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Gemeinsam mit Expert:innen aus der Wissenschaft, unseren Lieferant:innen und dem Landwirt Mario Frese aus Nordhessen starten wir unsere erste Klima-Milchfarm in Deutschland. Hier erfährst du, wie wir unser Pilot-Projekt angehen wollen.

Zur Grünen Null bis 2050 – das ist unser großes Klimaschutzversprechen. Damit das funktioniert, haben wir uns genau angesehen, wo die Treibhausgas-Emissionen in unserer Lieferkette entstehen. Beim Transport unserer Pizzen? Bei der Verpackung unserer bunten Smarties und KitKats? Auch. Aber der größte Teil entsteht am Anfang. Bei unseren Rohstoffen. Und Milch ist mit 1,1 Kilogramm CO2e ganz vorne mit dabei. Deswegen setzen wir genau dort den Hebel an und starten unsere Mission Klimamilch.

Unsere erste Klima-Milchfarm in Deutschland – was ist das?

Die Nestlé Klima-Milchfarm befindet sich in Nordhessen in der Nähe der Kleinstadt Homberg Efze. Dort betreibt Landwirt Mario Frese gemeinsam mit seiner Familie einen Milchviehbetrieb mit 135 Kühen. Seine schwarz-weiß gefleckten Mitarbeiterinnen liefern Milch für den Mozzarella-Käse, der auf unseren WAGNER Pizzen dahinschmilzt. Die Klima-Milchfarm in Nordhessen ist ein erstes Pilot-Projekt auf dem wir lernen und Erkenntnisse für weitere Höfe sammeln wollen.

Gasanlage

Innerhalb von drei Jahren wollen wir versuchen, auf der Klima-Milchfarm die Grüne Null zu erreichen. Das bedeutet: vermeiden, reduzieren und speichern. Wir reduzieren die Treibhausgase auf Marios Farm so weit wie möglich. Die verbleibenden Emissionen versuchen wir mithilfe von natürlichen Speichern – wie Bäume und Böden – aus der Atmosphäre zu nehmen und in der Erde langfristig zu binden. Natürlich ist Milchfarm nicht gleich Milchfarm. Und was im Labor funktioniert, ist nicht nicht automatisch auf dem Acker und im Stall erfolgreich. Deswegen testen wir unterschiedliche Maßnahmen und entscheiden uns für die Methoden, die vor Ort unseren Landwirt:innen den größten Nutzen bringen.

Unsere Schritte zur Klimamilch – wie funktioniert das?

Um die richtige Lösung zu finden, müssen wir die Herausforderungen verstehen. Deswegen haben wir uns im ersten Schritt angesehen, wo genau auf dem Hof von Mario Frese Treibhausgase entstehen:

  • Verdauung: Ein großer Teil der Emissionen entsteht in den Kuhmägen. Kühe verwandeln Futter in Milch. Bei der Verdauung entsteht das klimaschädliche Treibhausgas Methan.
  • Gülle: Haufenweise Emissionen entstehen auch durch Kuhfladen, die im Stall herumliegen. Wenn Kot und Harn zusammenkommen, steigt das Gas Ammoniak in die Atmosphäre – das ist nicht gut für unser Klima.
  • Dünger: Mineralischer Dünger setzt auf dem Acker das Treibhausgas Lachgas frei. Ein weiteres Gas, das den Treibhaus-Effekt verstärkt und dem Klima schadet.
  • Energie: Auch bei der Energie, die Mario für seinen Hof braucht, fallen Emissionen in Form von CO2 an.
Nach der Analyse haben wir erste Maßnahmen ausgewählt, mit denen Mario Frese Treibhausgase reduzieren kann. Auch hier testen und lernen wir.

Nullpunktmessung bei frese
Und wie diese sechs Schritte in der Praxis auf dem Feld und im Stall aussehen, das zeigt dir Kuh Berta in den Videos.

Von der Theorie in die Praxis – unsere Fortschritte auf der Klima-Milchfarm

2021 haben wir gemeinsam unsere Klima-Milchfarm gestartet. Seitdem ist viel passiert. Nach einer ausführlichen Analyse der Treibhausgas-Emissionen, konnten wir im Stall und Acker schon einige unserer Ideen in die Tat umsetzen:

  • Blühstreifen: Mario hat auf seinem Acker einen Blühstreifen für Insekten und Co. angelegt. Darin summt und brummt es im Sommer. Und der Blühstreifen schützt gleichzeitig den Boden vor Erosion.
  • Digitale Halsbänder: Je besser Mario das Verhalten seiner Kühe kennt, desto frühzeitiger kann er auch eingreifen, wenn es einer Kuh mal nicht so gut geht. Gerade wird ein digitales Herdenmanagement-System im Stall eingebaut, mit dem Mario die tägliche Milchmenge und die Bewegungen jeder einzelnen Kuh beobachten kann.
  • Futteranschieberoboter: Durch Marios Stall fährt jetzt ein automatischer Futteranschieberoboter. Der sorgt dafür, dass seine Kühe immer optimal mit Futter versorgt sind. Marios Kühen schmeckts.
  • Güllepulver: Wir testen ein besonderen Güllezusatz in Marios Güllelager. Dieses Pulver soll dafür sorgen, dass aus der Gülle von Marios Kühen weniger Emissionen (Ammoniak und Methan) aufsteigen.
  • Photovoltaikanlage: Mario hat auf den Dächern der Klima-Milchfarm eine große Photovoltaikanlage installiert und nutzt diese bereits zur Stromerzeugung. Ganze 152 Prozent seines Strombedarfs erzeugt Mario aktuell.
Blühstreifen
Umsetzung_Bluehstreifen
Mais/Erbsen
Umsetzung_mais
Futterroboter
Umsetzung_futter

Mit starken Partner:innen zur Klimamilch

Unsere Mission Klimamilch setzen wir natürlich nicht allein um – im Gegenteil. Ein Expert:innen Team der Hochschule Nürtingen-Geislingen (HfWU) leitet das Pilot-Projekt. Die Wissenschaftler:innen machen Analysen, setzen die Maßnahmen vor Ort um und werten sorgfältig die Ergebnisse aus. So können wir schnell erkennen, welche Maßnahmen erfolgsversprechend sind und welche nicht - und wo wir neu denken müssen. Das Thünen-Institut des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) begleitet das Projekt ebenso wie die Bodensee-Stiftung. Auch unser Lieferant Hochwald, der die Milch von Marios Kühen verarbeitet, ist eng eingebunden. Seite an Seite tauschen wir uns mit unseren Partner:innen aus, teilen Wissen und lernen voneinander. Nur so kann es funktionieren.

Hochwald
Hochschule
Bodensee Stiftung
Thünen
Zusammen_Milchfarm_1440x472_final.png

Wissen teilen – gemeinsam zur Grünen Null

Die „Pilot-Klima-Milchfarm“ von Mario Frese ist nur ein Baustein unserer Strategie. Die wertvollen Erkenntnisse, die wir auf dem Bauernhof in Nordhessen gewinnen, wollen wir auch mit anderen Landwirt:innen und Partner:innen teilen. In Südafrika und in den USA haben wir das Klima-Milchfarmen schon erfolgreich begonnen. Nach und nach sollen immer mehr Bauernhöfe auf der ganzen Welt folgen. So können wir ein Netzwerk aufbauen und voneinander lernen. Unser langfristiges Ziel ist es, emissionsarme Klima-Milchfarmen rund um den Globus zu fördern und zu etablieren.