita Wälz, Director Sustainability & Corporate Communications bei Nestlé Deutschland. „Wir wollen unsere Lieferant:innen dabei unterstützen, emissionsarme Milchviehbetriebe nachhaltig etablieren zu können. Damit Landwirt:innen in Deutschland besser auf weniger Emissionen umstellen können, braucht es aus unserer Sicht einfachere und schnellere Genehmigungsverfahren, etwa für Stallumbauten oder den Bau von Biogasanlagen."

Um weitere Lerneffekte zu erzielen, hat Nestlé Deutschland Anfang 2023 in Kooperation mit der Bayerischen Milchindustrie (BMI) weitere Pilotfarmen in Deutschland ins Leben gerufen.

 

Im Dialog zur regenerativen Landwirtschaft im Bliesgau

Über weitere landwirtschaftliche Pilotprojekte konnten sich Vertreter:innen aus der Politik sowie von NGOs und Medien im saarländischen Bliesgau informieren. Gemeinsam mit Partner:innen und Landwirt:innen hatte Nestlé Deutschland im Sommer zu einem „Regenerativen Landwirtschaftstag“ eingeladen.

Auf dem Feld diskutierten die Teilnehmenden unter anderem über erste Fortschritte des EU-LIFE Projekts „Insektenfördernde Regionen“, das Nestlé Deutschland gemeinsam mit dem Global Nature Fund und weiteren Partner:innen unterstützt. In den vergangenen zwei Jahren konnten in den drei Regionen Bliesgau, Wendland und Südpfalz verschiedene Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt und Bodengesundheit auf rund 500 Hektar landwirtschaftlicher Fläche umgesetzt werden.

Mit dem Unternehmen Klim hat Nestlé Deutschland ein weiteres Pilotprojekt gestartet, in das die Teilnehmer:innen einen Einblick bekamen. Klim hat eine digitale Plattform für landwirtschaftliche Betriebe entwickelt, mit der sich regenerative Maßnahmen dokumentieren lassen. So werden Emissionen eines Betriebes messbar und gleichzeitig erhalten die Landwirt:innen für die Reduzierung von CO2 eine Vergütung. Das AgriTech- Unternehmen begleitet Nestlé Deutschland in einer mehrjährigen Projektphase dabei, ihre Emissionen gemeinsam mit ihren Lieferant:innen und Landwirt:innen zu reduzieren.

Andrea Schwalber, Nachhaltigkeitsmanagerin bei Nestlé Deutschland, sagt mit Blick auf den Regenerativen Landwirtschaftstag: „Wir wünschen uns mit allen Akteur:innen einen offenen und transparenten Dialog – auch mit der Politik. Denn es hakt beispielsweise noch an Investitionen und schlankeren Genehmigungsverfahren, um Maßnahmen für Klima- und Umweltschutz schneller vorantreiben zu können“.

Nestlé hat sich zum Ziel gesetzt, nachhaltige Lebensmittelsysteme in großem Maßstab zu fördern. Bis 2025 will das Unternehmen 20 Prozent und bis 2030 die Hälfte seiner wichtigsten Rohstoffe aus regenerativer Landwirtschaft beziehen. Hierbei geht es um landwirtschaftliche Maßnahmen zur Verbesserung der Bodengesundheit, zum Schutz und zur Förderung der biologischen Vielfalt, zum Schutz des Wasserkreislaufes und um integrierte Viehhaltung. Ziel ist es, gesunde und nachhaltige Ökosysteme in landwirtschaftlichen Systemen wiederherzustellen oder aufzubauen.