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Gemeinsam mit Expert:innen aus der Wissenschaft und unseren Lieferant:innen haben wir 2021 unsere erste Klima-Milchfarm in Deutschland gestartet. Um dazuzulernen, packen wir eine neue Farm an. Hier erfährst du, wie wir unsere Pilot-Projekte angehen.
Zur Grünen Null bis 2050 – das ist unser großes Klimaschutzversprechen. Damit es auch funktioniert, haben wir uns genau angesehen, wo die Treibhausgas-Emissionen in unserer Lieferkette entstehen. Beim Transport unserer Ravioli? Bei der Verpackung unserer bunten Smarties und KitKats? Auch. Aber der größte Teil entsteht am Anfang. Bei unseren Rohstoffen. Und Milch ist mit 1,1 Kilogramm CO2e ganz vorne mit dabei. Deswegen setzen wir genau dort den Hebel an und starten unsere Mission Klimamilch.
Klima-Milchfarm – Was ist das?
2021 starteten wir unsere erste Klima-Milchfarm in Nordhessen in der Nähe der Kleinstadt Homberg Efze. Dort betreibt Landwirt Mario Frese gemeinsam mit seiner Familie einen Milchviehbetrieb mit 135 Kühen. Die Klima-Milchfarm in Nordhessen war unser erstes Pilot-Projekt. Hier sammelten wir wertvolle Erkenntnisse. Um noch mehr dazu zu lernen, haben wir einen weiteren Hof mit ins Boot geholt. Rund 70 Kühe sind auf dem Hof der Familie Moser in Baden-Württemberg zuhause.
Und nun? Wir wollen versuchen den CO2-Fußabdruck auf unseren Höfen so weit wie möglich zu senken. Das bedeutet: Wir reduzieren Treibhausgase so weit wie möglich. Die verbleibenden Emissionen versuchen wir mithilfe von natürlichen Speichern – wie Bäume und Böden – aus der Atmosphäre zu nehmen und in der Erde langfristig zu binden. Natürlich ist Milchfarm nicht gleich Milchfarm. Und was in der Theorie funktioniert, ist nicht automatisch auf dem Acker und im Stall erfolgreich. Deswegen testen wir unterschiedliche Maßnahmen und entscheiden uns für die Methoden, die unseren Landwirt:innen den größten Nutzen bringen.
Unsere Schritte zur Klimamilch – Wie funktioniert das?
Um die richtige Lösung zu finden, müssen wir die Herausforderungen verstehen. Deswegen haben wir uns im ersten Schritt angesehen, wo genau Treibhausgase auf den Höfen entstehen:
- Verdauung: Ein großer Teil der Emissionen entsteht in den Kuhmägen. Kühe verwandeln Futter in Milch. Bei der Verdauung entsteht das klimaschädliche Treibhausgas Methan.
- Gülle: Haufenweise Emissionen entstehen auch durch Kuhfladen, die im Stall herumliegen. Wenn Kot und Harn zusammenkommen, steigt das Gas Ammoniak in die Atmosphäre – das ist nicht gut für unser Klima.
- Dünger: Mineralischer Dünger setzt auf dem Acker das Treibhausgas Lachgas frei. Ein weiteres Gas, das den Treibhaus-Effekt verstärkt und dem Klima schadet.
- Energie: Auch bei der Energie fallen Emissionen in Form von CO2 an.
Nach der Analyse wählen wir erste Maßnahmen aus, mit denen unsere Landwirt:innen Treibhausgase reduzieren können. Auch hier testen und lernen wir.
Nach der Analyse wählen wir erste Maßnahmen aus, mit denen unsere Landwirt:innen Treibhausgase reduzieren können. Auch hier testen und lernen wir.
In 5 Schritten zu weniger CO2
Gesunde Kühe leben länger und geben mehr Milch. Dadurch verringern sich die Treibhausgas-Emissionen pro Liter Milch. Ein sauberer Stall, Liegeboxen, ein Gülleroboter, der die Kuhfladen aufsammelt, und Massagebürsten sorgen dafür, dass es den Kühen gut geht.
Beim Futter kommt es auf die Qualität und Zusammensetzung an. Auch der Zeitpunkt und die optimale Menge sind wichtig. Deswegen werden wir beispielsweise einen Futterroboter anschaffen, der immer wieder Futter nachschiebt. Darüber hinaus wollen wir ein spezielles Futter testen, das den Methanausstoß der Kühe verringert – quasi Super-Food für die Vierbeiner.
Das ist kein neuer Bachelor-Studiengang. Güllemanagement bedeutet, dass wir Kuhfladen direkt mit einem Gülleroboter einsammeln und Kot und Harn getrennt voneinander gasdicht lagern. So können wir Emissionen vermeiden.
Auch Strom aus erneuerbaren Energien spart Emissionen. Und mithilfe einer Biogasanlage können unsere Landwirt:innen aus der Gülle der Kühe sauberen Strom erzeugen.
Unsere Landwirt:innen können nicht alle Emissionen vermeiden. Hier kann ihr Acker helfen. Das Stichwort ist Hummus. Wir wollen dafür sorgen, dass der Hummusgehalt im Boden stabil bleibt. Das Anlegen von weiteren Büschen und Hecken, kann helfen CO2 einzusparen.
Und wie das auf dem Feld und im Stall genau aussieht, zeigt dir Kuh Berta.
Und wie das auf dem Feld und im Stall genau aussieht, zeigt dir Kuh Berta.
Mit starken Partner:innen zur Klimamilch
Unsere Mission Klimamilch schaffen wir nicht allein – im Gegenteil. Ein Expert:innen Team der Hochschule Nürtingen-Geislingen (HfWU) leitet das Pilot-Projekt. Die Wissenschaftler:innen machen Analysen, setzen die Maßnahmen vor Ort um und werten sorgfältig die Ergebnisse aus. So können wir schnell erkennen, welche Maßnahmen erfolgsversprechend sind und welche nicht - und wo wir neu denken müssen. Das Thünen-Institut des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) begleitet das Projekt ebenso wie die Bodensee-Stiftung. Auch unser Lieferant die Bayrische Milchindustrie (BMI), der die Milch unserer Landwirt:innen verarbeitet, ist eng eingebunden. Seite an Seite tauschen wir uns mit unseren Partner:innen aus, teilen Wissen und lernen voneinander. Nur so kann es funktionieren.
Wissen teilen – Gemeinsam zur Grünen Null
Unsere Klima-Milchfarmen sind nur ein Baustein unserer Strategie. Die wertvollen Erkenntnisse, die wir auf den Höfen gewinnen, wollen wir auch mit anderen Landwirt:innen und Partner:innen teilen. In Südafrika und in den USA haben wir ebenfalls Klima-Milchfarmen erfolgreich gestartet. Nach und nach sollen immer mehr Bauernhöfe auf der ganzen Welt folgen. So können wir ein Netzwerk aufbauen und voneinander lernen. Unser langfristiges Ziel ist es, emissionsarme Klima-Milchfarmen rund um den Globus zu fördern und zu etablieren.