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Gesunde Böden können uns helfen das Klima zu schützen – ein weiterer Schritt auf unserem Weg zur Grünen Null

Gesunde Böden und mehr Biodiversität helfen dem Klima – klingt erstmal gut. Doch was genau können wir dafür tun? Wir setzen auf natürliche Lösungen. Die Grundidee: Wir wollen die Umwelt schützen und der Natur etwas zurückgeben, „regenerative Landwirtschaft“ nennt sich das. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern, Lieferant:innen und Landwirt:innen gehen wir es an.

Klaus, Ortvorsteher aus Treibhausen, möchte sich das in seinem „Klimapraktikum“ genauer ansehen. Denn in Treibhausen haben es die Dorfbewohner trotz großem Engangement noch immer nicht geschafft das Klima-Problem zu lösen. Seht hier was bisher geschah und welche außergewöhnlichen Ideen leider gescheitert sind. Doch Klaus wäre nicht Klaus, wenn er nicht nach kreativen Ideen suchen würde, um das zu ändern. In seinem „Klimapraktikum“ trifft Klaus auf echte Expertise. Unser Partner Klim und ein Klim-Landwirt zeigen Klaus wie regenerative Maßnahmen funktionieren. Dafür geht es an den Ursprung vieler Lebensmittel: und zwar ab aufs Feld! Dort lernt Klaus warum regenerativen Maßnahmen gut für Bodengesundheit, Biodiversität und somit auch fürs Klima sind. Denn Klimaschutz und Naturschutz – das gehört einfach zusammen.

Diversity und Kima - Mais mit Stangenbohnen im Gemenge

Diese Anbaumethode erweitert die Fruchtfolge, erhöht die Biodiversität und Pflanzenvielfalt auf dem Feld. Dabei sät der Landwirt Stangenbohnen in die Zwischenräume der Maisreihen. Diese wachsen dann an den Maishalmen empor. Die Wurzeln der Bohnen gehen dabei eine Symbiose mit den Bodenbakterien ein. Dadurch braucht die Folgefrucht weniger mineralische Düngemittel, und das ist gut fürs Klima. Die Blüten dieser Bohnen sind auch eine super Nahrungsquelle für Wildbienen und andere Insekten. So brummt es schwirrt es mehr auf dem Feld. Die Bohnen lassen auch weniger Platz für Unkraut – das spart Pflanzenschutzmittel.

Gesunde Böden und Klima - Luzerne

Die Luzerne – eine Kleeart, die lila blühen kann. Genauer gesagt ist sie ein mehrjähriges Feldfutter. Die Wurzeln der Luzerne lockern den Boden auf und machen so Wasser und Nährstoffe aus tieferen Regionen für die Pflanzen verfügbar. Sie sorgt dafür, dass der Boden ganzjährig bewachsen ist und so Humus erhalten bleibt. Luzerne sind als Futterpflanze auch eine super Proteinquelle. Wenn sie nicht verfüttert wird, kann sie alternativ als natürlicher Pflanzendünger in den Boden eingearbeitet werden.

Lockere Böden und Klima - Direktsaat Mais

Weniger ist manchmal mehr – nach diesem Prinzip funktioniert die reduzierte Bodenbearbeitung. Der Ackerboden wird möglichst schonend bearbeitet, das heißt: Das Erdreich möglichst wenig stören. Eine schonende Methode ist die Direktsaat-Methode. Dabei wird das Saatgut direkt in die Ernterückstände der Zwischenfrucht gelegt. So kommt es zu weniger Bodendurchmischung. Beim Aussähen können Landwirte auch gleich gezielt Dünger anbringen und dadurch weniger oft über den Acker fahren. Das spart Diesel und daher auch CO2. Ein intakter Boden ist stabiler und besser gewappnet gegen Erosionen durch Wind oder Wasser.

Mit regenerativer Landwirtschaft zu gesunden Böden

Winterzwischenfrüchte, Brachflächen und Blühstreifen sind einige Maßnahmen der regenerativen Landwirtschaft. Bei regenerativer Landwirtschaft unterstützen wir die Natur mit gezielten Methoden dabei, natürliche Ökosysteme zu erhalten und langfristig wiederherzustellen. Bödengesundheit und -fruchtbarkeit spielen hier eine wichtige Rolle. Gesunde Böden sind voller Leben. Unter unseren Füßen tummeln sich Käfer, Regenwürmer, Pilze und weitere Mikroorganismen in einer riesigen Gemeinschaft. Ein gesunder Boden ist von einem Netzwerk aus Wurzeln durchzogen. Alles ist mit allem verbunden – ungefähr so wie unser Internet.

Nützlingsstreifen in Ackerfeld
Treibhausen

Gute Böden für guten Weizen im Saarland

So sehr wir den guten Willen der Treibhausener schätzen – mit Staubsauger, Laubbläser und Kescher bekommen wir die Treibhausgase nicht aus der Atmosphäre. Die eine Lösung gegen den Klimawandel haben wir natürlich nicht. Aber wenn wir die Natur unterstützen, können wir einiges bewegen. Eine Möglichkeit: Wir nutzen regenerative Landwirtschaft, um fruchtbare Böden bei unseren Weizenlieferant:innen im Saarland zu fördern..

Unsere Nachhaltigkeitsmanagerin Andrea und Tobias von der NGO Global Nature Fund erklären, wie uns Zwischenfrüchte, Blühstreifen und Brachflächen auf dem Weg zur Grünen Null helfen können.

  • Winterzwischenfrüchte

    Zwischenfrüchte wie Klee sind wichtig, um den Boden im Winter zu bedecken und vor Erosion zu schützen. Die Wurzeln helfen dabei Wasser zu speichern und Nährstoffe zu binden. Das Besondere: Die Zwischenfrüchte frieren im Winter ab, werden in die Erde eingearbeitet und dienen als natürlicher Dünger. So wird die ganze Pflanze langfristig zu Humus.

  • Brachflächen

    Mit unbestellten Brachflächen geben wir Böden Zeit, sich zu erholen. Das hat viele Vorteile: So können sich Pflanzen auf dem Acker ansiedeln, die sich normalerweise nicht durchsetzen. Insekten finden im Winter Schutz und Nahrung. Die Wasseraufnahme wird verbessert und der Boden gelockert. Das ist gut für das Bodenleben, den Humusgehalt und die Kohlenstoff-Bindung.

  • Blühstreifen

    Blühstreifen verringern Bodenerosion und bieten einer Vielzahl von Insekten einen Lebensraum. Die bunten Flächen sind nicht nur schön anzusehen. Sie sorgen außerdem dafür, dass die Böden Wasser besser aufnehmen, Humus im Boden erhalten und Kohlenstoff binden können.

Wieso sind gesunde Böden wichtig für unser Klima?

Unsere Böden können gigantische Mengen CO2 und Wasser speichern. Das gilt vor allem für nährstoffreiche, fruchtbare Böden, die luftig wie ein Schwamm aufgebaut und von langen Wurzeln durchzogen sind. Diese Böden haben einen hohen Humusanteil. Humus befindet sich in der oberen Bodenschicht und besteht überwiegend aus abgestorbenen Pflanzenresten, die kleine Bodentiere in winzige Teilchen zerlegen. Das Geniale: Humus kann sehr viel Kohlenstoff aus der Luft binden.

Ein Prozent mehr Humus steht für fast eine Milliarde Tonnen CO2. Deshalb setzen wir auf die natürlichen Maßnahmen der regenerativen Landwirtschaft, um Humus zu erhalten.

Allerdings geht das nicht von heute auf morgen. Regenerative Landwirtschaft ist eine Idee, bei der wir langfristig nicht gegen, sondern mit der Natur arbeiten. Das ist eine Generationenaufgabe – unsere Mission Klimaböden.

Mit über 20 Pilot-Betrieben gemeinsam zur Grünen Null

Unsere Mission Klimaböden schaffen wir natürlich nur gemeinsam. Die WAGNER Weizenlieferant:innen im Saarland sind Teil des übergreifenden EU Life Projektes „Insektenfördernde Regionen“, das das von der Bodensee Stiftung gesteuert wird. Wir sind dabei einer von fünf Projekt-Partnern. In den Regionen Saarland und Wendland arbeiten wir gezielt mit dem der NGO Global Nature Fund. Gemeinsam mit über 20 Pilot-Betrieben setzen wir dort auf verschiedene Methoden der regenerativen Landwirtschaft, um Lebensraum für Insekten & Co. zu schaffen und Böden zu schützen.

Deutschlandkarte

Böden auf der ganzen Welt schützen und unterstützen

Unsere Pilot-Betriebe in Deutschland sind ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zur Grünen Null. Denn nur, wenn wir unser ganzes Potential als Unternehmen nutzen, können wir wirklich etwas bewegen. Deswegen wollen wir regenerative Anbaumethoden gemeinsam mit unseren mehr als 500.000 Landwirt:innen auf der ganzen Welt umsetzen – passgenaue Pläne für Farm, Feld und Frucht – angepasst an die bedingungen vor Ort. So sollen schon 2025 ein Fünftel und 2030 bereits die Hälfte unserer wichtigsten Rohstoffe aus regenerativer Landwirtschaft stammen. Allein bis 2025 investieren wir dafür 1,2 Mrd. Schweizer Franken.