Letztens war ich bei einer Studienkonferenz des Deutschen Verpackungsinstituts zum Thema Nachhaltigkeit von Verpackungen. Gemeinsam mit weiteren Unternehmensvertretern der Verpackungsindustrie, mit der Bloggerin Louisa Dellert und den Studenten haben wir verschiedene Strategien und Lösungsansätze diskutiert, die Verpackungen verträglich für die Umwelt machen sollen. Mich hat besonders das Engagement der Studenten begeistert, die die zukünftigen Verpackungen wirklich „nachhaltiger“ gestalten wollen.
Ich habe wieder festgestellt, dass es hier kein schwarz oder weiß gibt. Verpackungen sollen in erster Linie die Lebensmittel schützen, sie sicher und haltbar machen und damit Lebensmittelabfälle minimieren. Die berühmte Diskussion, warum eine Gurke eingeschweißt ist, zeigt die Komplexität des Themas Verpackungen. Man muss den „Fußabdruck“ eines ganzen Produktes berücksichtigen und nicht nur den Verpackungsteil. Der Artikel "Tonnenweise vernichtet - Im Winter endet der Traum von Gurken ohne Folie" erklärt den Konflikt zwischen Plastikverzicht auf der einen und Lebensmittelverschwendung auf der anderen Seite.
Bei Nestlé haben wir dieses Jahr unser eigenes Forschungsinstitut eröffnet, das „Institute of Packaging Science“ in Lausanne. Hier arbeiten meine Kolleg:innen daran, funktionale, sichere und umweltfreundliche Verpackung zu entwickeln, die sinnvoll für die komplette Wertschöpfungskette sind.
Wir arbeiten auch an Produkten die man in einem „Refill oder Reuse System“ nutzen kann wie zum Beispiel mit der Firma Loop. Loop ist ein Pilotprojekt der globalen Recyclingorganisation TerraCycle, wo wir als Gründungsinvestor und Partner sehr stolz sind mitmachen zu können. In den USA und Kanada testen wir Häagen-Dazs bereits in der Loop Verpackung.
Hier in Deutschland setzen wir auf eine Zusammenarbeit mit „Futury“, der Gründungs- & Innovationsplattform der Wertestiftung, wo mit jungen Teams aus Studenten und Start-Ups zusammen gemeinsam nach neuen Ansätzen für das Thema Verpackung suchen. Neben den vielen Aktivitäten die momentan laufen, gibt es auch sehr spannende Kommunikationsansätze wie „Follow our journey" - Why we set out with Vice".
Eins ist mir wieder sehr deutlich geworden, bei dem Thema Nachhaltigkeit von Verpackungen: eine einfache Lösung gibt es leider nicht - man kann auf keinen Fall einfach in gute oder schlechte Verpackungen einteilen.