Nestlé Cocoa Plan
Hochwertig, transparent und verantwortungsvoll: Kakaoanbau ganzheitlich gedacht

Die Deutschen lieben Schokolade – doch können wir die kleine Sünde auch guten Gewissens genießen? Ja, wenn der Kakao aus verantwortungsvoller Beschaffung stammt. Wir stellen uns dieser Verantwortung und haben dafür ein eigenes Programm ins Leben gerufen – den Nestlé Cocoa Plan. Ein ganzheitlicher Ansatz: für einen besseren Kakaoanbau, bessere Lebensbedingungen der Kakaobauern und besseren Kakao.
Kakao, die Speise der Götter. Ob als Heißgetränk, Schokoriegel oder Zutat in Kuchen und Pudding – Kakao versüßt uns den Alltag. Bevor er es in unsere Produkte und damit ins Supermarktregal schafft, hat der Kakao eine weite Reise hinter sich: Wir beziehen den Rohstoff unter anderem aus Ghana und Ecuador. Der größte Teil, nämlich 72 Prozent, stammt aus der Elfenbeinküste.
Kakao wird überwiegend von Kleinbauern produziert und bildet für sie und ihre Familien eine existenzielle Lebensgrundlage. Doch der Anbau ist nicht einfach – alte und kranke Pflanzen, sinkende Qualität der Kakaobohnen oder schlechte Erträge sind nur einige Risiken. Weitere große Herausforderungen im Kakaoanbau: Kinderarbeit ist nach wie vor verbreitet und für die Erschließung neuer Kakaofelder werden wertvolle Waldgebiete gerodet. Wir sind strikt dagegen und setzen uns aktiv dagegen ein. Dafür haben wir uns Initiativen angeschlossen Strategien sowie Projekte entwickelt und verfügen über ein anerkanntes Überwachungssystem.
Als einer der weltweit größten Abnehmer von Kakao stellen wir uns der Verantwortung und wollen gewährleisten, dass er nachhaltig produziert wird. Dafür haben wir 2009 den Nestlé Cocoa Plan gestartet. Eine Initiative, die Nachhaltigkeit in der Kakaobranche ganzheitlich angeht. Darum umfasst der Nestlé Cocoa Plan drei Säulen.
In Deutschland beziehen wir unseren Kakao zu 100 Prozent aus dem Nestlé Cocoa Plan, bis 2025 machen wir das sogar weltweit.
Die drei Säulen des Nestlé Cocoa Plans
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Die Anbaumethoden verbessern, damit die Bauern höhere Erträge erzielen können. -
Die Lebensbedingungen der Kakaobauern und ihrer Familien verbessern. -
Transparente Lieferketten für verantwortungsvollen, qualitativ besseren Kakao schaffen.
Um die Situation im Kakaoanbau nachhaltig zu verändern, betrachten wir sie aus verschiedenen Perspektiven. Eine davon ist der Anbau selbst: Wir wollen den Bauern zu höheren Ernteerträgen und einem höheren Einkommen verhelfen. Wie wir das machen? Indem wir verschiedene Maßnahmen parallel umsetzen.
Wir stellen unter anderem Ressourcen bereit, mit denen die Bauern ihre Ernten maximieren können. Häufig sieht die Situation auf den Kakaofeldern wie folgt aus: Die Kakaobäume sind alt und tragen weniger Kakaobohnen. Wir haben deshalb Baumschulen errichtet, in denen wir gesunde, widerstandsfähigere Kakaobäume züchten, die wir vor Ort verteilen. Mit ihnen können die Bauern ihre alten Pflanzen ersetzen. Zum Beispiel in Ecuador, wo wir 2010 mit dem Projekt begonnen haben. In knapp zehn Jahren haben wir 12 Millionen Setzlinge verteilt. Wo alte Kakaobäume zuvor 100 bis 200 kg Kakaobohnen pro Hektar hervorbrachten, sind es nun auf derselben Fläche 800 bis 900 kg.
Neben den Kakaopflanzen spielt auch das Klima eine große Rolle. In Ecuador hat die Regenzeit von Januar bis April häufig negative Auswirkungen auf die Verarbeitung der Kakaobohnen und kann ihre Qualität mindern. Eine mögliche Lösung: solare Trocknungsanlagen – auch Marquesinas genannt. 2017 haben wir 30 dieser Anlagen an Farmen in der Provinz Manabí in West-Ecuador geliefert und die Bauern in Aufbau und Handhabung der Marquesinas geschult. Ein Projekt, das schnell Früchte trug: Das Einkommen der Farmer, die die Trocknungsanlagen anwenden, hat sich beträchtlich gesteigert und stabilisiert. Ihr Kakao hat eine bessere Qualität, so dass sie bessere Preise und mehr Prämien für ihr Produkt erzielen.
Den Kakaoanbau zu verbessern und attraktiver zu machen, ist eine Seite der Medaille. Häufig steckt in den bewirtschafteten Flächen der Farmer noch mehr Potenzial. Statt sich ausschließlich auf den Anbau von Kakao zu konzentrieren, profitieren die Bauern und ihre Familien häufig auch davon, ihre Landwirtschaft zu erweitern. Warum nur Kakao anbauen, wenn man zusätzlich auch Maniok und Kochbananen anpflanzen kann? Die Möglichkeiten sind vielfältig. Manche Bauern setzen etwa auf Tierhaltung als zweites Standbein. Oder auf Bienenzucht – wie zum Beispiel in Westafrika. Wir bieten Unterstützung an: unter anderem in Form von Trainings, mit denen wir die Bauern bei der Erweiterung ihrer Produktion begleiten.
Zusätzlich beziehen wir auch die Frauen der Kakaobauern mit ein – und arbeiten zu diesem Zweck mit Koado-Dué zusammen. Einem Verband, in dem sich ausschließlich Kleinbäuerinnen organisiert haben. Gemeinsam haben wir im Rahmen des Nestlé Cocoa Plan in der Elfenbeinküste ein Projekt umgesetzt, das den Frauen dort hilft, im Obst- und Gemüseanbau aktiv zu werden. Wie das genau aussieht? 35 Frauen bewirtschaften zusammen ein Gemeinschaftsfeld. Dort bauen sie Okra, Auberginen, Bohnen und Pfeffer an. Eine Möglichkeit, zusätzliches Einkommen zu generieren. Und das kommt nicht nur den Frauen selbst, sondern auch ihren Kindern zugute. Die Projektteilnehmerinnen konnten dank des Obst- und Gemüseanbaus ein Bankkonto eröffnen, um das erwirtschaftete Geld zu sparen – für die Gesundheit und die Bildung ihrer Söhne und Töchter.
Wir helfen den Bauern, ihren Kakaoanbau zu verbessern
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Der Nestlé Cocoa Plan unterstützt über 109.000 Bauern. -
15,2 Millionen Setzlinge von Kakaopflanzen mit höheren Ernteerträgen wurden an die Bauern verteilt. -
87 Kooperativen in der Elfenbeinküste zusammen.
Seit Start des Nestlé Cocoa Plan 2009 haben wir...
- 49 Schulen für 20.000 Kinder in der Elfenbeinküste gebaut,
- 87.925 Kinder mit dem CLMRS unterstützt,
- 5.756 Geburtsurkunden ausgestellt,
- 19.125 Schulpakete mit allen nötigen Schulmaterialien an Kinder verteilt,
- 979 Frauen dabei unterstützt, ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften, welches sie zu einem großen Teil auch nutzen, um ihre Kinder zur Schule zu schicken und den Bau von Schulen zu unterstützen.

Unsere Partner vor Ort besuchen die Farmen und Kakaogemeinden und sehen sich die Situation ganz genau an: Wie viele Kinder leben auf einer Farm und sind sie registriert? Mit anderen Worten: Haben sie eine Geburtsurkunde? In der Elfenbeinküste ist das nicht selbstverständlich. Die Papiere sind aber die Grundvoraussetzung dafür, Kinder in einer Schule anmelden zu können. In anderen Fällen leben vielleicht gar nicht alle Kinder auf der Farm ihrer Eltern. Nicht selten kommt es vor, dass einzelne Geschwister bei Verwandten unterkommen. Der Einsatz gegen Kinderarbeit beginnt daher mit der Herausforderung, erst einmal einen Überblick über die Gegebenheiten zu gewinnen. Ist das geschafft, wird über Kinderarbeit und ihre Gefahren aufgeklärt. Ein wichtiger Schritt, denn nicht immer empfinden die Kakaofarmer und ihre Familien es als problematisch, dass ihre Kinder auf den Feldern mithelfen: „Das wird schließlich schon seit Generationen so gemacht.“ Um hier ein Umdenken zu bewirken, braucht es Feingefühl, Geduld und Zeit.
Der Hauptgrund aber, warum Eltern ihre Kinder mit zur Feldarbeit nehmen: Armut. Zum einen sind sie deshalb auf die Hilfe der Kinder angewiesen, weil sie kein Geld haben, um Farmarbeiter einzustellen. Zum anderen ist es ihnen oft finanziell nicht möglich, sie zur Schule zu schicken – obwohl es beispielsweise in der Elfenbeinküste eine Schulpflicht gibt. Wenn ein Kind ins Schulalter kommt, können viele Eltern die Schulgebühren nicht aufbringen oder sich die Schuluniformen und die nötigen Schulmaterialien nicht leisten. Die Folge: Viele Kinder versäumen die Grundschule. Genau deshalb ist es wichtig, das Einkommen der Kakaobauern zu verbessern. Was ist aber mit den Kindern, die jetzt schon den Schulbeginn verpasst haben? Für sie bauen wir besondere Schulen, sogenannte „bridging schools“ oder „Brückenschulen“.
Wir investieren in die Herkunftsregionen der Kakaobohnen
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Wir pflegen Beziehungen zu 87 Kooperativen. -
Wir arbeiten mit 109.000 Kakaobauern zusammen. -
2018 haben wir 183.000 Tonnen Kakaobohnen bezogen.
Ob die Arbeit auf den Farmen, die Situation und das Leben der Gemeinschaften oder die Lieferkette – im Kakaoanbau gibt es noch viel zu tun. Wir stellen uns dieser Herausforderung gerne: Mithilfe unseres Nestlé Cocoa Plan können wir viele kleine und größere Veränderungen bewirken. Einen Weg, den wir auch in der Zukunft kontinuierlich weitergehen möchten.