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Wie die Smarties Schokolinsen blau werden
Natürliche Farben aus Obst und Gemüse
Künstliche Farbstoffe verlieren an Bedeutung: Natürliche Farben aus Obst und Gemüse kolorieren immer mehr Süßwaren und Eissorten. Doch nicht für jedes Produkt lässt sich ohne weiteres eine natürliche Farbquelle finden.
Wer dachte, Smarties Schokolinsen seien mit künstlichen Farbstoffen eingefärbt, der irrt. Die kleinen Süßigkeiten haben längst einen natürlichen Farbüberzug. 2008 stellte Nestlé das Verfahren großflächig um: Seitdem sind neben Smarties auch alle Speiseeisprodukte für Kinder und alle Wagner Pizzen frei von künstlichen Farbstoffen und künstlichen Aromen.
Bei den blau eingefärbten Smarties Schokolinsen standen die Entwickler allerdings vor einem Problem: Es gab zunächst keine geeignete natürliche Farbe, sodass die blauen Linsen eine Zeit lang nicht mehr in der bunten Mischung auftauchten. Bei der intensiven Suche nach einem natürlich blauen Stoff fanden die Experten schließlich heraus, dass aus einer bestimmten blau-grünen Algenart (Spirulina platensis) eine natürliche blaue Farbe gewonnen werden kann. In Asien zählt diese essbare Alge zu den üblichen Nahrungsmitteln. Dank eines speziellen Extraktionsverfahrens kommt das Blau nun bereits seit 2007 beim Färben der Smarties Schokolinsen zum Einsatz.
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Färbende Lebensmittel sind im Gegensatz zu den Farbstoffen keine Zusatzstoffe, sondern wie der Name bereits sagt Lebensmittel. Ausgangsrohstoffe sind zum Beispiel verschiedene Früchte, Gemüse und essbare Pflanzen. Färbende Lebensmittel haben daher auch keine Zusatzstoffnummer (E-Nummer). Auf dem Etikett kann man diese zum Beispiel als färbende Lebensmittel (Konzentrat aus Karotte, Kürbis, Kirsche, etc.) finden oder als färbende Konzentrate (Holunder, Rettich, Heidelbeere, etc.). Seit 2013 gibt es in der EU auch eine Leitlinie zu färbenden Lebensmitteln, die genau festlegt, was ein färbendes Lebensmittel ist und diese zu den Farbstoffen eindeutig abgrenzt.
Natürliche Inhaltsstoffe stärken das Vertrauen

Für die dunkle Farbe der Schwarzen Karotten sorgt der lilafarbene Pflanzenfarbstoff Anthocyan.
„Ob Farbstoffe in einem Produkt enthalten sind, ist für die Konsumenten ein wichtiges Thema, weil sie skeptisch gegenüber allem Künstlichen sind“, sagt Moritz Müller, Zentraleinkäufer Rohstoffe bei Nestlé Deutschland. „Oft herrscht die Vorstellung, synthetische Farben seien eine Gefährdung für die Lebensmittelsicherheit.“ Dies ist zwar nicht der Fall, dennoch hat sich Nestlé entschlossen, wo immer möglich auf deren Einsatz zu verzichten. So enthalten heute über 99,9% der in Deutschland verkauften Nestlé-Produkte keine künstlichen Farben. Stattdessen setzt das Unternehmen immer häufiger auf sogenannte färbende Lebensmitteln, also Konzentrate aus Obst und Gemüse. „Hier achten wir sehr auf Herkunft und Anbau. Zudem ist uns eine maximal schonende Verarbeitung der Rohwaren sehr wichtig, damit auch möglichst alle wertvollen Inhaltsstoffe aus Obst und Gemüse erhalten bleiben", betont Müller.
Streng kontrollierter Vertragsanbau
Die Umstellung auf färbende Lebensmittel ist für die Entwickler nicht immer ganz einfach. Oft gibt es auch bestimmte Vorgaben, etwa, dass das farbliche Ergebnis besonders leuchtend sein solle.

Die Blüten der Färberdistel geben roten und gelben Farbstoff ab.
„Das ist für die Lebensmitteltechniker dann erst einmal eine echte Herausforderung“, erläutert Nestlé-Experte Müller. „Die Kunst für den Einsatz bei Lebensmitteln besteht darin, die Farben so zu kombinieren, dass das Produkt am Ende eine stabile, perfekt deckende Farbe erhält“, so Müller. Den Entwicklern steht dafür eine Reihe an Obst- und Gemüsesorten zur Verfügung. Zum Einsatz kommen etwa Schwarze Karotte, Färberdistel oder die blaugrüne Spirulina-Alge, die wir bereits von den blauen Smarties Schokolinsen kennen. So erhalten die Techniker beispielsweise durch die Konzentrierung von Schwarzer Karotte, einer Urkarotte, eine violette Farbe. Die Färberdistel hingegen ermöglicht eine Gelbfärbung. Auch der tief dunkelrote Holunder wird gerne eingesetzt.
Der Anbau und die Ernte von Obst, Gemüse und essbaren Pflanzen, aus denen die färbenden Lebensmittel gewonnen werden, überwachen Agraringenieure beim Partnerbetrieb. Für Nestlé arbeitet unter anderem ein niederländischer Partnerbetrieb, der auf färbende Lebensmittel setzt. Die notwendigen Obst- und Gemüsesorten für die Nestlé-Produkte stammen zu 100 Prozent aus Vertragsanbau. Die Vertragsbauern sind nach dem weltweiten Standard Global G.A.P. zertifiziert. Lebensmittelsicherheit und Nachhaltigkeit stehen somit im Fokus. Moritz Müller ist von der ökologisch optimalen Produktion begeistert: „Es fällt bei der Produktion praktisch kein Abfall an. Fasern von Obst und Gemüse werden als Futtermittel etwa für Kühe verwendet. Filterrückstände können zur Bodenverbesserung genutzt werden. Ein wirklich effizienter Wiederverwertungskreislauf.“
Bildrechte: Nestlé Deutschland AG, GettyImages

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