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Palmöl - ein wertvoller Rohstoff für Produkte

Palmöl ist ein wertvoller Rohstoff. Aus tropischen Ländern nach Deutschland geliefert findet es hier vielfältige Anwendung, auch in Lebensmitteln. Zugleich bergen Anbau und Beschaffung des Palmöls große Herausforderungen – sowohl ökologische als auch soziale. Genau hier übernehmen wir Verantwortung: für mehr Transparenz, Nachhaltigkeit und ein besseres Leben für die Palmölbauern.

Zum Überwachen unserer globalen Palmöl-Lieferketten nutzen wir unseren Satelliten-Dienst Starling. So sehen und erkennen wir die illegale Abholzung für Palmöl, um sie zu stoppen. Aber das reicht nicht! Deshalb arbeiten wir zusätzlich mit Branchenkollegen, Nichtregierungsorganisationen und lokalen Regierungen vor Ort zusammen. Ein Partner ist z.B. die Earthworm Foundation, mit welcher wir gemeinsam Regionen in Sumatra und Borneo schützen.

Palmöl wird aus den Früchten tropischer Ölpalmen gewonnen, die in Ländern wie Thailand, Kolumbien, Papua-Neuguinea, überwiegend aber in Malaysia und Indonesien angebaut werden. Die weltweite Nachfrage ist groß, denn das Öl ist ein wertvoller Rohstoff – auch für unsere Produkte. Warum wir Palmöl für unsere Lebensmittel verwenden? Weil es spezielle Eigenschaften besitzt, die andere pflanzliche Fette nicht haben. Bei Zimmertemperatur weist Palmöl eine feste Konsistenz auf, es muss also nicht chemisch gehärtet werden. Bei Körpertemperatur wird Palmöl weich. So verleiht es unseren Süßwaren ihre cremige Konsistenz und lässt unsere Schokolade zart schmelzen. Bei unseren Maggi-Produkten sorgt das Palmöl dafür, dass sich keine ungewünschten Klümpchen bilden. Palmöl trägt also zu einem großen Teil dazu bei, dass wir den Verbrauchern unserer Produkte Genussmomente bereiten können.

Palmöl: Unser Beitrag

  • 100 %
    nachhaltig zertifiziertes Palmöl bei Nestlé Deutschland
  • 97 %
    des weltweit von Nestlé verwendeten Palmöls kommt aus zertifziertem Anbau
  • 100 %
    Entwaldungsfrei eingestufte Lieferketten für Fleisch, Palmöl, Zellstoff und Papier, Soja und Zucker weltweit bis Ende 2022
Einblicke in Komplexität der Lieferkette bei Palmöl

Einfach nur ersetzen ist keine Lösung

Der Palmölanbau geht oftmals mit ökologischen und sozialen Herausforderungen einher. So wird zum Beispiel Regenwald gerodet, um mehr Flächen für die Ölpalmen zu gewinnen. Und die Farmer verdienen mit dem Palmölanbau oft nicht genug, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Warum ersetzen wir das Palmöl in unseren Lebensmitteln also nicht einfach durch ein anderes Pflanzenöl? Zum Teil haben wir das gemacht. In den vergangenen Jahren haben wir in bestimmten Produktbereichen Palmöl durch Sonnenblumen- oder Kokosöl ersetzt. Beispiele sind Produkte von Maggi und Wagner, aber auch Süßwaren. Zugleich wollen wir aber auch die Qualität, die Konsistenz und den Geschmack, den die Verbraucher an unseren Lebensmitteln schätzen, bewahren. Deshalb können wir Palmöl nicht überall weglassen oder austauschen.

Hinzu kommt: Palmöl ist nicht nur ideal für die Verarbeitung in Lebensmitteln geeignet, auch die Palmölpflanzen haben entscheidende Vorteile. Sie werden bis zu 30 Jahre alt und sind besonders ertragreich: Die Früchte der Ölpalmen können das ganze Jahr über alle zehn Tage geerntet werden. Darüber hinaus ist die Ölpalme unter den Ölpflanzen die sparsamste, was den Flächenverbrauch angeht. Ihre Produktionsleistung pro Anbaufläche ist mit Abstand am höchsten. Da können andere Pflanzen wie Kokos und Soja nicht mithalten. Das bedeutet für uns: Wenn wir das Palmfett in unseren Produkten komplett durch ein anderes Öl oder auch einen Mix anderer Öle ersetzen, benötigen wir deutlich mehr Fläche. Somit würden umweltbelastende Herausforderungen wie etwa die Rodung von Regenwald nur verlagert oder sogar verschärft werden.

Wir können den Risiken des Palmölanbaus am besten begegnen, indem wir auf nachhaltiges Palmöl setzen. Wir arbeiten daher daran, die Bedingungen vor Ort zu verbessern und ausschließlich verantwortungsvoll angebautes Palmöl zu verwenden. Ein Ziel, das wir für Nestlé Deutschland übrigens bereits erreicht haben. Seit 2015 stammen hier schon 100 Prozent des Palmöls aus verantwortungsvollem Anbau.

Palmöl im Einklang mit der Natur

Für Nestlé gehen bei der verantwortungsvollen Beschaffung von Palmöl zwei Schwerpunkte Hand in Hand. Wir wollen erstens genau wissen, wo unsere Rohstoffe herkommen. Zweitens stellen wir beim Anbau unserer Rohstoffe den Menschen und die Umwelt in den Mittelpunkt. Bei der Umsetzung arbeiten wir eng mit unseren Lieferanten, unabhängigen Expertenorganisationen wie der Earthworm Foundation (ehemals The Forest Trust) und Verité sowie vielen Zertifizierungs- und Auditgesellschaften zusammen.

Was bedeutet es nun, zu wissen, wo unser Palmöl herkommt? Damit ist gemeint, dass wir die Palmöl-Lieferketten mindestens bis zur Ölmühle, besser noch bis zur Plantage zurückverfolgen können. Dafür haben wir unser „Tracking“ über die Jahre immer weiter verfeinert. Und wie stellen wir sicher, dass unser Palmöl nachhaltig produziert wurde? Dafür orientieren wir uns an bestimmten Prinzipien und Kriterien, allen voran die des ‚Roundtable on Sustainable Palm Oil‘ (RSPO) – 2004 auf Initiative des WWF gegründet. Der RSPO definiert nicht nur, was verantwortungsvoll beschafftes Palmöl ist, sondern legt auch Zertifizierungsstandards für Lieferketten fest. Eine solche RSPO-Zertifizierung ist für uns eine Mindestanforderung, die wir an unsere Lieferanten stellen. Neben den RSPO-Kriterien hilft uns auch der Nestlé Responsible Sourcing Standard (RSS). Das ist unsere interne Leitlinie für verantwortungsvolle Beschaffung, die unsere Anforderungen entlang der gesamten Liefer- und Produktionskette im Detail beschreibt. Der RSS geht in wichtigen Punkten noch über den RSPO-Standard hinaus, zum Beispiel beim Schutz von Waldgebieten mit hohem CO2-Speicherwert, Torfmooren oder ökologisch besonders wertvollen Flächen.

Unterstützung der Palmölfarmer

Ob Malaysia oder Indonesien – in Gebieten, in denen Palmöl angebaut wird, zeigt sich vielerorts ein ganz ähnliches Bild. Die Menschen sind arm und dadurch Risiken ausgesetzt. Beispielsweise greifen gesetzliche Mindestlöhne bei selbstständigen Kleinbauern nicht. Ein weiteres Problem stellen fehlende Arbeitsschutzmaßnahmen dar. Palmölfarmer leben häufig am Existenzminimum. Darunter leiden ihre gesamten Familien und die Gemeinschaften, allen voran die Kinder.

Um die Situation der Kleinbauern zu verbessern, haben wir zusammen mit dem Danish Institute for Human Rights (DIHR) Golden-Agri Resources (GAR) und der Earthworm Foundation eine Bestandsaufnahme gemacht. Wir wollten wissen: Wie sehen die tatsächlichen Arbeitsbedingungen vor Ort aus? Im nächsten Schritt haben wir 2018 einen Aktionsplan (als PDF) entwickelt, um die Einhaltung der Arbeitnehmerrechte in Palmöl-Lieferketten sicherzustellen und gegen die Ausbeutung von Menschen vorzugehen. Damit war der Startschuss für ein Arbeitnehmerrechte-Projekt gefallen, das wir 2019 fortgeführt haben. Erneut haben wir den Status Quo geprüft – dieses Mal mit besonderem Blick auf Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und Sicherheit. Dabei haben wir herausgefunden, dass unser RSS nicht lückenlos eingehalten wird. Das hat uns gezeigt, dass wir noch mehr tun müssen. Deshalb arbeiten wir zusammen mit Verité seit 2020 daran, unseren bestehenden Aktionsplan zu aktualisieren und zu ergänzen.

Besonders gefährdet sind Kinder. Werden ihre Eltern nicht fair oder gar nicht bezahlt, herrscht in den Familien Armut. Häufig bleibt ihnen nichts anderes übrig, als auch ihre Kinder auf der Palmölplantage mitarbeiten zu lassen. Dabei erledigen Kinder nicht nur Arbeiten, die zu schwer für sie sind, sondern haben zudem keine Chance auf Zugang zu Schulen und Bildung. Eine Situation, die mit unseren Überzeugungen unvereinbar ist. Deshalb arbeiten wir daran, in den Ländern, aus denen wir Palmöl beziehen, ein stärkeres Bewusstsein für Kinderrechte zu schaffen. Dafür haben wir mit unseren Partnern unterschiedliche Wege und Programme entwickelt. Mit der Earthworm Foundation erarbeiten wir aktuell zum Beispiel ein offizielles Modell für die Risikobewertung von Kindern auf Palmölplantagen in Malaysia. In Indonesien arbeiten wir zusammen mit der Regierung, NGOs, anderen Unternehmen und Gewerkschaften daran, Kinderarbeit zu minimieren. Dabei stellt ein Aktionsplan konkrete Maßnahmen zur Unterstützung von Kindern und Familien bereit, während ein Handbuch unsere Lieferanten über Kinderarbeit aufklärt. Außerdem helfen Workshops, die Theorie in die Praxis umzusetzen.

Nestlé und Palmöl – Verantwortung übernehmen

Palmöl, ein Rohstoff mit Widersprüchen. Zum einen ist das Öl sehr wertvoll für unsere Produkte, zum anderen ist sein Anbau mit großen Herausforderungen für Umwelt und Menschen belastet. Der Verantwortung stellen wir uns komplett, Schritt für Schritt setzen wir Veränderungen um. Unser Ziel: Gute Lebensmittel, mehr Nachhaltigkeit und bessere Lebensbedingungen für die Palmölbauern.

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