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Umweltschutz und Biodiversität 2023

Die Bewahrung der biologischen Vielfalt ist von entscheidender Bedeutung für die Bewältigung des Klimawandels, den Schutz der Umwelt und der Gemeinschaften sowie für die Zukunft unseres Unternehmens.

Im Dezember 2022 wurde auf der 15. Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die biologische Vielfalt (COP15) in Montreal ein neuer globaler Biodiversitätsrahmen vereinbart. Mehr als 195 Staaten haben ein Paket von Maßnahmen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme verabschiedet. Dieses unterstreicht die Dringlichkeit des Handelns von Industrie, Regierungen und Gemeinden. 

Die komplexen Herausforderungen, mit denen Unternehmen im Forst-, Land- und Agrarsektor (FLAG) konfrontiert sind, bieten eine große Chance. Wenn der Sektor die Herausforderungen erfolgreich meistert, kann er einen positiven und dauerhaften Einfluss ausüben. Nicht nur auf das Klima, sondern auch auf die miteinander verknüpften Themen Natur und biologische Vielfalt. Als Lebensmittel- und Getränkehersteller sind wir für alle unsere Zutaten auf die Natur angewiesen.

Der Schutz, die Erhaltung und die Wiederherstellung der Natur sind außerdem von entscheidender Bedeutung für die Bewältigung des Klimawandels, die Sicherung der Lebensgrundlagen und die Schaffung eines regenerativen Ernährungssystems. Unsere Strategie zur Bewältigung der Herausforderungen, vor denen die Landwirtschaft steht, geht über den Ausstoß von Treibhausgasen hinaus. Sie soll dazu beitragen, positive Auswirkungen auf die Umwelt und die Menschen zu erzielen.

Wir sind uns der Auswirkungen bewusst, die eine intensive Landwirtschaft auf Ökosysteme haben kann. Wir setzen uns für den Schutz der natürlichen Ressourcen ein, insbesondere von Wäldern. Denn diese beherbergen einen Großteil der biologischen Vielfalt auf unserem Planeten. Das tun wir im Rahmen unserer globalen Forest Positive-Strategie. In ihr legen wir auch dar, wie wir in vielen Regionen der Welt indigene Völker und lokale Gemeinschaften als die wichtigsten Bewahrer der biologischen Vielfalt einbinden wollen. 

Um die biologische Vielfalt, die Wasserressourcen und die Bodengesundheit weiter zu stärken, unterstützen wir die Ausweitung regenerativer landwirtschaftlicher Praktiken. Das weltweit gültige Nestlé Agriculture Framework legt spezifische Prinzipien und Praktiken zur Förderung einer regenerativen Landwirtschaft fest, die an die lokalen Bedingungen und Bedürfnisse angepasst sind.

Highlights in Deutschland 2023

Fortführung von 3

100 %
93.4 %

Regenerativer Landwirtschaftstag 2023: Nestlé und Partner informieren über Pilotprojekte in Deutschland

Nestlé hat sich zum Ziel gesetzt, nachhaltige Lebensmittelsysteme in großem Maßstab zu fördern. Bis 2025 wollen wir 20 % und bis 2030 die Hälfte unserer wichtigsten Rohstoffe aus regenerativem landwirtschaftlichen Anbau beziehen. Dabei geht es um Maßnahmen zur Verbesserung der Bodengesundheit, zum Schutz und zur Förderung der biologischen Vielfalt, zum Schutz der Wasserkreisläufe und um integrierte Viehhaltung. Ziel ist es, gesunde und nachhaltige Ökosysteme in landwirtschaftlichen Systemen wiederherzustellen oder aufzubauen. Weitere Details zu unserem Engagement für eine regenerative Landwirtschaft finden sich im Bereich Klimaschutz.

Nützlingsstreifen inmitten eines Getreidefelds

Am 15. Juni 2023 hat Nestlé Deutschland Medienvertreter:innen und Stakeholder zu einem Regenerativen Landwirtschaftstag nach Blieskastel im Bliesgau (Saarland) eingeladen. Gemeinsam mit unseren Projektpartnern haben wir einige unserer in Deutschland gestarteten Initiativen vorgestellt: Von Nützlingsstreifen über gepflanzte Obstbäume auf den Feldern im Bliesgau, Wendland und der Südpfalz, bis hin zu einer Plattform, die Landwirt:innen für ihre Ökosystemleistungen vergütet. Wir treiben den Übergang zu einem regenerativen Ernährungssystem in Deutschland voran. Das konnten die Gäste vor Ort hautnah von unseren Projektpartnern Global Nature Fund, dem Startup KlimBASF sowie dem Milchviehbetrieb Freese erfahren und bei einem Feldbesuch in Augenschein nehmen.

Nestlé Deutschland unterstützt das EU-LIFE Projekt „Insektenfördernde Regionen“ für mehr Artenvielfalt

Nestlé Deutschland ist Teil des von der EU-Kommission geförderten LIFE-Projekts „Insektenfördernde Regionen“. Weitere Projektpartner sind der Global Nature Fund, das Netzwerk Blühende Landschaft und die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall. Koordinatorin des gesamten Projekts ist die Bodenseestiftung. Das gemeinsame Ziel ist es, Insekten und biologische Vielfalt nachhaltig zu fördern und zu schützen – und dafür konkrete Maßnahmen auf die Fläche bringen.

Im Projekt sollen besonders wirkungsvolle Maßnahmen, Systeme und Monitoring-Tools zum Insektenschutz getestet und optimiert werden. Auch innovative Ansätze sollen ausprobiert werden. Um neuen Lebensraum und Nahrungsquellen für Insekten zu schaffen, hat das Projektteam insbesondere landwirtschaftliche Nutzflächen im Blick. Mit verschiedenen Maßnahmen soll ein Mehrwert für Insekten geschaffen werden. Beispielsweise mit blühenden Untersaaten in Getreide oder der bevorzugten Verwendung von organischem Dünger. Zudem werden ökologische Strukturen wie zum Beispiel Brachen, Blühflächen oder Bäume geschaffen. Das stiftet Lebensraum für Vögel, Insekten und Pflanzen. Auch moderne landwirtschaftliche Techniken sollen genutzt werden. Zum Beispiel digitale Gelbschalen auf dem Feld, um den Schädlingsdruck zu messen und dadurch Insektenschutzmittel einzusparen.

Um Insektenschutz auf die Fläche zu bringen, fokussiert sich die Arbeit des Projektteams auf die wichtigsten Landnutzer in der Region: Kommunen, Unternehmen, Verbände und Landwirtschaft. Gemeinsam erarbeiten Vertreter:innen dieser Akteure – allen voran der Landwirtschaft – einen regionalen Biodiversity Action Plan (BAP). Die landwirtschaftlichen Betriebe tragen mit einem betriebsspezifischen BAP zu den Zielen bei. Ein sogenanntes Biodiversity Performance Tool unterstützt die Landwirt:innen bei der Überprüfung der Maßnahmen. Die regionalen Arbeitsgruppen überwachen die Entwicklung in den Regionen mit Hilfe eines Monitoringsystems. So wird deutlich, ob die gewählten Maßnahmen erfolgreich sind, und wo noch optimiert werden muss. Das Monitoring dient auch als Nachweis für die erreichten Ziele, insbesondere für die EU als Projektförderin.

Projekt „Insektenfördernde Regionen“: 33 neue Wildbienenarten im Bliesgau entdeckt 

Gemeinsam mit dem Projektpartner Global Nature Fund konnten 2022 und 2023 im Rahmen des Projektes in den drei Nestlé Beschaffungsregionen Bliesgau, Wendland und Südpfalz verschiedene Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt und Bodengesundheit umgesetzt werden. 2023 waren insgesamt 24 Pilot-Betriebe mit rund 500 Hektar landwirtschaftlicher Fläche Teil des EU-LIFE-Projektes zum Schutz der Insekten. Im saarländischen Bliesgau wird das Projekt gemeinsam mit dem Weizenlieferant Bliesmühle umgesetzt. Zur Förderung der Artenvielfalt wurden seit 2022 mehrjährige Blühflächen und Bäume gepflanzt. Im Frühjahr 2023 starteten die Pilot-Betriebe mit Nützlingsstreifen, Leguminosen-Untersaaten und Gemengeanbau. Im niedersächsischen Wendland und der Südpfalz arbeitet das Projektteam mit dem Lieferanten Steinicke zusammen. Dieser liefert Gemüse und Kräuter für Maggi. 

Mehrjähriger Blühstreifen am Rand eines Getreidefelds

2023 wurden im Rahmen des Projektes im Bliesgau Insekten-Monitorings durch einen anerkannten Wildbienenexperten durchgeführt. Das Ergebnis: 33 neue Wildbienenarten, die bisher im Saarland nicht erfasst waren. Eine wertvolle Erkenntnis, die den Nachholbedarf bei der Erfassung der heimischen Insektenbestände verdeutlicht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sollen als Grundlage für die weitere Maßnahmenumsetzung innerhalb des Projektes dienen. Dabei steht der hohe Nutzen für Bestäuber bei gleichzeitig geringem Aufwand für die Landwirt:innen und überschaubaren Kosten im Fokus. Das Vorgehen im EU Life Projekt „Insektenfördernde Regionen“ zeigt, wie eine erfolgreiche Zusammenarbeit aller relevanter Akteure in einer Beschaffungsregion (Landwirt:innen, Umweltorganisationen, Expert:innen und Industrie) zu wertvollen Ergebnissen für den Schutz der Artenvielfalt führen kann.

Weibchen der bundesweit gefährdeten Grauen Schuppensandbiene (Andrena pandellei) an Campanula rapunculus. Die Art ist auf Glockenblumen-Gewächse als Pollenquelle spezialisiert (Quelle: Wildbienenuntersuchung in Blühflächen Biesingen (Blieskastel), Saarland 2023)

Erfolgreiche Partnerschaften zum Schutz der Biodiversität: Nestlé und Food for Biodiversity beim European Business & Nature Summit 2023

Als Gründungsmitglieder der Brancheninitiative Food for Biodiversity war Nestlé Deutschland zu Gast beim European Business and Nature Summit 2023. Im Workshop “Transforming the global food system: Establishing successful partnerships to engage all actors in the value chain” konnten wir mit den rund 40 Teilnehmenden unser Engagement im Verein Food for Biodiversity vorstellen und die Relevanz branchenübergreifender Multi-Stakeholderinitiativen auf dem Weg zu regenerativen Ernährungssystemen betonen.

Weitere Panelist:innen waren unter anderem Vertreter:innen der gastgebenden Europäischen Kommission sowie von Lidl und der Cool Farm Alliance. Organisiert wurde der Workshop von der Nachhaltigkeitsberatung ICF, der EU Business & Biodiversity Platform, der spanischen Nonprofit Organisation Foretica, dem Global Nature Fund sowie Food for Biodiversity.

Bislang ist Food for Biodiversity die erste Initiative der Lebensmittelbranche in Europa. Das übergeordnete Ziel der Initiative ist eine nachhaltige Verbesserung der biologischen Vielfalt – und zwar über die gesamte Branche hinweg. Die Initiative will erreichen, dass alle relevanten Akteure mit Hilfe einheitlicher Standards gemeinsam daran arbeiten, die Produktion von Lebensmitteln biodiversitätsfreundlicher zu gestalten.

 

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Unsere Strategie für eine waldfreundliche Zukunft

Der Klimawandel schreitet voran. 2023 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, mit globalen Durchschnittstemperaturen nahe an der 1,5 °C-Grenze. Um die Ökosysteme so zu beeinflussen, dass der Klimawandel abgemildert wird, braucht es Ansätze, die über die Grenzen von einzelnen landwirtschaftlichen Betrieben hinausgehen und stattdessen auf Landscape-Ebene arbeiten.

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat festgestellt, dass durch den Stopp der Entwaldung und die Erhaltung der Wälder rund 3,6 Gigatonnen CO2e pro Jahr zwischen 2020 und 2050 weniger ausgestoßen werden könnten. Dies entspräche etwa 14 % der Maßnahmen, die erforderlich sind, um die Erderwärmung bis 2030 auf unter 1,5 °C zu begrenzen. Nach Angaben des World Wide Fund for Nature (WWF) könnten dadurch mehr als die Hälfte der Arten auf der Erde erhalten werden. Außerdem könnten so die Lebensgrundlagen und die Rechte indigener Völker und lokaler Gemeinschaften geschützt werden.

Die Umwandlung natürlicher Landschaften für den Anbau der Rohstoffe in unserer Lieferkette macht rund 25 % bis 35 % unserer Gesamtemissionen im Bereich der Zutaten aus. Nestlé hat sich 2010 mit der Einführung der Nestlé Responsible Sourcing Core Requirements (ehemals Nestlé Responsible Sourcing Standard) global dazu verpflichtet, entwaldungsfreie Lieferketten zu erreichen und zu bewahren. Inzwischen haben wir unsere Strategie weiterentwickelt. Mit unserer Forest Positive Strategie gehen wir über die bloße Vermeidung von Entwaldung hinaus.

Unsere Forest Positive-Strategie zielt darauf ab, besonders relevante und schützenswerte Beschaffungsgebiete positiv zu beeinflussen. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag für unser Ziel zur Erreichung und Bewahrung von entwaldungsfreien Lieferketten unserer wichtigsten Zutaten. Dafür nutzen wir drei Ansätze:

  1. Entwaldungsfreie Lieferketten erreichen, indem wir Instrumenten wie die Überprüfung landwirtschaftlicher Betriebe, Zertifizierungen und Satellitenüberwachungen einsetzen.
  2. Langfristige Erhaltung und Wiederherstellung von Wäldern in unseren Lieferketten, während wir die Rechte indigener Völker und lokaler Gemeinschaften respektieren. 
  3. Regenerative Landschaften fördern, indem wir dabei helfen, die Transformation der wichtigsten Beschaffungsgebiete in großem Maßstab voranzutreiben. 

 

Ergänzend zu unserer Forest Positive-Strategie wenden wir die Nestlé Responsible Sourcing Core Requirements an, um die Beschaffung aus folgenden bestehenden oder umgewandelten Gebieten zu verhindern:
 

 

Seit 2020 arbeiten wir mit Expert:innen der NGO Earthworm Foundation zusammen, um unseren Wald-Fußabdruck und die Risiken für Ökosysteme und lokale Gemeinschaften zu bewerten. Gemeinsam konzentrieren wir uns nun auf die Ermittlung spezifischer Indikatoren und verbessern unsere Methoden, um neue geografische Gebiete und Rohstoffe einzubeziehen, die wir gezielt schützen können.

Fortschritte in unseren Lieferketten und Beschaffungsregionen

Bis Ende 2023 wurden 93,4 % unserer Lieferketten für Kaffee, Kakao, Fleisch, Palmöl, Zellstoff und Papier, Soja und Zucker gemäß den Nestlé-Standards als entwaldungsfrei bewertet. Der Rückgang von 99,1 % im Jahr 2022 ist auf zwei Faktoren zurückzuführen. Zum einen auf die Erhöhung der in dieser Kennzahl berücksichtigten Rohstoffe – im Jahr 2023 haben wir erstmals Kaffee und Kakao aufgenommen. Zum anderen wurden weitere Arten von Zutaten ergänzt. So haben wir erstmals einige Rohstoffderivate wie Soja-Lecithin berücksichtigt. 

Detaillierte Informationen zur Entwaldungsfreiheit einzelner Rohstoffe finden sich auf Seite 18 unseres globalen Creating Shared Value and Sustainability Reports 2023

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Wir halten an unserem Commitment fest, zu 100 % als entwaldungsfrei eingestufte Lieferketten für Fleisch, Palmöl, Zellstoff und Papier, Soja und Zucker sowie bis 2025 für Kakao und Kaffee zu schaffen und zu erhalten. 

Ein Jahrzehnt des Testens, Untersuchen und Erarbeiten von Lösungen hat uns gezeigt, dass kein einzelnes Instrument das Problem der Entwaldung allein lösen kann. Unsere Fortschritte basieren auf den folgenden Maßnahmen: Zunächst verfolgen wir die oft komplexen und vielschichtigen Lieferketten bis zu ihrem Ursprung zurück. Danach sammeln wir Informationen im Rahmen von Desktop- und Vor-Ort-Risikobewertungen und seit kurzem auch durch Echtzeit-Satellitenüberwachung. Diese Instrumentarien bildet die Grundlage für unsere Maßnahmen zur Bekämpfung von Entwaldungsrisiken und liefert faktenbasierte Erkenntnisse, um echte Veränderungen vor Ort voranzutreiben. 

Zu unseren Instrumenten der Risikominderung gehören: Zusammenarbeit mit Lieferanten zur Identifizierung und Minderung von Risiken; Landscape-Projekte; Förderung von Kompetenzen von Kleinbauern und -bäuerinnen, um eine nachhaltige Lebensgrundlage zu schaffen und Wälder zu erhalten; unternehmens- und branchenübergreifende Zusammenarbeit.

Regenerative Landscapes 
Im Jahr 2023 haben wir weltweit 15 Initiativen zur Förderung der regenerativen Landscapes unterstützt. Diese Initiativen zielen auf die Erhaltung von mehr als 2,5 Millionen Hektar natürlicher Ökosysteme und die Wiederherstellung von fast 60.000 Hektar ab. So kann die Lebensgrundlage von mehr als 60.000 Menschen gesichert werden.

Regenerative Landwirtschaft und Baumpflanzungen in Kaffeefarmen
Zu den Höhepunkten des Jahres 2023 gehören unsere Fortschritte im Bereich Kaffee im Rahmen des Nescafé Plan 2030. Unsere globalen Teams haben mit insgesamt 277.000 Farmer:innen in 27 Ursprungsländern zusammengearbeitet. Die Kaffeebauern und -bäuerinnen haben an Schulungen zum Thema regenerative Landwirtschaft teilgenommen. Mehr als 21 Millionen Kaffeesetzlinge wurden verteilt, um die Erneuerung ihrer Kaffeefarmen zu unterstützen. Außerdem wurden drei Millionen Wald- und Obstbäume gepflanzt, um die natürliche Widerstandsfähigkeit ihrer Betriebe zu stärken und die lokale Artenvielfalt zu erhöhen. 

 Das Nespresso AAA Program hat Farmer:innen dabei unterstützt, Praktiken wie den Zwischenfruchtanbau anzuwenden. Dies trägt zur Boden- und Wasserqualität bei, verbessert die biologische Vielfalt und die Produktivität der Kaffeefarmen. Unsere Maßnahmen zur regenerativen Landwirtschaft werden von langjährigen Partnern wie der Rainforest AlliancePUR und der International Union for the Conservation of Nature (IUCN) unterstützt. 

Unser globales Aufforstungsprogramm
Wälder sind die Heimat von 80 % der an Land lebenden Tiere, Pflanzen und Insekten. Unser globales Aufforstungsprogramm zielt darauf ab, Land und natürliche Ökosysteme in unserer Lieferkette und in unseren Beschaffungsgebieten zu erhalten und wiederherzustellen. Dabei respektieren wir die Rechte indigener Völker und lokaler Gemeinschaften und fördern nachhaltige Lebensgrundlagen. Im Rahmen dieses Programms schaffen wir kontinuierlich neue groß angelegte Aufforstungsprojekte in unseren Lieferketten und Beschaffungsgebieten. Das unterstützt uns auf dem Weg zur Grünen Null. 2023 haben wir neue Projekte in Brasilien, Kolumbien, Côte d'Ivoire, Mexiko und Vietnam gestartet. Insgesamt wurden über 14 Millionen Bäume gepflanzt. Weitere Details finden sich in unserem globalen Creating Shared Value and Sustainability Report (S. 20).

Das Rimba-Kollektiv: Gemeinsame Wiederherstellung von Waldbeständen

Um wertvolle Wälder in Indonesien und der umliegenden Region zu schützen und wiederherzustellen, haben sich führende multinationale Unternehmen zusammengetan. Die auf Naturkapital spezialisierte Vermögensverwaltungsgesellschaft Lestari Capital entwickelte das Programm und konnte Nestlé und eine Reihe weiterer führender Organisationen als Gründungspartner gewinnen. Die Initiative mit dem Namen "Rimba Collective" ergänzt die Maßnahmen der Palmölindustrie zur Beendigung der Entwaldung durch die Finanzierung von Schutz- und Wiederherstellungsprojekten entlang der gesamten Lieferkette.

Das Projekt zielt darauf ab, innerhalb von 30 Jahren 500.000 Hektar Wald zu sichern und wiederherzustellen und 32.000 Menschen in Waldgemeinschaften in Südostasien zu unterstützen. Bis Ende 2025 sollen in der ersten Phase 93.000 Hektar geschützt und 23.200 Hektar Waldlandschaften vor Ort wiederhergestellt werden.

Im ersten Jahr hat das Rimba-Kollektiv 73.000 Hektar an Waldschutzprojekten initiiert. Bis September 2023 hatte Nestlé dazu beigetragen, 29.028 Hektar zu schützen, 4.185 Hektar wiederherzustellen und 8.450 Menschen dabei zu unterstützen, ihren Lebensunterhalt und Besitzverhältnisse zu sichern.

Zu den Programmen des Rimba Collective gehört das Tropenbos-Projekt, an dem Nestlé federführend beteiligt ist und das 14.406 Hektar in vier Dörfern im Distrikt Ketapang, Indonesien, umfasst. Ziel ist es, die biologische Vielfalt und deren Auswirkungen und Abhängigkeiten besser zu verstehen. Diese Erkenntnisse werden als Fallstudien gemäß der Metrik "Species Threat Abatement and Restoration" (STAR) aufgearbeitet.

Die Untersuchung ergab, dass diese vier Dorfwälder einen sehr großen Einfluss auf die biologische Vielfalt haben, da sie Lebensraum für 97 bedrohte und fast bedrohte Vogel- und Säugetierarten bieten. Zu den dortigen Risiken gehören Bergbau und Holzeinschlag, aber auch Brände und die Rodung von Land für die Landwirtschaft.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, hat das Projekt einen Schutzplan entwickelt. Das Wissen über die Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Wildtiere wurde an die lokalen Gemeinschaften weitergegeben.