Von Constantin Bertoli
Experte für Fette und Öle im Nestlé Produkt-Technologie Center Ernährung in Konolfingen (Schweiz)
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die zivilgesellschaftliche Organisation Resolve to Save Lives haben einen Plan angekündigt, um bis 2023 einen Ausschluss von industriell entstandenen Transfetten aus der weltweiten Nahrungsmittelversorgung zu erreichen. Dies ist ein wichtiger Schritt der internationalen Gremien, um ein lange bestehendes Problem in der globalen Nahrungsmittelkette anzugehen.
Künstliche Transfette erhöhen das Risiko von Herzinfarkt und einem vorzeitigen Tod. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass ihre Aufnahme gesundheitssgefährdend ist, da sie das "schlechte Cholesterin" und damit das Risiko einer koronaren Herzkrankheit erhöhen. Sie werden ebenfalls mit einem höheren Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht. Weltweit werden jährlich schätzungsweise 540.000 Todesfälle durch Transfettsäuren verursacht. Transfettsäuren werden in der menschlichen Ernährung nicht benötigt und vom Körper nicht synthetisiert.
Transfette kommen natürlich in Lebensmitteln wie Milch und Fleisch vor. Aber die meisten industriell entstandenen Transfette in der menschlichen Ernährung stammen aus Lebensmitteln, die teilweise gehärtete Pflanzenöle (HVO) enthalten, wie beispielsweise Backwaren und herzhafte Snacks.
Bei Nestlé teilen wir die Besorgnis von Verbrauchern und Gesundheitsinstitutionen über die gesundheitlichen Auswirkungen von Transfettsäuren aus teilweise gehärteten Pflanzenölen. Im Jahr 2014 haben wir unsere Richtlinien verstärkt, um alle Transfettsäuren aus HVO aus unseren Lebensmitteln und Getränken zu verbannen. Heute erfüllen 99,8% der von uns verwendeten Fette und Öle unsere Nestlé-Richtlinie über Transfette (pdf, 1,5 MB). Dies ist Teil unserer Verpflichtung, schmackhaftere und gesündere Lebensmittel herzustellen, und trägt zu unserem Ziel bei, die Lebensqualität zu verbessern und zu einer gesünderen Zukunft beizutragen.
Als bedeutender Nahrungsmittel- und Getränkehersteller und Mitglied der International Food and Beverage Alliance (IFBA) unterstützt Nestlé die Einführung einer gesetzlichen Obergrenze für die Menge an industriell entstandenen Transfetten in Nahrungsmitteln. Wir ermutigen auch entsprechende Initiativen, um die Eliminierung industriell entstandener Transfette in Lebensmitteln und Getränken zu beschleunigen. In Europa hat sich Nestlé zusammen mit anderen Unternehmen und NGOs stets dafür eingesetzt, dass die Europäische Kommission einen gesetzlichen Grenzwert für die Menge an industriell entstandenen Transfettsäuren in Lebensmitteln auf 2g pro 100g Fett vorschlägt. Die Gesetzgebung soll es der gesamten Branche ermöglichen, die Messlatte höher zu legen und positive Auswirkungen auf die gesamte Bevölkerung zu erreichen.
Derzeit stehen wir über IBFA mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Dialog, um eine Verpflichtung zur vollständigen Abschaffung von HVO sowie den Austausch technischer Informationen vorzuschlagen. Darüber hinaus kooperieren wir mit RESOLVE, die Eliminierung von industriell entstandenen Transfettsäuren zu fördern.
Über unsere eigenen Richtlinien und unser Engagement hinaus wollen wir unsere Stimme nutzen, um die Abschaffung der industriellen Transfette aus HVO zu fordern - sowohl bei verpackten als auch bei unverpackten Lebensmitteln. Wir glauben, dass eine starke, umfassende und wissenschaftlich fundierte Ernährungspolitik und Initiativen wie diese, den Kampf gegen ernährungsbedingte Krankheiten unterstützen und die Gesundheit fördern werden.
Constantin Bertoli ist Teil des Forschungsteams, das daran arbeitet, Transfette im gesamten Nestlé-Portfolio zu eliminieren.