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Auf den Spuren der 5 Minuten Terrine

Zum Tag der Verpackung haben wir uns mit Studenten der Hochschule der Medien in Stuttgart und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig auf Spurensuche gemacht: Wir wollten wissen, wie die Becher für die Maggi 5 Minuten Terrinen hergestellt werden und wie sie sich im Recycling machen. Marco Stahl von der Maggi Verpackungstechnik MI-TV war dabei – hier sein Bericht:

Der Tag der Verpackung bietet die Möglichkeit, den Weg einer Verpackung von der Herstellung über die Entsorgung bis hin zur erneuten Verwendung zu begleiten. Dafür haben wir zusammen mit dem Team von Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland GmbH eine Tour entlang des Lebensweges von Lebensmittelverpackungen organisiert. Als angehender Verpackungsingenieur und Praktikant der Maggi Verpackungstechnik erhoffte ich mir bei der „Erkundungsreise“ neue Erkenntnisse über das Recyceln von Kunststoffen zu bekommen. Also haben wir uns die 5 Minuten Terrine einmal genauer angeschaut.

Die erste Station war die Herstellung von Kunststoffverpackungen. GIZEH Verpackungen stellt eine Reihe unterschiedlicher Verpackungsbehälter her. Die Verfahren Spritzgießen und Tiefziehen kommen dabei zum Einsatz. Mit zusätzlichen Veredelungen werden die Verpackungen ergänzt. Die 5 Minuten Terrine besteht aus einem spritzgegossenen Becher aus Polypropylen (PP) und einer lösbaren Deckelfolie aus Aluminium. Das am Becher angebrachte Inmould-Etikett ist ebenfalls recyclingfähig. Auf dem rechten Foto werden die Becher hergestellt und mit einer Kamera kontrolliert. Diese Kontrolle stellt sicher, dass in anschließenden Prozessen das richtige Produkt im richtigen Becher landet.

Als zweite Station stand ein Besuch bei Lobbe Entsorgung an. Hier werden Leichtverpackungen aus gelben Säcken und gelben Tonnen sortiert. Das linke Foto zeigt ein Trommelsieb, das die Verpackungen in große und kleine Kunststoffteile sortiert. Weitere Anlagen sorgen dafür, dass unterschiedliche Kunststoffgrößen, Kunststofffolien, Getränkekartons, Weißbleche, Aluminiumteile und Störstoffe voneinander getrennt werden. Durch eine Nahinfrarot-Technik können aufgrund der spezifischen Reflexion anschließend die verschiedenen Kunststoffsorten selektiert werden. Getrennt wird dabei in Polyethylen, Polystyrol, PET, Mischkunststoffen und PP, wo sich der 5 Minuten Terrine Becher einreiht. Am Ende dieser Sortierung entstehen sortenreine Materialballen.

Die dritte und letzte Station führte zur Aufbereitung und Compoundierung zu PP-Granulat bei Systec Plastics. Rund 71% der eingehenden Materialballen können zu hochwertigen Rezyklaten verarbeitet werden. Einfach gesagt werden die Kunststoffteile zerkleinert, getrennt, gewaschen und am Ende getrocknet. Die unterschiedlichen Aufbereitungsverfahren sorgen dafür, dass die restlichen Fremdstoffe herausgefiltert werden und die Druckfarbe vom Kunststoff gelöst wird. Das gesäuberte Material wird anschließend in einem Extruder aufgeschmolzen und zu neuen Granulat-Teilchen verarbeitet. Diese Granulate aus rezyklierten Verpackungen werden dann für einige neue Produkte eingesetzt. Somit landet die 5 Minuten Terrine im Material von Blumentöpfen, Einkaufskörben oder Farbeimern.

In der Anlage werden die PP-Ballen geschreddert, in einem Senkbecken gereinigt und gemahlen. In einem Extruder wird aus dem gereinigten PP schließlich ein reines Granulat hergestellt – die Ausbeute beträgt mehr als 70%. Der Rest – Rückstände, Fremdmaterialien und organische Materialien – wird als Ersatzbrennstoff thermisch verwertet. Aus dem Granulat von Systec Plastics werden dann beispielsweise Kunststoffteile für die Automobilindustrie oder auch Einkaufskörbe.

Nach dem heutigen Tag hat schaue ich mit anderen Augen auf das Thema Verpackungen. Sowohl im Alltag als auch auf der Arbeit werde ich das Gelernte nutzen: In Zukunft werde ich darauf achten, unterschiedliche Materialien voneinander zu trennen, bevor sie in der gelben Tonne landen. Zum anderen möchte ich bei zukünftigen Verpackungslösungen versuchen Einfluss auf die Rezyklierbarkeit zu nehmen. Durch Verpackungen bestehend aus Monofraktionen, dem geringen Einsatz von Farbe und der Verwendung von gut lösbaren Etiketten kann die Wiederverwertung gewährleistet und einige Prozesse dahingehend deutlich vereinfacht werden.