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Qualität beginnt bei den Rohstoffen

Hohe Anforderungen an Sicherheit und Transparenz bestimmen den Einkauf bei Nestlé

zwei Frauen halten Lauch in den Händen

Nestlé hat ein umfassendes Programm für den verantwortungsvollen Einkauf von Rohstoffen und setzt dieses konsequent um. Die verantwortlichen Managerinnen Nina Ligons und Anke Stübing gewähren Einblick in ihre Aufgaben zwischen komplexen Lieferketten, Weiterentwicklung von Standards und Lieferantenüberprüfungen.

15.000. So viele Lieferanten sind es ungefähr, die Nestlé Deutschland mit Produkten und Rohstoffen beliefern – vom Weizenmehl über gefriergetrocknetes Gemüse oder grüne Kaffeebohnen bis zum Verpackungsmaterial. Rund 1.000 liefern die wertgebenden Rohstoffe für die Produktion – darunter sensible und anspruchsvolle Rohstoffe wie Palmöl, Vanille, Kaffee oder Kakao – und damit die Grundlage für die Qualität der Endprodukte.

Die Ähre einer Gerste
Gerste ist neben Zichorie und Roggen zentraler Bestandteil von Caro Kaffee

„Früher war der Einkauf stark kostengetrieben, heute steht vor allem der Aspekt des verantwortungsvollen Anbaus im Vordergrund“, sagt Nina Ligons, Group Manager Supply Chain Sustainability. Für sie bedeutet das: Alle Anforderungen an die Lieferkette im Blick haben, Standards entwickeln, Risiken analysieren – und schließlich für die Umsetzung der Maßnahmen sorgen. „Wenn man, wie wir, viele Rohstoffe in großer Menge aus der ganzen Welt bezieht, ist es wichtig, Transparenz über die Herkunft zu haben, auch wenn das nicht immer ganz einfach ist“, so Anke Stübing, Regional Head of Procurement. „Ohne Transparenz keine Nachhaltigkeit“ ergänzt Nina Ligons.

Transparenz ist die Grundlage für Qualität

Das Einkaufs-Team ist der erste Ansprechpartner für die verschiedenen Produktbereiche, wenn es um Nachhaltigkeitsanforderungen bei kritischen Rohstoffen geht – zum Beispiel bei Palmöl. Das Schaffen von Transparenz über die gesamte Lieferkette ist meist die größte Herausforderung. Nestlé hat mit Unterstützung von The Forest Trust (TFT) strenge Richtlinien eingeführt und damit begonnen, die Lieferkette bis in den Anbau zu untersuchen und entsprechend umzustellen. Dabei gehen die Leistungen des Unternehmens über die Anforderungen des Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) hinaus: „Wir erwarten Transparenz bis über die Ölmühle hinaus und verlangen unter anderem den Schutz von Torfmooren und Wäldern mit hohem CO2e-Speicherwert“, erläutert Anke Stübing. Flächen, die nach 2005 gerodet wurden, sind demnach ebenso ausgeschlossen wie Palmöllieferanten, die Rechte Indigener verletzen. Bereits heute entsprechen 100 Prozent des deutschen Palmöleinkaufs von Nestlé Deutschland diesen Anforderungen.

Bauer erntet Kartoffeln auf einem Acker
Kartoffeln sorgen dank ihres hohen Stärkegehaltes für lang anhaltende Energie.

Um überhaupt ein Partner von Nestlé werden zu können, müssen potenzielle Lieferanten so genannte Qualitäts-Audits durchlaufen. Dazu sind Qualitätsexperten von Nestlé selber vor Ort und prüfen den Betrieb auf Herz und Nieren: Einhaltung von Produktionsstandards, mögliche Risiken wie zum Beispiel den Eintrag von Allergenen, HACCP-Verfahren und mehr. Erst nach bestandenem Audit kann der Betrieb die ersten Lieferungen an Nestlé auf den Weg bringen. Es folgen die routinemäßigen Kontrollen der Lieferungen auf zahlreiche Parameter – Fremdkörper, mögliche Verunreinigungen, Einhaltung von Grenzwerten und Spezifikationen.

Qualitätsaudits und laufende Kontrollen werden ergänzt durch Responsible Sourcing Audits: Nestlé verlangt von den Lieferanten, dass sie sich an die Vorgaben des Nestlé Lieferantenkodex (PDF, 1,54 MB) halten – mit zahlreichen Anforderungen zu Umweltstandards, Arbeitssicherheit und Arbeitnehmerrechten. Diese Audits werden von externen Prüfern durchgeführt, wie beispielsweise von SGS, Bureau Veritas oder auch dem TÜV.

„Dieses Zusammenspiel mehrerer Instanzen ist einfach transparenter“, befindet Stübing. Entdeckt Nestlé Missstände bei einem ihrer Partner, erhält dieser eine Frist, um sie zu beheben, und gegebenenfalls technische Unterstützung. „Wenn er das nicht kann oder will, müssen wir uns von ihm trennen“, sagt Stübing. Auch Schulungen bietet Nestlé ihren Partnern an. Das gemeinsame Ziel ist immer, die Qualitätsversprechen des Unternehmens zu erfüllen und gemeinsam an der Verbesserung der Lieferkette zu arbeiten.

Bei der Gestaltung des Einkaufs geht es aber nicht nur um die Überprüfung von Lieferanten, sondern um die gezielte Weiterentwicklung der Lieferketten, damit diese den ständig wachsenden Anforderungen auch in Zukunft gerecht werden und neue Erkenntnisse zu möglichen Risiken in die Auswahl von Lieferanten und Herkunftsländern einfließen können.

Auf einem Feld werden Tomaten geerntet
Rund 50.000 Tonnen Tomaten verarbeitet Nestlé Deutschland pro Jahr.

Nina Ligons: „Wir machen regelmäßig eine Risikoanalyse: Woher kommen unsere Rohstoffe genau? Welche spezifischen Risiken bestehen für diesen Rohstoff und was bedeutet das für unsere Lieferkette? Auf dieser Basis formulieren wir dann gemeinsam mit unseren Marken wie Maggi oder Schöller Empfehlungen und konkrete Projekte.“

Die Herausforderungen sind groß, die Ansprüche der Verbraucher an Qualität und Lebensmittelsicherheit steigen: Dennoch schafft Nestlé es, ihre Lieferkette ständig weiter zu verbessern und transparenter zu gestalten. In weiteren Beiträgen werden Experten die Beschaffung verschiedener Rohstoffe wie Tomaten, Haselnüsse und mehr erläutern.

Bildrechte: GettyImages