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Haselnüsse aus der Türkei

Eine Lieferkette mit sehr komplexen Herausforderungen

Verantwortungsvoller Einkauf 

Haselnüsse sind Bestandteil zahlreicher Produkte. Doch woher kommen die Früchte? Wie steht es um die Arbeitsbedingungen in den Anbauländern? Und was tut Nestlé, um die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten?

Schon die alten Germanen wussten um die Bedeutung der Haselnusssträucher: Sie durften nicht gefällt werden, galten als Symbol des Glücks und der Fruchtbarkeit. Heute liefern sie einen der wichtigsten Rohstoffe für Gebäck, Eiscreme oder Cerealien, wo sie geröstet, in Stücken oder gemahlen eingesetzt werden. Und ihre Beliebtheit kommt nicht von ungefähr.

Haselnüsse sind reich an ungesättigten Fettsäuren und Vitamin E, das dazu beiträgt, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Sie gelten überdies als Mineralstoff-Wunder: Haselnüsse enthalten fast doppelt so viel Calcium wie die als besonders calciumreich bekannte Milch, viel Magnesium, aber auch Zink, Eisen und Kupfer.

Das Hauptanbaugebiet: die türkische Schwarzmeerküste

Ein Bauer erntet Haselnüsse
Haselnüsse sind ein wichtiges Wirtschaftsgut für die Türkei - bis zu 75 Prozent der weltweiten Produktion stammen aus der Schwarzmeer-Region.

Der wichtigste Haselnussexporteur ist die Türkei. Im Regelfall ernten die Bauern dort rund 600.000 Tonnen pro Jahr. Allerdings ist der Ertrag stark klimaabhängig – und 2014 war aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen eines der schwächsten Erntejahre. Nur 400.000 Tonnen Haselnüsse kamen aus der Türkei. Dennoch bestimmt die dortige Haselnussernte mit einem Anteil von 75 Prozent der weltweiten Produktion den Weltmarktpreis. In Deutschland sind die Sträucher zwar auch heimisch, sie tragen allerdings aufgrund des Klimas nicht genügend Früchte, um sie für den Handel nutzen zu können.

Nestlé bezieht ihre  Haselnüsse hauptsächlich aus der türkischen Schwarzmeer-Region. Rund 7.000 Tonnen Nüsse benötigt das Unternehmen weltweit pro Jahr, 4.000 davon stammen aus der Türkei. Sie werden nicht direkt von den Haselnuss-Farmen bezogen, sondern von ausgewählten Verarbeitern.

Die Lieferkette birgt eine Reihe von Herausforderungen: Besonders genau gilt es, die dortigen Arbeitsbedingungen zu verändern. Denn die türkischen Haselnuss-Produzenten gerieten in der Vergangenheit immer wieder wegen schlechter Arbeitsbedingungen, fehlenden Sicherheitsstandards und dem zeitweisen Einsatz von Kinderarbeit in die Kritik.

Haselnüsse wachsen an Sträuchern
Rund fünf Meter werden die Haselnusssträucher hoch.

Der Hintergrund: In den türkischen Anbaugebieten helfen tausende Familien aus südlichen Regionen sowie angrenzenden Ländern wie Georgien und Syrien bei der jährlichen Ernte. Während der Erntesaison verlassen die Familien ihr Zuhause und leben zum Großteil in Camps mit unzureichenden Hygienestandards. Zusätzlich gibt es kaum Zugang zu Schulen oder Kindergärten, teilweise monatelang. Erschwert wird die Problematik durch fehlende Arbeitsdokumente, intransparente Löhne und Diskriminierung. Es handelt sich dabei um ein sektorübergreifendes Problem – denn Wanderarbeiter helfen auch bei der Ernte von anderem Gemüsen und Früchten, Tabak oder Baumwolle. Dadurch steht die Industrie vor einer sehr komplexen Herausforderung.

Der erste Schritt: die transparente Lieferkette

Haselnüsse liegen auf einer Plantage in der Türkei
Bis Ende 2016 will Nestlé drei Viertel ihrer Haselnüsse aus zurück verfolgbaren Quellen beziehen.

Seit 2011 arbeitet Nestlé in der Türkei mit der Fair Labor Association (FLA) zusammen. Ein auf mehrere Jahre angelegter Stufenplan setzt die Empfehlungen der Nicht-Regierungsorganisation in konkrete Maßnahmen bei Nestlé um. Das Ziel ist es, Transparenz in der Lieferkette herzustellen, Mechanismen etwa in Form von Monitoring-Systemen zu etablieren, um Missstände abzustellen und so die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen vor Ort zu verbessern. Dabei ist die Zusammenarbeit mit den Zulieferern von entscheidender Bedeutung. Ende 2014 waren bereits 65 Prozent des weltweit von Nestlé verarbeiteten Haselnuss-Volumens zurück verfolgbar bis zur Farm. Im kommenden Jahr will das Unternehmen die 75-Prozent-Marke erreichen.

Die Farmer wurden dazu in 20 Cluster eingeteilt. Allein 2014 überprüfte die FLA die dortigen Anbaubedingungen bei 70 Vor-Ort-Prüfungen. Um etwa Sicherheits- und Hygienemängel zu beseitigen und für Probleme zu sensibilisieren, haben die beiden Hauptlieferanten Balsu und Olam-Progida Trainings abgehalten. Nestlé unterstützt die Bemühungen durch die Lieferung von Erste-Hilfe-Kits, Trinkwasser sowie die Einrichtung von sanitären Anlagen und Sommer-Schulcamps, um Kinderarbeit aktiv entgegen zu wirken. Dazu gehört auch die Kooperation mit lokalen Behörden.

Viele Verbesserungen sind also bereits angestoßen. Dennoch ist allen Beteiligten bewusst, dass noch viel Arbeit vor ihnen liegt. Lesen Sie mehr über die Lieferkette von Haselnüssen und unsere Maßnahmen für mehr Transparenz sowie bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen.

Bildrechte: GettyImages, Nestlé Deutschland AG

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